Turnout – ein Kurzfilm in 72 Stunden
Gedanken durchkreuzen, Grenzen überschreiten, Ängste überwinden, oder sogar dich selbst? Turn-Out – Ein Film für alle Helden und Heldinnen, die manchmal eher wie keine erscheinen.
Die Aufgabe: In 72 Stunden einen 72-sekündigen Film mit dem Thema «Heroes» für den Kurzfilmwettbewerb des Zürich Film Festivals 2020 produzieren.
Das Resultat: Unser Film landete in den Top 27 von total 180 eingereichten Kurzfilmen und wir konnten an der Preisverleihung in Zürich teilnehmen. Darüber freuen wir uns sehr!
Und nun, überzeug› dich selbst: Film ab!
Unser Weg zum fertigen Film: Wir – das heisst eine spontan zusammengewürfelte Gruppe von sechs Studentinnen und Studenten – beschlossen die Herausforderung des ZFF-Kurzfilmwettbewerbs anzunehmen. Unterwegs erlebten wir viel: Ob dies nun ein mehrstündiger, nächtlicher Dreh in eiskalten und durchnässten Kleidern war, das Zusammenführen verschiedenster Ideen zu einer packenden Story, stundenlanges Baden – Abtauchen und Luftanhalten inbegriffen –, Pattsituationen bei der Wahl des Filmtitels, nervenaufreibendes Warten auf Züge irgendwo auf abgelegenen Bahnsteigen mitten in der Nacht, die Herausforderungen und Tücken der Kommunikation über Chatdienste oder die Suche nach passenden Soundeffekten – immer im Wissen um den Zeitdruck im Nacken…
Aber, wir haben es geschafft!
Hier findest du das Video auf der offiziellen Seite des ZFF.
Hier findest du das Video auf YouTube.
Hier nun noch ein paar Eindrücke:
(hil)
Pre-Production
Die Planung verlief zügig und schnell. Dies weil wir bis zum Start des Events keine Hinweise auf das vorgegebene Thema erhielten. Aus diesem Grund konnten wir nicht mehr machen, als eine kurze Brainstorming Runde und uns anschliessend auf eine Idee einigen. Das Ziel war dabei, so schnell wie möglich mit dem Dreh loszulegen und das hat auch funktioniert. Wir konnten am selben Abend noch zur Produktion übergehen.
Production
Die Umsetzung unserer Idee wurde zumeist mit «Available Light» gefilmt. Da uns die Zeit davonrannte nahmen wir uns vor, pro Szene etwa drei bis vier Versionen aufzunehmen. Auch wenn wir schnell von Ort zu Ort gewandert sind und die Szenen gedreht haben, so waren wir am ersten Drehtag bis in die Nacht am Arbeiten, draussen in der Kälte und im Regen wohl gesagt…
Da wir eine Sechsergruppe waren und keine Schauspieler für das Projekt gebucht hatten, performten zwei Mitglieder unserer Gruppe vor der Kamera in den zu besetzenden Rollen.
Am zweiten Tag war der Dreh in einem Badezimmer. Die Bedingungen blieben dieselben, also «Available Light». Obwohl es nur eine effektive Szene ist, die im finalen Film an mehreren Zeitpunkten eingeblendet wird, waren wir von morgens bis spätnachmittags vor Ort am Dreh. Hier musste besonders unsere Protagonistin 4 Stunden in der Badewanne ausharren bis wir alles Filmmaterial gedreht hatten.
Verwendetes Material:
- Kamera, Sony Alpha 7 II
- Lichter & Smartphonecameras
- Stativ, Videostativ Manfrotto
- Zoom
- Kopfhörer
- zahlreiche Requisiten
- Drei Laptops, Schnittstationen
Post-Production
Uns verblieben noch 36 Stunden. Die Aufnahmen wurden gesichtet, in eine Rohfassung geschnitten und letzten Endes zum Feinschnitt verarbeitet. Da wir keine Dialoge im Film hatten, war das Sounddesign ein einfacherer Prozess, lediglich aus diversen SFX, die während der Produktion aufgenommen wurden… könnte man denken. Hier haben nach der Durchsicht noch zwei Gruppenmitglieder mit dem Zoom-Aufnahmegerät zusätzlich Sound und ein wenig B-Roll Filmmaterial in der Stadt Chur gesammelt. Wir haben zu wenig Fokus auf die SFX (Special Effects) gemacht und hatten dadurch eher wenig Auswahl fürs Sounddesign.
Herausforderungen
Der Dreh an sich verlief sehr gut. Probleme tauchten eher bei der Post-Production auf, die auf den Anfang unseres Projektes zurückzuführen sind. Wir haben hier zwei Herausforderungen deutlich unterschätzt. Erstens es vor und wärend der ganzen 72 Stunden durch Kommunikation zu schaffen, dass alle die gleiche Vorstellung des Endproduktes haben, sprich in welchem Stil der Film gehalten werden soll, wann die Etappendeadlines genau sind etc. Zweitens den Zeitdruck. Es war unklar, wer welche Rollen nach dem Dreh einnehmen würde, was in einem Chaos resultierte. Letzten Endes haben wir es dennoch geschafft, ein gutes Produkt abzugeben. Wir haben es unter die TOP 27 geschafft!
Fazit
Kommunikation. Das A und O eines Projektes.
Es war unklar, wer welche Arbeiten und Rollen nach dem Dreh einnehmen würde, was mit einer oder zwei Gruppensitzungen vor den 72 Stunden hätte besser gehandhabt werden können. Wichtig ist hier noch die Visualisierung von besprochenen Themen. In Zukunft sollten Aufgabenverteilungen beispielsweise in einem Word Dokument auf Google Drive klar aufgezeichnet werden. Letzten Endes haben wir es dennoch geschafft, ein gutes Produkt abzugeben.
Im Endeffekt ist es für alle ein gutes Learning für zukünftige Projekte gewesen.