Stop Motion – Musik visualisiert

Dieses Video ist das Ergebnis vieler, also wirklich vieler, also ungefähr 1200, einzelner Bilder. Mit der Filmtechnik «Stop Motion» habe ich versucht, reglosen Objekten Leben einzuhauchen.

Stop Motion kommt in unzähligen Variationen vor. Die einzelnen Bilder erzählen Geschichten und bewegen sich zum Takt. Sie sind real oder abstrakt. Sie bringen uns zum Lachen und Staunen. Hinter den einzelnen Bildern steckt viel Arbeit und Liebe für Details. Doch wieviel Arbeit steckt wirklich dahinter?

Für dieses Objekt habe ich mich für abstrakte Formen entschieden, welche sich (mehr oder weniger) zur Musik bewegen. Also eine Art Visualisierung der Musik.

Hier das Ergebnis zu «Looks to the Future» von Josi Miller.

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Zudem habe ich einen Teil des Vorspanns für euch als kleines Making-Of-Video aufgenommen. Hier könnt ihr sehen, wie ich vorgegangen bin.

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Du hast selbst Lust, ein Stop-Motion-Video zu kreieren? Meine wichtigsten Erkenntnisse habe ich für dich auf diesem Sheet zusammengefasst.

(ash)

Idee
Um mich langsam an diese aufwendige Filmtechnik heranzutasten, habe ich mich für einen «abstrakten» Stop-Motion-Video entschieden. Mit diesem Projekt wollte ich mich mit der Art und Weise der Animation von stillen Objekten und der Wirkung der Aneinanderreihung einzelner Bilder auseinandersetzen.

Die wichtigsten Erkenntnisse habe ich übersichtlich auf einem Sheet für alle «Gwundirgen» zusammengefasst.

Konzept
Ich habe mir viele Gedanken zur Umsetzung gemacht. Zu den einzelnen Abschnitten habe ich mir jeweils Skizzen angefertigt, damit die Umsetzung schneller und einfacher funktioniert. Das war der theoretische Gedanke, in der Praxis hat es nicht immer so gut geklappt. Denn oft haben die Animationen nicht so gewirkt, wie ich mir das vorstellte.

Umsetzung
Musik
Nachdem ich von der Künstlerin die Zusage für die Verwendung des Liedes sowie die Datei erhielt, habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt. Ich habe meine Gedanken zu verschiedenen Tönen notiert, erste Ideen skizziert und das Lied in die wiederkehrenden Elemente aufgeteilt. Das hat mir für das weitere Vorgehen sehr geholfen.

Dank der Timeline im Premiere Pro habe ich mir gewisse Bässe und Töne notiert, damit ich wusste, bei welchen Frames ich eine Exaggeration-Pose (= Übertreibung) haben möchte.

Installation
Die Installation blieb während der Aufnahmen immer bestehen und die Läden geschlossen, damit kein wechselndes und störendes Tageslicht auf die Szene fällt.
Eine professionelle Lichtquelle hätte die Qualität der Aufnahmen verbessert.

Bilder
Ich habe mit 12 fps gearbeitet. Die einzelnen Bilder der verschiedenen Sequenzen habe ich mit Hilfe von Storyboards geplant. Zuerst habe ich die Exeggeration-Pose entsprechend platziert und anhand der Zwischenframes berechnet, wie viele einzelne Bilder dazwischen liegen müssen.

Einige Abfolgen habe ich nochmals aufgenommen oder gegen neue Animationen ausgetauscht. Da mir einige der Animationen nicht mehr gefielen und mich störten.

Material
Als Modelliermasse wählte ich «FIMO». Der blaue «FIMO» hat sehr stark auf das weisse Papier abgefärbt. Zudem haben die kleinen Objekte an den Händen geklebt, so hat das Platzieren der Objekte viel Zeit gekostet. Danach habe ich einige Objekte durch Backen gehärtet, das hat die Handhabung vereinfacht.

App und Kamera
Für das Projekt habe ich mich für die iPad-Applikation «Stop Motion Studio» entschieden. Mit der AirDrop-Funktion konnte ich die Bilder einfach ins Videoschnittprogramm übertragen.

Premiere Pro
In Premiere Pro waren besonders die Voreinstellungen wichtig. Hierzu gehörte zum Beispiel das Ändern der Timeline von Sekunden zu Frames, das Einstellen der Timebase und die Import-Einstellung der einzelnen Bilder. Hier habe ich zudem ein einfaches Colorgrading vorgenommen.

Learnings
Meine Visualisierung zum Lied von Josi Miller gefällt mir an vielen Stellen sehr gut. Die Erstellung hat mich viel Geduld, dunkle Stunden im Zimmer und Rückenschmerzen gekostet. Für ein nächstes Projekt würde ich die Ideensammlung zu den einzelnen Animationen im Video ausdehnen. Denn «FIMO» setzt der Kreativität keine Grenzen. Im Video gäbe es zudem genug Raum für noch mehr Variationen.

Weiter würde ich alle Objekte backen. Die ungebackenen Objekte haben auf den Bildern viel mehr Glanz, das stört mich im Nachhinein sehr. Auch für den Hintergrund würde ich mir eine andere Vorgehensweise überlegen, damit ein ebenmässigeres Bild entsteht.