1x Personal-Training-Logo mit Pep, bitte!

Bannerbild Logodesign JuHef

Wir schreiben das Frühjahr 2021. Eine ehemalige Arbeitskollegin hat mir soeben eine mysteriös lange Sprachmemo geschickt – eine Anfrage für ein Logo-Design. Klar, dachte ich, da muss man mich nicht zwei mal fragen.

Kurze Zeit später waren wir schon zu einem Telefon-Date verabredet.
Meine Kollegin Julia ist gerade in der Ausbildung zum Personal Trainer. Bald schliesst sie diese Ausbildung ab und dafür muss sie einen eigenen Fitness-Brand mit dazugehörigem Logo aufbauen. Am Telefon besprachen Julia und ich zuerst mal alle Grundlagen. Ihre Wünsche:

  • Name: Ju Hef
  • Claim: Personal Training
  • gewünschte Farben: Blau, Türkis, auf keinen Fall: Pink, Rot, Gelb, Orange
  • Wort-Bild-Marke
  • Stil: clean, simpel

Nachdem das alles geklärt war, einigten wir uns darauf, dass sie mir noch einige Beispiele von Marken schickt, die sie toll findet und solchen, die sie nicht so toll findet.

Mit diesen ganzen Infos und einer zusätzlichen Recherche meinerseits fühlte ich mich ready, um mit dem Logo-Design zu starten. Der erste Schritt bestand aus: Skizzen, Skizzen und noch mehr Skizzen. Genau so, wie es uns in der Schule immer beigebracht wird. Und auch wenn man sich dort ab und zu schon gefragt hat: «Muss ich das jetzt wirklich erst skizzieren?», merkt man in der Praxis: Es ist gut für die Kreativität, nicht an die Formen der Buchstaben gebunden zu sein, die man so vor sich sieht. Meine Skizzen habe ich dann grob im Illustrator aufgebaut, damit sich Julia die Logos besser vorstellen konnte. Hier einige Beispiele meiner Umsetzungen:

Meine ersten Logoentwürfe für Julia

Von da an habe ich ihre Favoriten immer mehr und mehr verfeinert, bis wir bei der finalen Version waren. Das Logo sollte vielseitig einsetzbar sein und auch auf kleinen Flächen eine grosse Wirkung haben. Aus diesem Grund habe ich ihr das Logo in verschiedenen Varianten aufbereitet:

Das finale Logo, in verschiedenen Ausführungen: Als Ganzes, ohne Claim, nur die Bildmarke und nur die Wortmarke

Für mich war ihr anfänglicher Farbwunsch (Blau, Türkis) nicht ganz passend. Diese Farben vermitteln Ruhe – ihr Logo sollte jedoch aktivierend wirken! Da sie sich gar nicht mit warmen Farben anfreunden konnte, einigten wir uns schlussendlich auf ein knalliges, aber kühles Grün, was erfrischend und prägnant wirkt.

Als Schrift wählte ich die «Montserrat». Ich habe mich bewusst für eine Schrift von Google Fonts entschieden, denn so kann auch Julia diese Schrift mal verwenden, wenn sie es für passend empfindet, ausserdem kann sie auch leichter auf einer Website eingebunden werden.

Drucksachen
Zu einem Brand gehören natürlich auch die dazu passenden Drucksachen:

Gebrandete Sportartikel dürfen bei einem Personal Trainer natürlich nicht fehlen:

(hil)

Auftrag

Dieses Projekt habe ich auf Anfrage einer ehemaligen Arbeitskollegin gemacht. Dadurch war die Kommunikation mit Julia ab und zu vielleicht ein bisschen unkonventioneller als sie bei einem „fremden“ Kunden gewesen wäre, dies empfand ich jedoch eher als Vorteil für mich, denn so konnte ich ein bisschen mehr spüren, was auf der Kundenseite so abging. Julia hatte keine Hemmungen, mir alle ihre Ideen und Wünsche mitzuteilen, was auf jeden Fall zur Zufriedenheit beider Beteiligten beitrug.
Auf was ich besonders geachtet habe bei der Erstellung:

  • Soll auf kleinen wie auf grossen Flächen eine gute Wirkung erzielen
  • Soll als S/W-Umsetzung funktionieren
  • Teile vom Logo sollen auch als Gestaltungselemente genutzt werden können
  • Moderne Farben
  • Gute Seitenverhältnisse, damit es überall gut platziert werden kann (ein sehr hohes Logo zB wäre eher schwierig)
  • Soll simpel sein, denn mit Simplizität kommt meiner Meinung nach auch Zeitlosigkeit

Preparation is key

Nach unseren Semesterprüfungen im Januar starteten wir das Projekt mit einem ausführlichen Telefonat. Wir besprachen alle grundlegenden Dinge und recherchierten beide auch noch gründlich im Netz (Hoi Pinterest) und checkten die Konkurrenz ab. Nach der Recherche gab’s nochmals ein kurzes Update via E-Mail und dann ging’s schon los mit den ersten Skizzen. Durch die vielen Infos, die ich vorab schon von Julia erhalten habe, fiel es mir relativ leicht etwas zu entwerfen, von dem ich sicher war, dass es ihr gefallen würde. Von da an entwickelte sich das Logo immer weiter: Erst waren da noch verschiedene Vorschläge, dann widmeten wir uns immer kleineren Details, bis das Logo nach einigen Korrekturrunden (es werden dann eben doch immer mehr als man meint) komplett ausgearbeitet war.

Kommunikation

Wir Designer werden ja angestellt, weil wir ein geschultes Auge für Gestaltungen haben. Und trotzdem gibt es so manchen Kunden, der unsere Tipps nicht annehmen will. Nicht so Julia: Wenn ich einen Verbesserungsvorschlag hatte, haben wir gemeinsam darüber diskutiert und eine Lösung gefunden. Diese offene und respektvolle Kommunikation habe ich sehr geschätzt.

Schwierigkeiten

Ich musste merken, dass die Logo-Vorschläge, die ich am besten fand, nicht automatisch auch Julias Favoriten waren. Der Kunde ist ja bekanntlich König – in diesem Fall Königin – darum habe ich mich, getreu dem Motto „Kill your Darlings“, von meinen Lieblingen getrennt.
Eine weitere Schwierigkeit war das Zeitmanagement. Als MMP-Studentin hatte ich nebenbei noch gefühlt 1000 Projekte, die es zu erledigen galt. Im Verlauf des Projektes habe ich gemerkt: Wenn ich mit Julia keine Frist vereinbarte, um die neuen Anpassungen umzusetzen, vergass ich sie. Mit einem Kalendereintrag hingegen blieben sie stets präsent.

Fazit

Ich liebe es, Logos zu gestalten! Es macht mir unheimlich Freude, mich mit den Feinheiten einer Schriftart auseinanderzusetzen oder, so doof das jetzt klingen mag, eine Linie stimmig auszurichten, auch wenn das nur heisst, sie einen Millimeter weiter nach rechts zu schieben. Mega detailvernarrt, ich weiss – aber irgendwie muss das ja auch so sein, damit’s perfekt wird, oder nicht?!
Und das Wichtigste ist natürlich: Julia ist super happy. Ich bin super happy. Das Projekt war ein voller Erfolg.