Hanf-Zeit

Interview mit Katrin Meier

„Über dieses Thema sollte mehr informiert werden“, meint Katrin Meier, zweifache Mutter von erwachsenen Kindern. Noch nie hat Katrin Meier in ihrem Leben geraucht, geschweige denn Marihuana ausprobiert. Sie würde es auch nie tun. „Mit Trinken und Rauchen tut man seinem Körper keinen guten Dienst“, sagt Meier „Auch für CBD habe ich keine Verwendung. Da ich glücklicherweise keinerlei Indikationen habe, bei denen CBD helfen würde. Als medizinische Alternative würde ich es mir bestimmt überlegen. Ich finde jedoch das Rauchen von Marihuana grundsätzlich nicht gut“, erklärt Meier. Bei ihr im Freundeskreis gibt es mehrere Fälle, bei denen Schizophrenie diagnostiziert wurde. Alle diese Personen konsumierten regelmässig und viel Cannabis. Frau Meier ist sich sicher, dass dies einen Zusammenhang mit der später ausgebrochenen Schizophrenie hat. Natürlich ist ihr auch bewusst, dass nicht jeder Cannabis-Konsument schizophren wird. Doch denkt Meier, dass Marihuanakonsum bei anfälligen Personen das Ausbrechen von Schizophrenie unterstützt. Als ich sie darüber informiere, dass CBD einen so niedrigen THC-Gehalt hat, dass es nicht psychoaktiv wirkt und es nun viele Jugendliche zur körperlichen Entpsannung rauchen, meint sie: „Zur Entspannung gehe ich walken oder arbeite etwas im Garten, dazu muss ich nichts rauchen.“

Mehr informieren

Der Legalisierung des CBDs steht Frau Meier kritisch gegenüber, doch ist sie auch nicht hundertprozentig dagegen. „Mein Bauchgefühl sagt nein. Nachdem ich mich im Internet darüber informiert habe, muss ich meine Meinung revidieren. Bei einer medizinischen Indikaiton würde ich es einnehmen.“ Nachdem was sie nun in Erfahrung gebracht hat, meint sie müsse man ja auch Zigaretten und Alkohol verbieten, wenn CBD verboten wäre. „Doch der Unterschied ist, dass fürs CBD noch keine Langzeitstudien existieren. Man weiss also noch nicht viel über die Langzeitschäden des CBD-Konsums.“ Nach diesem Gespräch meinte Meier, dass die Information über CBD auf jeden Fall verbessert und die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert werden müsse.

Interview mit Thomas Wettstein


Thomas Wettstein hat im Alter von 14 Jahren das erste Mal Cannabis konsumiert. „Zu einem Familienfest meiner Grossmutter brachten meine beiden älteren Cousins Joints mit“, erzählt er. Da er schon vorher begonnen hatte Zigaretten zu rauchen und sowieso neugierig auf Cannabis war, hat auch er es probiert. Thomas Wettstein bereut nicht, dass er mit Kiffen angefangen hat. Doch hätte er sich gewünscht, den Absprung mit 20 Jahren zu schaffen. Nun mit doch bald 33 Jahren hat er mit Hilfe von CBD aufgehört Cannabis zu konsumieren. „Natürlich ist der Rausch nicht derselbe wie beim Marihuana Rauchen mit hohem Anteil an THC“, meint Wettstein. Trotzdem konnte er sich damit überlisten. Er will einen klaren Kopf haben und nicht mehr diesen psychoaktiven Rausch, bei dem das Hirn vernebelt ist. „Der Rausch beim CBD ist total anders, ich werde bloss müde und mein Kopf bleibt klar. Für mich, der keine Krankheiten hat und das CBD nicht medizinisch benötigt, ist das CBD ein Übergang und nicht mehr. Daher denke auch ich, dass der Hype um das CBD Cannabis nicht lange anhalten wird. Diejenigen, die des Rausches wegen Kiffen, werden beim „normalen“ illegalen Gras bleiben und solche, die noch nie gekifft haben werden nicht damit beginnen, weil es jetzt legalisiert wurde.“

Legalisierung

Wettstein findet gut, dass CBD legalisiert wurde, da es sowieso konsumiert wird. „Der Verkauf soll in einem kontrollierten Mass stattfinden“, sagt er. So könne man auch die Qualität kontrollieren und unerwünschte Streckmittel oder Dünger eliminieren. Die hohen Steuern auf dem CBD sind eine grosse Einnahmequelle für den Staat. Solange dieser diese wieder nützlich einsetzt ist dies auch okay für Wettstein. Zum Vorwurf, dass Kiffen Schizophrenie auslöst meint Wettstein: „Mit einer entsprechenden Neigung oder Vergangenheit kann es bestimmt das Ausbrechen von Schizophrenie unterstützen oder auslösen. Doch denke ich nicht, dass Schizophrenie rein durchs Kiffen entsteht.“