Nachhaltigkeitskommunikation auf Social Media
Mit unserem Konsumverhalten haben wir einen direkten Einfluss auf den Verlauf der Klimakrise und soziale Missstände in der Dritten Welt. Schweizer Detailhändler legen daher immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Doch um ein gesellschaftliches Umdenken in Richtung nachhaltiger Konsum zu fördern, bedarf es an Sensibilisierungsarbeit. Das Ziel meiner Bachelorarbeit war es herauszufinden, wie der Schweizer Detailhandel diesen Prozess mit Hilfe von Social Media optimieren kann.
«Wie muss die Kommunikation von nachhaltigen Engagements der Detailhandelskette Coop auf Social Media aufgebaut sein, um KonsumentInnen besser zu sensibilisieren?»
Für die Beantwortung dieser Frage wurden im Theorieteil der Bachelorthesis einerseits inhaltliche Attribute für die Kommunikationsmassnahmen wie z.B. Glaubwürdigkeit, Einsatz von Emotionen und relevante Themenbereiche erarbeitet. Andererseits wurden aber auch technische Attribute, wie geeignete Inhaltsformen, Plattformen und Aufbau von Inhalten untersucht. Mit den im Theorieteil gewonnenen Erkenntnissen wurde anschliessend eine Inhaltsanalyse der Coop Social-Media-Kanäle durchgeführt. Dabei wurden alle Instagram- und YouTube-Posts der vergangenen zwei Jahre analysiert. So konnte festgestellt werden, wo in der aktuellen Kommunikation von nachhaltigen Engagements Verbesserungspotential vorhanden ist. Abschliessend wurde definiert, welche Kommunikationsmassnahmen getroffen werden könnten, um Informationen zum Thema Nachhaltigkeit besser zu vermitteln und KonsumentInnen besser zu sensibilisieren.
«the green shirt»
Auch mein Lehrprojekt widmet sich der Sensibilisierung von KonsumentInnen. Auf der multimedialen Website «the green shirt» wird der aktuelle Kleiderkonsum, die daraus resultierenden Probleme und nachhaltige Alternativen aufgezeigt.
Hättest du gewusst, dass sich zwischen 2000 und 2015 die weltweiten Verkaufszahlen von Textilien verdoppelt haben? Schätzungen zufolge sollen sich diese Zahlen bis 2030 sogar noch um ein weiteres Mal verdoppeln. Zahlreiche solcher Fakten rund um den Konsum von Textilien werden auf «the green shirt» mit animierten Grafiken dargestellt.
Weltweite Verkaufszahlen von Textilien
Auswirkungen von «Fast Fashion»
Die Website befasst sich jedoch nicht nur mit dem aktuellen Textilkonsum, sondern auch mit den Problemen, welche «Fast Fashion» mit sich bringt. Trotz der grossen Kritik in zahlreichen Berichten und Dokumentationen verändert sich die Branche nur sehr langsam. Immer noch ist «Fast Fashion» hoch im Kurs. Nachhaltige Alternativen sind zwar gefragt, die Umsetzung einer nachhaltigen Kaufentscheidung gestaltet sich für KonsumentInnen jedoch schwierig, wie das Consumer Barometer 2020 der KMPG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zeigt. Die fehlende Transparenz und das überschaubare Angebot für nachhaltigen Alternativen erschweren den nachhaltigen Textilkonsum. Zudem scheinen die zahlreichen sozialen Probleme und Umweltschäden, welche die Textilindustrie verursacht, für uns KonsumentInnen schier unlösbar:
Doch es gibt Lösungen!
Die Bilderstrecke zeigt: An allen Ecken und Kanten laufen Dinge schief. Das kann einem als KonsumentIn schon mal überfordern. Was kann man als einzelne Person dagegen schon ausrichten? Die gute Nachricht ist, wir können eine ganze Menge beeinflussen, wenn es um eine nachhaltige Transformation in der Textilindustrie geht. Die schlechte Nachricht ist, um einen bewussten Textilkonsum zu entwickeln, müssen wir ganz von vorne beginnen und folgenden Fragen auf den Grund gehen: Wie sieht der aktuelle Konsum von Textilien überhaupt aus? Warum wird überhaupt so viel konsumiert? Welche Probleme bringt «Fast Fashion» mit sich und auf was kann ich als KonsumentIn achten, um diesen Problemen entgegenzuwirken?
Die Website «the green shirt» befasst sich genau mit diesen Fragen. Die Seite soll dabei helfen, ein Bewusstsein für den eigenen Textilkonsum zu schaffen.