1×1 der Marke
Wie oft ich mich schon für ein Produkt nur wegen seiner Verpackung entschieden habe. Und genau eine solche Verpackung wollte ich schon immer einmal designen. Ein Produkt, dass mit einem cleanen Design heraus sticht. Doch hinter einem durchdachten Design steckt auch immer eine Marke, denn ohne ein funktionierendes Konzept hilft auch das ästhetischste Design nicht weiter. Hier erfährst du die Entstehungsgeschichte von REFEEL und wie du mit Hilfe von 6 Tipps deine eigene Marke aufbauen kannst.
Als leidenschaftliche Radsportlerin ist eine ausgewogene Ernährung und so auch die Verpflegung bei langen Ausfahrten essentiell. Da ich versuche, mein Bewusstsein für nachhaltige Verpflegung zu pflegen, beschäftige ich mich immer wieder mit möglichst natürlichen Energielieferanten, die auch geschmacklich überzeugen. Das ist nicht ganz einfach, denn in den meisten Produkten werden viele Konservierungsstoffe eingesetzt, um längere Haltbarkeit versprechen zu können. So habe ich begonnen, meine Riegel selbst, anhand von Grundrezepten, die ich im Internet gefunden habe, nachzubacken.
Damit hat sich sofort ein neues Problem in den Vordergrund gestellt. Wie soll ich diese Riegel dann jetzt bei meinen Ausfahrten mitnehmen?
Weil die Riegel in erster Linie für den Radsportler entwickelt werden sollen, muss die Verpackung feuchtigkeitsresistent und einfach zu öffnen sein. Auf einer endlosen, beinahe hoffnungsvollen Recherchen-Aktion bin ich dann endlich auf eine mir würdige Verpackungsmöglichkeit gestossen. Und das Beste ist, man kann sie in Illustrator selbst designen. Meine ästhetische Ader hat sofort einen Luftsprung gemacht und meine Motivation für dieses Projekt hat sich von einer zur anderen Sekunde verzehnfacht.
Aus einem Anfangs spielerischen Gedanken entstand die Idee für ein gesamtes Branding, hinter welchem sich nun auch eine schlüssige Konzeption befindet. Die Liebe für cleanes, ästhetisches Produktdesign ist riesig. So kann man sich aber auch schnell verlieren und deshalb habe ich mir Unterstützung mit ins Boot geholt.
Wenn ich auf den Entstehungsprozess von Refeel zurückschaue, gibt es einige Sackgassen, in die wir gelangt sind, aber auch viele zielführende Momente. Die folgenden sechs Tipps sind unsere grössten Lernplätze und sollen dir helfen, deinen Prozess zu planen und geben dir in etwa eine Vorstellung, in welche Phasen wir das Projekt aufgeteilt haben.
6 Tipps für deine Marke
Ich wünsche dir viel Spass beim Durchklicken und vielleicht besuchst du ja meine Instagram-Page «refeelbar» und wirst gluschtig auf einen oder zwei Riegel – ich freue mich!
(hil)
Wie die Idee entstanden ist haben wir bereits im Beitrag selbst geschrieben. Natürlich steckt aber hinter dem Brand und dem Produkt noch viel mehr. Als wir uns das erste Mal für dieses Projekt trafen, briefte Alessia Luana über den Stand und die Idee des Projektes. Gemeinsam erstellten wir eine Pendenzenliste und steckten uns Deadlines. Das Projektmanagement erledigten wir mit dem Tool Trello welches sich als sehr nützlich erwies. Die Arbeiten erledigten wir unabhängig voneinander und trafen uns virtuell in Meetings. Bei gewissen Arbeitssteps, bei denen es wichtig war, uns zu treffen, machten wir im Voraus Termine ab und erledigten die Aufgaben zusammen.
Konzept
Zuerst erstellten wir ein Konzept für die Marke. Wer ist REFEEL? Welche Werte soll die Marke vermitteln und wie wollen wir wahrgenommen werden? Diesen Prozess erledigten wir mit unserem Wissen aus dem Modul Corporate Communication sowie Schreiben& Sprechen, wo wir im dritten Semester den stringenten Auftritt eines Unternehmens in Schrift angeschaut hatten.
Wir erledigten viel Recherchearbeit zu Beginn – Konkurrenzanalyse, Rechtliche Hinweise, gesetzliche Normen und Abläufe – all dies beschäftigte uns eine zeitlang. Das wichtigste stellten wir uns zusammen und nahmen es in unserem Konzept auf.
Corporate Design
Zu einer Corporate Identity gehört natürlich auch ein Corporate Design. Diesem widmeten wir uns ausgiebig. Wir erstellten Moodboards, schauten für ein gemeinsames Markenverständnis – welches durch das CI gegeben war und tauschten uns wenn immer nötig aus und gaben uns Feedback.
Unsere grösste Herausforderung war es, zu akzeptieren, dass Cleanes Design nicht gleichbedeutend einem guten Design ist. Wir beide mögen minimalistische Designs doch mussten feststellen, dass unsere Vorschläge allesamt zu klinisch wirkten und einfach nicht bei dem Endverbraucher ankamen – dies zeigten auch Befragungen in unserem Bekanntenkreis. Wir müssen auch gestehen, dass wir uns etwas verloren haben in dem ganzen Thema – da wir beide stundenlang über diese Themen diskutieren könnten, mussten wir irgendwann die Notbremse ziehen und das Los entscheiden lassen. So kamen schlussendlich 6 verschiedene Logo-Varianten, welche stetig angepasst wurden, über 30 Verpackungsentwürfe, welche wir auf Illustrator design haben und fast 10 verschiedene Farbvorschläge zusammen.
Rückblickend hat sich der Aufwand gelohnt und nun sehr zufrieden mit dem Design und denken, dass es sehr zu dem Produkt passt.
Verpackung
Ein weiteres Hindernis war die Verpackungsforschung – ja es war wirklich eine Art Forschung das muss man uns glauben. Wir durchforsteten das Internet nach möglichen Anbietern und wurden via Instagram fündig. Wir bestellten einige Samples und begaben uns an das Packaging-Design und testeten die Verpackungsmöglichkeiten durch.
Schnell lernten wir, dass die Designs völlig anders wirken – abhängig vom Verpackungsmaterial, Form und in der Hand.
Da uns ein nachhaltiges Material wichtig war, entschieden wir uns für eine Papierverpackung, die sich recyceln lässt.
Rezepttüfftlerei
Die Rezepttüfftlerei fing sehr früh an. Wir beide testeten das Internet durch und entnahmen den Rezepten das Beste und fügten unsere eigene Interpretation dazu. Heraus kamen viele Snacks für die unsere Familien sehr happy waren.
Wo wir einst Honig als Süssungsmittel verwendeten, entschieden wir uns für eine veganer freundliche Alternative. Wo einst 5g waren wurden 4.5g draus. Unsere Finalisten degustierten wir gemeinsam und vergaben blind Feedback. Das hat im ersten Moment schon ein wenig Überwindung gebraucht, um dann die Riegel auch Tatsächlich von Leuten in unserem Umfeld testen zu lassen. Gerade da ein Geschmack ja eine sehr subjektive Empfindung ist, hatten wir Anfangs etwas Angst, dass der Riegel nicht ankommen wird. Etwas mehr Überwindung wird es dann sicher brauchen, wenn dann erste Riegel an Kunden verschickt werden, um Sie testen zu lassen. Wir sind aber auf jeden Fall gespannt auf das Feedback.
Vermarktung, Administration, Logistik
Für die Vermarktung entschieden wir uns für Instagram – einerseits weil wir keine teure Internetseite erstellen wollten andererseits weil unsere Zielgruppe gut erreichbar ist auf Instagram. Dafür haben wir bereits ein Bestellformular entwickelt, dass dann in erster Linie auf Instagram publiziert werden soll. Mit diesem Kontaktformular werden im ersten Schritt vor allem noch Testpersonen gesucht, die nun die fertigen Riegel testen und ein Fragebogen rund um den REFEEL Riegel abgeben können.
Wir planten das Contentmanagement, erstellten eine kleine Strategie und überlegten uns geeignete Massnahmen. Hierfür greifen wir auf unsere Berufserfahrung sowie unser Minorwissen zurück.
Für Instagram werden wir ein Content Shooting halten und eine Art Bibliothek erstellen um die Riegel auf Instagram zu promoten – gemäss unserem Contentmanagement.
Fazit/Learnings
Dieses Projekt hat uns in vieler Hinsicht eine Menge gelernt und auch Überwindung gekostet. Das vielleicht wichtigste Learning jedoch war für uns, dass man seinen Erwartungen, die man hat treu bleiben muss, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass man sich nur im Kreis dreht. Gerade in Sachen Design haben wir enorm gespürt, dass wir uns immer und immer wieder im Kreis drehten das Konzept zwar ok aber noch nicht befriedigend war. Und genau an solchen Momenten darf man sich nicht zufrieden geben mit dem was man hat, sondern etwas Abstand nehmen und am nächsten Tag noch einmal neu an jetzt in unserem Beispiel das Design heran gehen.
Weiteres Vorgehen
Wir werden für den Launch des Brandes bestimmt noch einiges zu tun haben – einerseits werden wir den ersten Stock der Energieriegel herstellen, verpacken und die Riegel laufend optimieren und andererseits möchten wir auf Instagram den Brand nach und nach pushen und schauen, wie es sich entwickelt. Zudem schwirren uns noch unzählige Ideen im Kopf herum, die wir im Sommer gerne umsetzten möchten. Hier denken wir an eine Webseite, ein kurzes Commercial, usw.