Nokker Bier

Die Frage nach einem kreativen Weihnachtsgeschenk stellt man sich jedes Jahr. Etwas Spezielles, Originelles und am besten Einzigartiges soll es sein. So erging es auch Markus, dem Schulleiter der Schule Flade Notker.

Nach etwas Herumstöbern fand er das passende Geschenk für die Lehrer seiner Schule. Ein hauseigenes Bier soll es sein! Damit nicht genug, auch mit demselben Bier gefüllte Pralinen gehörten in den Geschenkekorb. Für dieses einzigartige Geschenk brauchte es auch ein passendes Aussehen. Genau da kam ich ins Spiel. Ich wurde angefragt, eine passende Etikette für das Bier und eine entsprechende Verpackung für die Pralinenschachtel zu entwerfen. Zusammen mit Markus erstellte ich genau das, was jede Person an Weihnachten sucht – Etwas Spezielles, Originelles und dazu ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk. Feedback: Spannende Arbeit, viel Freude und ein erfrischender Schluck Nokker Bier – Gelohnt hat es sich auf alle Fälle!

(ash)

Vorgehen

Von Anfang an hatte Markus eine genaue Vorstellung der Bieretikette. Er stellte mir das gewünschte Aussehen vor und gab mir die ungefähren Masse an. Dann machte ich mich im Internet schlau und schaute mich in den Läden nach tollen Sujets um. Da wir zu Beginn das ungefähre Design schon bestimmt hatten, brauchte ich nur nach kleineren Inspirationen, wie zum Beispiel der Farbe Ausschau zu halten.

Die Vorgabe war, dass die Etikette diagonal mit zwei verschiedenen Farben getrennt wird. Ausserdem sollte die Haustüre 175 als Schild auf der Etikette erscheinen. Alles sollte einen einfachen, Vintage-angehauchten Look haben. Für Männer und Frauen wurde je eine eigene Version erstellt. Es heisst NOKKER, was vom Namen des Schulhauses «Notker» stammt. Die Männervariante tauften wir «Chraft» und die Frauenvariante «Leiig», was so viel bedeutet, wie «leicht», «sinnlich».

Ich beschäftigte mich somit fest mit dem Symbol das je für die Männer und für die Frauen stehen sollte. Schlussendlich entschied ich mich für einen Schnurrbart für die Männerversion und für volle Lippen für die Frauenversion. Auch Markus gefiel die Idee, da sie zu dem Vintage-Style passte. Auf ProCreate zeichnete ich beide Symbole und exportierte sie dann in Illustrator. Dann begann ich mit dem Erstellen des Männerdesigns. Schwer war für mich den «Used-Look» zu erzeugen. Die Etikette sollte etwas abgegriffen aussehen. Dazu verwendete ich den Transparency Mode um etwas Struktur in die Grüne Farbe zu bringen. Nach einigem Tüfteln war ich zufrieden mit dem Aussehen. Anschliessend importierte ich die Hausnummer und legte sie zwischen Schrift und Symbol. Sobald die Männervariante fertig gestellt war, musste ich bei dieser nur noch die Farben von Grün zu Rot/Beige ändern und den Moustache mit den roten Lippen  austauschen. Die Praliné Schachtel bereitete mir am wenigsten Aufwand. Hauptaugenmerkt hatten wir auch bewusst auf das Bier gelegt. Das Grunddesign der beiden Varianten hatte ich schon. Neu fügte ich einen kurzen Text ein, setzte diesen an die passenden Stellen und fertig war die Verpackung. (Ja, ganz so schnell gings schon nicht, aber in etwa so)

Kritik/Learnings

Hier möchte ich kurz erwähnen, dass ich, sowie Markus, super happy mit den Etiketten und den Verpackungen sind. Was mich persönlich etwas stört, ist die Hausnummer. Sie passt meiner Meinung nach nicht ganz zu dem Look. Da sie aber speziell zu dem Schulhaus gehört und mit St. Gallen verbunden ist, hat sie ihren Platz auf der Verpackung natürlich verdient. Ebenfalls wünschte ich mir einen etwas schlichteres und mehr Vintage-Feeling. Dies war für mich am schwierigsten hinzukriegen.

Gelernt habe ich neue Vorgehensweisen und Tools im Illustrator. Gerade für den used-Look recherchierte ich lange im Internet und schaute mir Youtube Videos an. Ausserdem musste ich mir von Anfang an ein schlichtes Design ausdenken, dass ich für beide Biersorten und beide Praliné Verpackungen übernehmen konnte. Die Vorarbeit war für dieses Projekt besonders wichtig.

Was mir am Schluss viele Nerven raubte, war das Format der Bieretikette. Die anfangs angegeben Masse stimmten nicht mit denen der Brauerei überein. Die Etikette hatte ich bereits fertig gestaltet, als sich herausstellte, dass die Brauerei ein anderes Format für ihre Bierflaschen benutzte. Es war wichtig dieses zu übernehmen, da sie ihr Logo mit einen kurzen Text auf der Flasche präsentierten. Das Design musste angepasst werden. Lange passte es nicht mehr schön ins Bild und ich probierte vieles aus. Schlussendlich konnte ich mit einer Verlängerung und einem feinen Farbverlauf den Look an die Flasche anpassen.

Ein dummer Fehler ist mir eingeschlichen: Ich habe keinen Testdruck gemacht. Erst jetzt auf den fertig gedruckten Etiketten, habe ich gesehen, dass die Schrift etwas zu klein ist. Die kurze Beschreibung des Biers ist kaum lesbar. Es ist nicht weiter schlimm, da es niemandem aufgefallen ist. Für weitere Projekte werde ich diesen Schritt trotzdem auf keinen Fall mehr auslassen.

Für mich war der Auftrag eine riesige Chance. So eine Aufgabe hätte ich mir trotz der Studiumsprojekte nicht zugetraut. Dass jemand mir ein solches Vertrauen schenkte, war daher umso wertvoller. Am wichtigsten ist natürlich, dass das Team der Schule und der Organisator Freude an ihren Weihnachtsgeschenken haben. So, wie ich das mitbekommen habe, hat das sehr gut geklappt. Ziel erreicht!