8 Tipps für euer Aftermovie

Aftermovies sind eine willkommene Gelegenheit, um einen Event mit all seinen Emotionen festzuhalten und als MMP-ler mehr Erfahrung hinter der Kamera und bei der Videobearbeitung zu sammeln. Unten aufgeführt findest du unsere Tipps für eine angenehmen Workflow.

Tipp 1 – Setzt euch ein Ziel

Fragt den Kunden, was er sich vorstellt und welchen Zweck das Video haben soll. Soll es zur Bewerbung der gleichen Veranstaltung im nächsten hergenommen werden? Soll es eine konkrete Botschaft transportieren? Oder soll es einfach ein nettes Andenken für die Besucher sein? Definiere diese Zielsetzung direkt am Anfang mit dem Kunden.

Tipp 2 – Erstellt einen Zeitplan

Bei längeren Events empfiehlt es sich, einen Zeitplan mit gewissen Fixpunkten zu erstellen. Schaut euch an, wann, wo, was passiert, schreibt euch das auf und plant den ganzen Dreh, damit ihr nichts verpasst oder vergesst. Klärt im Voraus mit dem Kunden ab, was unbedingt im Film vorkommen muss, und was auf keinen Fall zu sehen sein darf, damit ihr so effizient wie möglich vor Ort arbeiten könnt. Bei grösseren Events, die mehr Fläche einnehmen, empfiehlt es sich ausserdem mehr Kamerapersonen mitzunehmen, eventuell auch noch jemanden für Audioaufnahmen.

Tipp 3 – Wählt das richtige Equipment

Überlegt euch beim Packen, welches Equipment ihr vor Ort braucht. Nehmt unbedingt mehr als ein Objektiv mit, um mehrere Brennweiten zu haben. Das verleiht dem Film mehr Dynamik und lässt ihn interessanter und spannender wirken. Zu empfehlen sind für Veranstaltungen eine weitwinkligere Optik (z.B. 24mm) und eine eher schmalwinkligere Optik (z.B. 35mm oder 50mm). Wenn es vor Ort sehr dunkel ist oder ihr unbedingt den Klang der Kulisse oder der Personen vor Ort einfangen müsst, schaut auch, dass ihr das richtige Licht und ein passendes Mikrofon mit dabei habt. Zusatz: Akkus sollten aufgeladen und die Speicherkarten geleert sein. Wichtig ist aber auch, gerade wenn ihr mit dem ÖV anreist, dass ihr nicht zu viel Equipment mitnehmt und auch nur die Objektive, die ihr wirklich braucht. Mehr als zwei pro Kamera braucht es eigentlich nicht, meistens reicht sogar ein gutes ein Zoomobjektiv.

Tipp 4 – Mehrere Aufnahmewinkel

Wenn ihr mehr als eine Kamera zur Verfügung habt, nehmt mit zwei Kameras gleichzeitig auf. So könnt ihr später Aufnahmen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln kombinieren. Das gibt euch mehr Spielraum bei der Bearbeitung, sieht interessanter aus und wirkt natürlicher als nur eine einzige Perspektive. Besonders zu empfehlen ist es, wenn ihr zwei gleiche Kameras mit den gleichen Einstellungen habt, so müsst ihr die Bilder dann farblich einander in der Post-Produktion nicht mehr angleichen. Als Empfehlung könnt ihr z.B. zwei Sony A7III von der Ausleihe nehmen mit dem Farbprofil PP7 mit S-Log 2 filmen.

Tipp 5 – Sorgt für einen Arbeitsplatz

Wenn es der Kunde und die Location zulassen, baut euch in einem eigenen Ort einen kleinen Arbeitsplatz auf. Nehmt einen Laptop und Akkuladestationen mit und richtet euch vor Ort ein. So könnt ihr während der Veranstaltung immer wieder Daten sichern und nicht benötigte Akkus gleich wieder aufladen, damit ihr immer volle Power habt und euch keine Daten verloren gehen. Bei einem längeren Freiluftevent empfiehlt es sich, eine Pause einzuplanen (wenn möglich) und zwischendrin kurz zu laden und ein Backup der Karten zu machen.

Tipp 6 Informiert euch über die Location

Sprecht euch vor der Veranstaltung mit einem Verantwortlichen ab und besichtigt die Location. Schreibt euch Merkmale und Lichtverhältnisse genau auf, damit es vor Ort keine bösen Überraschungen gibt. Es ist immer besser die Location zu kennen, als unvorbereitet hinzugehen. In unserem Beispiel war dies leider nicht möglich, aber da wir bereits am Freitagabend angereist sind, konnten wir die einzelnen Hallen und Aussenplätze besichtigen und uns einen Einblick über die Lichtverhältnisse verschaffen. Dies half uns dann auch bei der Planung für die einzelnen Aufnahmen der verschiedenen Posten.

Tipp 7 – Arbeitet mit verschiedenen Framerates

Gerade bei Events eignen sich verschiedene Framerates enorm gut, um die Emotionen noch detaillierter aufzuzeigen. Ausserdem wirkt euer Aftermovie so deutlich interessanter, als wenn alles in der genau gleichen Geschwindigkeit abgespielt wird. Achtet aber gut darauf, dass die höheren Framerates ein Multiplikator der Standartframe Einstellung sind:  z.B. 100/50/25 oder 120/60/30.

Tipp 8 – Wenn nötig: Inszeniert Einstellungen

Es kann vorkommen, dass ihr euch denkt, dass eine Einstellung, eine Handlung wirklich gut aussehen und perfekt in den Film passen würde aber irgendwie passiert es vor Ort nicht. Nur keine Angst. Wenn euch Aufnahmen fehlen oder ihr Ideen für ergänzende gute Aufnahmen habt, bittet doch ein paar Gäste Statisten zu sein und inszeniert diese Aufnahmen. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die das nicht möchten, euch das sagen werden. Bei den anderen ist es deshalb kein Problem. Wir haben dies in unserem Video bei den Volleyballspielerinnen auch gemacht, damit wir einige schöne Aufnahmen vom Aufwerfen des Balles hatten.

ZKS Aftermovie

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PS: Auch wir haben nicht alle Punkte optimal umgesetzt 🙂

(ash)

Raphael
Der Auftrag begeisterte mich von Anfang an, da ich selbst gerne Sport betreibe und schon lange einmal ein Sportevent begleiten wollte. Die Kommunikation mit dem Auftraggeber gestaltete sich auch als sehr angenehm und wir konnten im Nachhinein sogar noch weitere Aufträge für sie erledigen.

Vorbereitung:
Der Auftraggeber, Philip und ich trafen uns ca. einen Monat vor dem Event, um die wichtigsten Fragen für den Anlass zu besprechen und offen Fragen zu klären. Uns ging es vor allem darum, was sollte alles in diesem Film gezeigt werden, wer ist die Zielgruppe und auf welchen Kanälen (Formate) wird der Film ausgestrahlt. Da wir noch Drohnenaufnahmen der Anlage erstellten sollten und nicht die Gelegenheit hatten, die Anlage im vorherein zu besichtigen, entschieden wir uns somit bereits am Freitagabend anzureisen. Danach mussten wir für uns entscheiden, welches Material wir benötigen werden. Wir filmten mit 2 Black Magic Pocket Cinema 6k Kameras, ich von einem Stativ mit einem Teleobjektiv und Philip von einem Schulterstativ und einem 16-35mm Weitwinkel. Beide Objektive verfügten über eine Blende von 2.8, konnten somit auch optimal in der Halle benutzt werden. Wir hatten auch noch ein externes Licht, welches wir aber nicht benötigten und auch mehrere anderen Objektive, was aus heutiger Sicht der Dinge nicht nötig gewesen wäre. Audio-Equipment benötigten wir nicht.

Dreh
Wir sollten mit dem Dreh spätestens am Samstagmorgen mit den ersten Trainings beginnen, reisten aber wie erwähnt schon Freitag an. Die Drohne hatte ich schon am Vortag abgeholt und ging dann am Freitagmittag in die Ausleihe, um das restliche Material zu holen. Ausserdem mussten wir auf dem Anreiseweg noch die 2te Kamera abholen. Wir kamen zwar auch in den Stau, da wir aber bereits sehr früh losgefahren waren, hatte dies keine Auswirkungen. Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer, räumten das Material ein gingen kurz etwas essen. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht sehr gut war, fingen wir gleich darauf an, Drohnenaufnahmen zu erstellen für das Intro/Outro des Aftermovies. Glücklicherweise verpassten wir so auch die Übertragung des Fussballspiels Schweiz-Spanien und mussten nicht mit der Mannschaft mitleiden. Ausserdem besichtigen wir noch die einzelnen Aufnahmeorten, machten uns Gedanken über mögliche Aufnahmen und machten uns einen Plan, in welcher Reihenfolge wir die einzelnen Teams bei dem Training filmen wollten. Aufgrund der Wettervorhersage entschieden wir uns zuerst draussen alle Teams zu filmen und uns dann den Hallensportlern zu widmen. Dies gelang uns am Samstagmorgen auch sehr gut und wir waren voll im Zeitplan. Einziges Manko war, dass die Teams jeweils ein Aussen- und Hallenplatz hatten und wir nie genau wussten, sind sie nun draussen oder drinnen. Dies musste dann jeweils halt kurz abgeklärt werden, der Zeitverlust war jedoch minim. Nach einem erfolgreichen Drehwochenende machten wir uns gegen Sonntagabend wieder auf den Rückweg.

Rohschnitt:

Der Rohschnitt begann zuerst mit dem Datentransfer auf die eigenen SSD und mit der Sortierung und Beschriftung der eigenen Clips. Nachher machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Musikstück, fündig wurde ich auf der Plattform «Artlist». Hierbei muss der Interpret und der Songtitel nicht mehr im Video erwähnt werden und das Lied darf auch für andere Projekte verwendet werden. Durch die Sortierung der Videos war es sehr einfach und angenehm, sie angenehm zur Musik und dem Beat zu schneiden. Die Übergänge habe ich nicht selbst gemacht, sondern einfach heruntergeladen und für mein Video optimiert. Ein Copyright Claim liegt hier nicht vor. Einige Clips habe ich dann auch verlangsamt, hierbei machten sich die Aufnahmen mit bis zu 100p bezahlt. Das erste Resultat habe ich dann Philipp geschickt und haben dann die Änderungen zusammen besprochen, welche ich dann anschliessend umgesetzt habe.

Color Correction/Grading:

Die Color Correction benötigte nicht allzu viel Zeit, da alle Aufnahmen schon sehr ähnlich waren. Jedoch mussten die Aufnahmen aus der Halle etwas aufgehellt und den Lichtverhältnissen angepasst werden. Danach machte ich mich ans Grading des Videos. Die einzelnen Farben habe ich zwar etwas gepusht, aber den Kontrast nicht ganz ausgereizt und das Video ist noch etwas matt. Mir gefällt es aber so ganz gut und der Auftraggeber ist auch sehr zufrieden. Für den Digezz Beitrag habe ich mich noch einmal ca. 1 Stunde daran gesetzt, und einige Kleinigkeiten angepasst. Das nächste Mal muss ich aber für einen anderen Bildschirm schauen, da meine 2 jeweils einen Gelb oder Blaustich haben und ich diesen nicht richtig weg bringe.

Learning:

Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat und finde, es kann sich durchaus sehen lassen. Die frühe Anreise hat sich gelohnt und so konnten wir relativ befreit filmen und hatten nie den Stress einige Aufnahmen nicht zu bekommen. Jedoch werde ich beim nächsten Mal gerne noch mehr Zeit für das Thema Color Grading verwenden, da ich dort noch sehr viel Potenzial für diese Aufnahmen vermute. Ausserdem könnte ich auch noch einige Aufnahmen etwas kürzer und andere länger zeigen, dies fiel mir aber erst im Nachhinein auf. Auch kann ein Video mit tollen Übergängen sehr viel attraktiver gemacht werden und es gibt auch viele tolle Beispiele im World Wide Web.  Beim Material könnte ich sicher noch etwas sparen und nach dem Motto weniger ist mehr planen. Glücklicherweise konnten wir mit dem Auto anreisen, ohne diese Möglichkeit und wenn ich die Miete des Materials selbst bezahlen muss, würde ich mich so sehr nerven.

Philip
Vorbereitung:
Bereits einen Monat vor dem Sportwochenende haben wir uns mit dem Kunden in einem Onlinemeeting getroffen um über die Vorstellungen und Anforderungen des Kunden, sowie über den Ablauf des Sportwochenendes zu reden. Dabei haben wir uns auch die nötigen Informationen geholt, konnten Unklarheiten klären und noch eigenen Ideen und Vorschläge einbringen. Schnell wurde klar, dass wir von Seiten Kunden viele Freiheiten haben und wir selbständig Arbeiten und planen können. Mich hat das natürliche sehr gefreut, dass uns bei diesem Projekt so viel Vertrauen entgegengebracht wurde. Bis zum Sportwochenende haben wir dann die Planung und Aufgabenverteilung im Team gemacht und das Material organisiert. 
Dreh:

Für die beiden Drehtage am Samstag und Sonntag auf dem Kerenzerberg sind wir bereits mit dem Material am Freitag angereist. Wir wurden gebrieft und uns wurde die Sportanlage sowie die Unterkünfte gezeigt. Hier haben wir auch die Pläne bekommen, wann welches Team wo trainiert resp. wer am Nachmittag an welchen Workshops ist. Wir haben uns hier mit dem Areal vertraut gemacht und die beiden Tage geplant. Ziel war es jeden Verein bei den beiden Morgentrainings mal gefilmt zu haben. Am Nachmittag kamen dann die Workshops die wir auch alle in den zwei Tagen gefilmt haben sollten. Hier haben wir uns überlegt, in welcher Reihenfolge wir die Workshops und Trainings filmen über die zwei Tage. Wir mussten dabei die geschätzte Dauer, Distanz zum nächsten Posten und das Wetter beachten, da es an einem Tag nicht schön sein sollte, weshalb wir zuerst die Outdooraktivitäten am Samstag abschiessen wollten. Nach der Planung ging es dann mit der Umsetzung los. Raphael hatte die Blackmagic 4K mit Tripot-Stativ, ich hatte die Balckmagic 4k-Kamera auf einem Shoulderrig mit Hüftgürtel für die zusätzliche Entlastung. Ziel war es so verschiedenen Aufnahmen zu bekommen, um dem Video noch mehr Varianz zu verleihen. Wir kamen über das Wochenende sehr gut klar und konnten uns an unseren Zeitplan halten.

Nachbearbeitung:
Bei der Nachbearbeitung hatte ich nicht mehr viel zu tun. Postproduktion und Color Grading hat beides Raphael übernommen. Ich habe ihm lediglich die Daten von meinem Gerät übertragen und dann abgewartet. Beim 1. Rohschnitt haben wir uns dann ständig das Video angesehen und Korrekturpunkte aufgelistet. So kamen wir über mehrere Überarbeitungen dann nach der Korrektur von wenigen Details am Schluss zum Endresultat, dass wir dem Kunden zeigen konnten. Auch hier gab es wieder ein Onlinemeeting, wo auch er noch sein Feedback geben konnte. Das Video selbst kam sehr gut bei ihm und seinen Vorgesetzten an. Lediglich eine zweite Version mit Text wurde vorgeschlagen und auch das Logo mit Slogan von ZKS wurde noch angesprochen. Da der Verband kein vektorisiertes Logo hatte, war die Bildqualität vom Logo im Video nicht gut genug. Ich habe daher noch mit dem bestehenden Logo und dem CI/CD von ZKS das Logo mit Slogan noch einmal im Illustrator rekonstruiert und vektorisiert. So konnte Raphael das grosse Logo gemäss Feedback im Video einbauen und der Kunde bekam nebst dem Aftervideo zum Schluss noch  die Logodateien in verschiedenen Formaten und Grössen, damit auch weiterhin mit dem vektorisierten oder hochauflösendem Logo gearbeitet werden kann.

Learning:

Dieses Projekt hat mir gezeigt, wie wichtig der Kundenkontakt ist. Wir kamen sehr gut mit dem Kunden aus und uns wurden viele Freiheiten gegeben. Wir haben uns während dem Wochenende immer wieder mit dem Kunden ausgetauscht und ihn auf dem Laufenden gehalten. Am Ende waren wir sehr stolz auf das Video das wir hier erstellen konnten und waren auch sehr glücklich, dass auch der Kunde Freude hatte. Uns hat das zum einen sehr gefreut, da wir für künftige Aufträge sicher wieder berücksichtigt werden und wir das Vertrauen das uns der Kunde entgegenbrachte nicht enttäuschten. Das Projekt hat mir sehr viel Spass gemacht und hat mich viel gelernt. Zum einen war es sehr gut, dass wir einen Tag vorher schon angereist sind, da wir doch noch viel Planung und Vorbereitung vor Ort machen und uns mit der Umgebung vertraut machen konnten. Das werde ich ein nächstes Mal definitiv wieder so machen. Mir hat das auch wieder gezeigt, wie wichtig die Kommunikation ist. Wir wurden von unserem Kunden sehr gut gebrieft und haben entsprechende Lage- und Ablaufpläne bekommen. Ohne diese Pläne wären wir an dem Sportwochenende auf diesem Riesenareal etwas verloren gewesen und hätten das Wochenende auch nicht so akribisch durchplanen können. Hier hat sich für mich die Wichtigkeit von Kommunikation und dem Briefing gezeigt. Für mich habe ich daraus mitgenommen, dass ich immer so viel Informationen im Vorfeld wie möglich Einholen muss.