2D-Animation mit Sketchbook

2D Animation mit Sketchbook kennen wir aus dem Studium, doch ohne Farbe macht das Ganze wenig Sinn. In diesem Projekt habe ich mich an einer 2D-Animation, wie schon im Modul Sketch & Draw vom 4. Semester, versucht. Dieses Mal habe ich das gemacht, was uns vorher nicht möglich war – ich bin aus dem Sketchen heraus und habe noch etwas Farbe in die Animation gebracht. Den ganzen Arbeitsprozess wurde in 30-facher Geschwindigkeit aufgenommen und dokumentiert.

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Das Projekt entstand, da wir im Modul Sketch & Draw vom 4. Semester GIFs entwerfen mussten. Wir haben diese in Stroyboards geplant, online gesketcht und zum Schluss animiert. Denn letzten Schritt, das Colorieren und Ausbessern, wurde allerdings nie thematisiert. Ich wollte mich deshalb selbst daran probieren. Hier das Endresultat:

Etwas zappelig aber für den ersten Versuch…

(dbo)

Die Umsetzung:

Idee

Auf die Idee für dieses Projekt kam ich während der Sketch & Draw Woche im 4. Semester. In dieser Blockwoche haben wir die 2D Animation mit Sketchbook thematisiert. Es ging dabei darum eine Figur zu entwerfen und für 4 Gifs dazu ein Stroyboard zu entwerfen. Anhand des Storyboards gingen wir dann ins Sketchbook und haben die Gifs in einem Flip-Chart gesketcht. Der Leistungsnachweis forderte aber nur gesketchte Gifs, also noch keine vollständig ausgearbeitete Animation. In einem weiteren Schritt würde man die Sketches nämlich noch ausarbeiten und colorieren. Dies wollte ich in diesem Projekt probieren. Um meine Arbeit visuell darzustellen, wollte ich ein ausgearbeitetes Gif entwickeln und den Arbeitsprozess in einem Video festhalten. Da sich für eine kurze Animation Kampfsportszenen anbieten, habe ich einen Kickboxer als Vorlage genommen. Für einen passenden Hintergrund habe ich mich für ein Dojo entschieden.

Planung/Vorbereitung

Die Figur wollte ich einfach halten. Zwei Striche als Augen und lange Haare um dem Kopf Struktur zu geben. Um dem Dojo Hintergrund gerecht zu werden haben ich der Figur noch einen weissen Mantel mit schwarzen Gürtel angezogen, wie man es aus dem Kampfsport kennt. So habe ich die Figur entworfen.
Für den Dojo Hintergrund habe ich mir eine Vorlage aus dem Internet abgesketcht.

Nun hatte ich die Figur und konnte mich langsam an die Animation machen. Geplant habe ich für das Video alles im Sketchbook zu zeichnen und alles mit Bildschirmaufnahmen zu filmen, um es dann später beschleunigt in einem Video zeigen zu können. Das Video wollte ich wie gewohnt in Premiere Pro zusammenschneiden.

Animation

Bei der Animation bin ich Bild für Bild vorgegangen. Letzten Endes hatte ich 53 Frames gezeichnet. Die Abspielgeschwindigkeit war dabei 12 FPS. Die 53 Frames habe ich aber nicht Stück für Stück perfekt ausgearbeitet. Ich habe zuerst den Hintergrund gezeichnet, da dieser konstant bleibt, egal auf welchem Frame ich mich befinde. Danach habe ich die Figur grob auf allen Frames auf der vordersten Ebene gesketcht, so dass die Figur die Bewegung ausführt. Dann ging ich zur Ausarbeitung.

Auf der mittleren Ebene habe ich die Umrisse des Mantels und die Haare, dieses Mal mit Farbe nachgezeichnet. Da ich es auf der mittleren Ebene gezeichnet haben, konnte ich mich immer an der Kontur meiner Sketches orientieren. Nachdem ich die Farben Schwarz und Weiss reingebracht haben fehlte nur noch das Gesicht. Ich habe also noch eine Hautfarbe gewählt und noch einmal auf allen Frames das Gesicht gezeichnet. In einem letzten Schritt habe ich dann noch mit einem schwarzen dünnen Stift die Konturen nachgefahren um dem Ganzen einen Kontrast zu geben und habe danach die gesketchten Grundrisse auf der vordersten Ebene ausradiert.

Postproduktion und Abschluss

Ich habe immer wieder in Halbstundenblöcken an dem Projekt gezeichnet, da es sehr viel Akku brauchte zu zeichnen und gleichzeitig den Bildschirm aufzunehmen. Die Aufnahmen habe ich alle in einem Ordner nummeriert und am Schluss ins Premiere Pro geladen. Die Aufnahmen habe ich richtig angeordnet und mit Speed/Duration auf 30-fache Wiedergabegeschwindigkeit gesetzt. Danach habe ich das Video gerendert und mit dem Gif zusammen auf Digezz geladen.

Learnings und Fazit:

Das Projekt hat mir sehr gut gefallen. Zeichnen ist ein Hobby, das ich in diesem Studiengang für mich entdeckt habe. Gerade der neue Schritt, das Ausarbeiten, war nur noch eine Fleissarbeit. Das war eigentlich ganz gut, da ich so dazu gut Musik hören und abschalten konnte.

Das Projekt hat sich aber als wesentlich zeitintensiver herausgestellt, als ich ursprünglich gedacht habe. Da die Bildschirmaufnahme sehr viel Akkukapazität kostet, musste ich immer wieder Pausen einlegen. Ich habe auf mehreren Geräten gearbeitet und hatte am Ende viele Bildschirmaufnahmen die teils etwas ungeordnet waren. Das hat mich am Schluss bei der Postproduction mehr Zeit gekostet, da ich teils die Aufnahmen noch sortieren musste. Das Ausarbeiten und colorieren hat sich auch als sehr zeitintensiv herausgestellt, da man für jedes der 53 Frames eine Figur entwerfen, ausarbeiten und colorieren musste. Am Ende arbeitete ich mehrere Stunden an einem Gif das etwa 4 Sekunden dauert und es sieht immer noch nicht so sauber aus wie in einem Animationsfilm, daher habe ich grossen Respekt vor den Leuten, die solche Filme beruflich herstellen.

Ursprünglich wollte ich das Sketchen mit Photoshop probieren, da auch diese Software eine Flip-Chart-Funktion hat. Leider braucht diese Software noch mehr Rechenleistung und ist nicht so nutzerfreundlich, weshalb ich mich letzten Endes doch für Sketchbook entschieden habe. Bei Sketchbook hatte ich bei der Ausarbeitung aber teils Probleme, da Sketchbook auf dem Flip-Chart nur mit 2 Layers arbeitet, das hat meine Arbeit extrem erschwert. Ich denke auf Photoshop hätte man in dieser Hinsicht exakter arbeiten können, da man die verschiedenen Arbeitsschritte besser auf verschiedenen Layers ausarbeiten könnte.

Das Timelapse-Video an sich hat mir gut gefallen. Es war die erste Timelaps-Aufnahmen von einem Arbeitsprozess, die ich erstellt haben und das Endresultat gefällt mir sehr gut. Rein die Datenmenge war etwas mühsam. Es ist nicht einfach mehrere Stunden Videomaterial in 10 Minuten darzustellen. Die Arbeit dahinter ist gering aber das Rendern und Verarbeiten der Datenmenge braucht Zeit.

Letzten Endes bin ich mit meiner Animation zufrieden. Es sieht nicht so sauber aus wie ich es mir erhofft habe und es fehlt noch viel, bis zu einer Animation, die von Fachleuten erstellt werden aber für meinen ersten Versuch bin ich mit meinem Resultat sehr zufrieden. Die Arbeit an dem Projekt hat mir Spass gemacht und ich konnte viel dabei über die 2D-Animation lernen.