Through Their Eyes
Die sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft ist eine allgegenwärtige Problematik. Sie zeigt sich durch viele Facetten. Sei es Vergewaltigung, Nötigung oder Belästigung. Grenzüberschreitungen jeglicher Art. Zum Teil offensichtlich, zum Teil sehr versteckt. Man findet sie in der physischen Welt, aber auch vermehrt online. Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mit dieser Problematik auseinandergesetzt.
Es gibt mehr Personen, die in ihrem Leben sexuelle Gewalt erleben haben, als man denkt. Es ist ein Tabuthema, jeder weiss, dass es die Betroffenen gibt, jeder weiss, dass es passiert. Doch man spricht nicht darüber. Man weiss nicht, wie man es ansprechen kann oder wie man auf so eine Geschichte reagieren soll. Im Rahmen meines Lehrprojektes Through Their Eyes habe ich mit fünf Betroffenen von sexueller Gewalt gesprochen und ihre Geschichten multimedial festgehalten. Ich habe die Betroffenen fotografisch porträtiert, ihre Geschichten aufgeschrieben und vertont. Ich wollte ihnen eine Möglichkeit geben, das Erlebte zu erzählen und dazu beitragen, dass ihre Stimme gehört wird. Jede einzelne Geschichte ist wichtig, jedes einzelne Erlebnis hat diese Personen für immer geprägt. Sie sind nicht nur eine Person von vielen in einer Masse von Betroffenen. Ihre Geschichte zählt. Das Projekt könnt ihr euch auf meiner Webseite ansehen. Zusätzlich habe ich eine Kampagne auf den sozialen Medien Facebook und Instagram durchgeführt.
Die Thematik der sexuellen Gewalt zieht sich auch durch meine Thesis. Hierbei habe ich den Fokus auf die Gewalt gelegt, die online stattfindet. Die sozialen Medien erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch ältere Zielgruppen bewegen sich auf den sozialen Medien wie beispielsweise Facebook oder Twitter. Internetzugang wird immer wichtiger, um in der heutigen Welt vernetzt zu bleiben. Dazu gehört auch das Smartphone, welches diesen Zugang erleichtert und jederzeit ermöglicht. Das Internet und die diversen Plattformen bieten Rape Culture (zu deutsch: ‘Vergewaltigungskultur’) aber auch einen Raum, um sich zu entfalten. ‘Rape Culture’ bezeichnet hierbei die vorherrschenden Stereotypen über Vergewaltigungen, welche von Personen dazu verwendet werden, sexuelle Gewalt oder aber sexuelle Aggressionen zu rechtfertigen. Mich interessierte, wie sich Rape Culture auf der Plattform Instagram verhält. Ich habe mich intensiv mit folgender Fragestellung auseinandergesetzt :
Wie zeigt sich Rape Culture sprachlich und rhetorisch in den Kommentaren unter feministischen Beiträgen gegen sexuelle Gewalt auf der Plattform Instagram?
In Form einer Diskursanalyse habe ich Beiträge gegen sexuelle Gewalt und diverse Hass-Kommentare analysiert und erforscht, was dabei für Diskussionen entstehen.