Illustrierte Guidelines

Für eine Tagesschule hatte ich die Gelegenheit, eine Reihe von Illustrationen zu erstellen, die acht zentrale Verhaltensrichtlinien für die Kinder veranschaulichen sollen. Die Vorgaben für dieses Projekt betonten eine schlichte Gestaltung und die Berücksichtigung von Inklusion. Um potenzielle Probleme zu vermeiden und Neutralität zu gewährleisten, entschied ich mich, geometrische Formen als Hauptfiguren zu verwenden.

Folgende Guidelines wurden verlangt:

  1. Keine Gewalt: Weder physisch noch psychisch, kein Schlagen, Drohen oder Erpressen.
  2. Essen wertschätzen: Kein Essen wegwerfen, respektvoll damit umgehen, nur so viel nehmen, wie man essen mag.
  3. Stopp gilt: Das Stoppsignal muss respektiert werden, unabhängig von der Situation.
  4. Sorge tragen: Materialien, die Einrichtung und andere Kinder respektvoll behandeln.
  5. Keine Beleidigungen: Niemanden mit Worten verletzen oder beleidigen.
  6. Meinungsfreiheit: Jede Meinung ist erlaubt, solange sie nicht diskriminierend, rassistisch oder verletzend ist.
  7. Ich bin gut / Du bist gut: Andere akzeptieren und wertschätzen, niemanden ausgrenzen.
  8. Diskussionen und Fragen erwünscht: Kinder sollen offen über ihre Themen sprechen können.

(pru)

Herausforderungen
Die Arbeit an diesem Projekt brachte mehrere Herausforderungen mit sich, die ich während des Prozesses überwinden musste. Eine der grössten Hürden bestand darin, die oft komplexen und sensiblen Inhalte der Guidelines so herunterzubrechen, dass sie für Kinder leicht verständlich und nachvollziehbar sind. Themen wie Gewaltfreiheit, Meinungsfreiheit oder der Umgang mit Materialien mussten prägnant und zugleich altersgerecht visualisiert werden.
Zusätzlich war es eine Herausforderung, visuelle Neutralität und Inklusion sicherzustellen. Damit sich alle Kinder unabhängig von ihrem Hintergrund oder persönlichen Merkmalen in den Illustrationen wiederfinden können, entschied ich mich bewusst dafür, geometrische Formen als Hauptfiguren zu nutzen. Diese Entscheidung half, jegliche potenziellen Assoziationen oder Konflikte zu vermeiden und ein universelles Design zu schaffen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Einholen von Feedback. Um sicherzustellen, dass die Darstellungen tatsächlich kindgerecht und verständlich sind, habe ich mein Umfeld aktiv in den Prozess eingebunden. Eltern, Lehrpersonen und vor allem Kinder gaben mir wertvolle Rückmeldungen. Besonders die Perspektive der Kinder war entscheidend, da sie mir zeigte, ob die Botschaften klar vermittelt werden konnten.

Learnings

Das Projekt war für mich nicht nur eine kreative Aufgabe, sondern auch eine wertvolle Lernerfahrung. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, wie entscheidend die Vereinfachung komplexer Inhalte ist. Es erfordert viel Präzision und Überlegung, um umfangreiche oder sensible Themen so zu reduzieren, dass sie gleichzeitig leicht verständlich und wirkungsvoll bleiben. Einfachheit in der Gestaltung ist oft die grösste Herausforderung, erzielt jedoch die besten Ergebnisse.

Ich habe auch gelernt, wie wichtig es ist, Inklusion durch Design sicherzustellen. Die bewusste Wahl von neutralen Formen hat meinen Blick für inklusives Arbeiten nachhaltig geschärft. Sie zeigte mir, wie Designentscheidungen dazu beitragen können, dass sich alle angesprochen fühlen, ohne jemanden auszugrenzen.

Darüber hinaus hat mir das regelmässige Einholen von Feedback verdeutlicht, wie wertvoll externe Perspektiven sind. Der iterative Prozess half mir, blinde Flecken zu erkennen und die Illustrationen gezielt zu verbessern. Besonders die Zusammenarbeit mit Kindern hat mir verdeutlicht, wie unterschiedlich Botschaften aufgenommen werden können, und wie wichtig es ist, diese kindgerecht zu gestalten.

Schliesslich wurde mir die Kraft der visuellen Kommunikation bewusst. Bilder können oftmals mehr ausdrücken als Worte und sind ein universelles Werkzeug, um Botschaften zu vermitteln. Gerade für Kinder kann die visuelle Sprache ein Schlüssel sein, um Inhalte verständlich und einprägsam zu machen.