MANI MÄTTERS
Mit seinen Mundartliedern hinterlässt Mani Matter einen festen Bestandteil im Schweizer Kulturgut. Seine Lieder sind schweizweit bekannt und doch haben die meisten keine Bilder im Kopf, mit denen sie seine Musik verbinden können.
Mit unserem Beitrag möchten wir den Zuschauern ein Video zur visuellen Wahrnehmung bieten, ohne zu stark in ihre eigene Vorstellung einzugreifen. Deshalb sollen die Protagonisten des jeweiligen Liedes keine Gesichter erhalten, jedoch einen Körper und eine Welt/ein Szenenbild, in welchem sie sich bewegen können.
«Mani Mätters» erzählt die Geschichten von vier Mani Matter Liedern in einer reduzierten Form.
(dbo)
Idee & Motivation
Lars besitzt ein kleines (nur 18m²) Studio in Mels. Da er vor allem den Greenscreen darin öfters nutzen wollte, wandte er sich zur Unterstützung im Zeichnen der Szenenbilder an Natascha. Die dritte im Bunde, Celine, machte unsere Gruppe komplett und wir begannen mit dem Brainstorming. Nach einigen “kill your Darlings-Sessions” kam Mani Matter Fan Natascha mit der Idee, verschiedene Lieder, die unsere Kindheit begleiteten zu verfilmen.
Auch die anderen konnten sich mit dieser Idee anfreunden und wir begannen mit der Planung unseres Projektes. Wir schrieben uns einige Lieder von dem Berner Mundart-Liedermacher auf und untersuchten deren Texte. Somit konnten wir uns Szenen aussuchen, die wir im Video darstellen wollen und bereits die Kostüme dafür organisieren.
Konzeption & Umsetzung
Als wir wussten, welche Lieder wir uns bildlich vorstellen können, setzten wir uns mit der Suisa und Sibyl Matter in Verbindung. Nachdem wir die Bearbeitungs- und Synchronisationsrechte hatten, begann die eigentliche Vorbereitung. Die Szenenbilder wurden bereits vor dem Dreh gezeichnet, damit wir wussten, wie die Szene vor Ort aufgenommen werden sollte. In Kombination mit dem zuvor gefertigten Storyboard, war dies eine gute Vorbereitung für unseren Filmtag. Die Reihenfolge der Lieder im Video haben wir ebenfalls vor dem Dreh festgelegt. So wussten wir, in welchen Szenen wir was machen mussten und auf welche Seite die Protagonisten aus dem Bild laufen sollten. Unser Ziel war es nämlich, die Hauptfigur durch die ganzen Szenen laufen zu lassen, weshalb es von Bedeutung war, ob sie am Ende einer Szene nach links oder rechts läuft.
Postproduction
In der Postproduction teilten wir die Aufgaben untereinander auf. Während sich Celine und Lars an die Bearbeitung des Videomaterials wagten, nahm Natascha mit Gitarre und Klavier die Melodien auf. Im ersten Schritt mussten die gezeichneten Hintergründe mit dem Filmmaterial kombiniert werden, das vorher mit den nötigen greenscreen Filtern ausgestattet wurde. Dazu kam später ein Grobschnitt, damit Natascha ungefähr wusste, wie lange sie die einzelnen Lieder spielen sollte. Nun war auch die Musik im Kasten und wir konnten sie mit dem Grobschnitt vereinen und uns an den Feinschnitt wagen.
Learning & Fazit
Im Modul Medienrecht haben wir das Thema Musikrechte bereits ein wenig behandelt und unser Dozent Daniel Köhler hat uns auf die SUISA aufmerksam gemacht. Der ganze Ablauf hörte sich ziemlich unkompliziert an, weshalb wir uns eine schnelle Antwort für unserer Anfrage erhofft haben. Leider hat die ganze Abklärung bezüglich der Rechte an den Liedern etwas mehr Zeit und Aufwand benötigt, wie gedacht. Bei einem nächsten Mal würden wir deshalb so schnell wie möglich mit der Abklärung beginnen, damit der ganze Workflow nicht verlangsamt oder sogar gestoppt wird.
Für Natascha und Celine war das Arbeiten mit dem Greenscreen eher neu. Man braucht sehr viel Vorstellungsvermögen und natürlich auch ein gewisses Grundwissen dazu. Obwohl uns Lars super in das Thema einführte war es manchmal trotzdem schwierig sich das ganze vorstellen zu können.
Beim Schauspielern mussten wir besonders darauf achten, dass wir uns nicht ausserhalb des grünen Hintergrundes bewegten. Dies war teils gar nicht so einfach wie gedacht, denn man vergisst sehr schnell wie klein das Bewegungsfeld ist und konzentriert sich auf andere Dinge. Glücklicherweise hatten wir aber Lars als Kameramann, der uns immer wieder auf diese Schwierigkeit hinwies. Gefilmt haben wir im Studio von Lars, das gut ausgerüstet, aber leider sehr klein ist. Für uns alle war es eine Herausforderung in diesem kleinen Raum mit sehr kleinem Greenscreen zu filmen. Wir haben diese Schwierigkeit aber ziemlich gut gemeistert und stets das beste aus den gegebenen Umständen gemacht. Beim schneiden jedoch bereitete uns das kleine Studio einen grösseren Aufwand. Aufgrund der begrenzten Einstellungsgrössen, mussten beim Schnitt immer wieder Masken angewendet werden, und das bei jedem Frame. Auch wenn dieser Vorgang sehr zeitintensiv war, sind wir trotzdem froh, dass wir dabei viel lernen konnten.
Ebenfalls mussten wir beim Grobschnitt die Position vom Filmmaterial auf die gezeichneten Hintergründe abstimmen. Das war manchmal ein bisschen knifflig und brauchte Geduld. Zudem waren es sehr grosse Dateien, was dazu führte, dass es manchmal ziemlich zu stocken begann im PremierePro. Das erschwerte ein sauberes Schneiden fürs Video. Für die meisten von uns war dieses Projekt eines der ersten, welches im grösseren Rahmen stattfand. Wir verloren deshalb schnell einmal den Überblick bei so vielen Dateien, zumindest am Anfang. Nach dem Dreh hat unsere Gruppe meist einzeln am Projekt gearbeitet. Das bedeutete, dass die Dateien nach dem Bearbeiten an die Teamkollegen übermittelt werden mussten, damit alle auf dem neusten Stand waren. Vor allem bei den ersten Transfers, wo noch viele Dateien mitgeschickt werden mussten, bedeutete das eine lange Ladezeit.
Das Projekt hat uns als Team sehr viel Spass bereitet und wir haben uns wunderbar ergänzt. Es war eine sehr intensive Zeit und ganz nach dem Motto «Mani Mätters» freuen wir uns, dieses Projekt zum Schweizer Mundart- Liedermacher realisiert zu haben.