Ein Blick hinter die Kulissen – so entstehen Fotobücher
Schweizer Handarbeit, persönlich und individuell. Das sind die Werte von fotoblitz.ch. Auf Social Media sollen diese hervorgehoben werden. In einem zweiteiligen Video wird gezeigt, wie die Herstellung der individuell gestalteten Fotobücher aussieht.
Mein Bruder möchte die Social-Media-Plattformen für sein Geschäft fotoblitz.ch auszubauen. Ich schlug vor, im Instagram-Reel-Format eine kleine Reihe an Videos unter dem Motto «Blick hinter die Kulissen» zu produzieren. So können die Werte und der USP der Firma besonders hervorgehoben werden. Das erste Thema soll die Herstellung der aufwendigen Fotobücher sein. Jedes Buch wird meistens nur einmal gedruckt – weil es nur einmal bestellt wird. Somit ist es, wie alle anderen Produkte bei fotoblitz.ch, ein Unikat.
Da der Herstellungsprozess für die Fotobücher besonders lange und aufwändig ist, entschied ich mich, zwei Videos daraus zu machen. Bei Instagram Reels ist besonders wichtig, dass die Videos kurz und interessant bleiben. Ausserdem kann bei einem zweiteiligen Video das Engagement erhöht werden.
Et voilà! Hier können die Resultate auf Instagram angesehen werden:
Instagramseite von fotoblitz.ch
(mou)
Konzept
Um das gewählte Format (Instagram-Reel) authentisch umzusetzen, beschàftigte ich mich erst mit den Anforderungen an ein solches Video. Nach meiner Recherche stellte folgende Liste zusammen. Das Video sollte:
- 1min lang sein
- schnelle Schnitte haben
- Gut, aber nicht zu professionell gefilmt sein -> ich entschied mich für die Handykamera
- ein Voice-Over haben
- Sprache nah an potentiellen Kunden sein -> ich entschied mich mit Absprache mit meinem Bruder für Schweizerdeutsch und einfache Formulierungen
- Eine leise Hintergrundmusik haben -> ich nahm einen improvisierten Ukulele-Song auf
- Subtil ein Branding aufweisen-> Schrift, Logo zum Ende
- Untertitel besitzen. ->
- Um es auch ohne Ton schauen zu können
- Deutsch, damit es mehr Leute verstehen
Ausserdem entschied ich mich, das Video in zwei Teile zu teilen. Einerseits weil es sonst zu lange war und andererseits auch, um die Zuschauer:innen «engaged» zu halten.
Produktionsprozess
Die Planung verlief reibungslos. Wir besprachen den Prozess und die einzelnen Schritte, damit ich eine Übersicht erhielt.
Da wir kein Album mit Kundenbildern nehmen konnten, designte ich im Vorfeld ein Album aus unseren Urlaubsbildern. Dabei wählte ich zusammen mit meinem Bruder eine Grösse, bei der die verschiedenen Arbeitsschritte am besten zu sehen sind. Besonders beim Umschlag sowie der ersten und letzten Seite achtete ich darauf, im Design möglichst authentisch wie ein «klassisches Urlaubs-Fotoalbum» zu wirken, jedoch persönliche Fotos zu vermeiden. So kann das Video ohne Rechteverletzung auf allen Plattformen genutzt werden.
Am Drehtag im Geschäft in Aarwangen war dann so viel los, dass wir nicht den ganzen Prozess fertig drehen konnten, weshalb wir drei Wochen später weiter drehen mussten. Da einige Schritte schon abgedreht waren und das Album ein Unikat ist, gibt es einen minimalen Anschlussfehler im Outfit, der aber dank der Auswahl im Schnitt nicht gross auffällt.
Im Schnitt war ich froh um die vielen verschiedenen Einstellungen, die ich während des Filmens variierte. Besonders schwierig war zu definieren, welche Schritte weggelassen werden sollten oder zusammengefasst werden sollten. Der/ die Betrachter:in sollte während dem Ansehen erkennen, dass es viele handarbeitliche Schritte sind, aber natürlich nicht das Interesse verlieren.
Nach dem Schnitt nahm ich das VoiceOver auf. Wegen des Sprechtempos mussten einige Schnitte noch leicht angepasst werden.
Die Untertitel waren in dem ersten Video etwas zu gross, weshalb ich sie im zweiten Video dann angepasst habe. Dieser «Fehler» und auch die Positionierung des Textes (der im ersten Video zu weit unten ist), fällt leider erst beim Hochladen auf Instagram auf. Für den authentischen Vergleich habe ich diese Änderungen für den Upload auf Digezz nicht korrigiert.
Rechteverletzungen bei Bildern und Ton vermeiden
Wie oben erwähnt, achtete ich in der Bildwahl besonders auf die Vermeidung von Rechtsverletzungen. Für die Hintergrundmusik wollte ich etwas leichtes, was aber nicht schon tausende Male verwendet wurde. Ausserdem sollte es nicht zu repetitiv sein. Deshalb nahm ich auf der Ukulele eine Akkordfolge auf, die ich aber immer wieder variierte. So gibt es einen einheitlichen Eindruck, ohne langweilig zu werden. Die Länge und das Ende konnte ich so auch perfekt dem Video anpassen.
Am Ende ist die Musik sehr leise und nicht prominent wahrzunehmen, was mich dann wieder zweifeln lässt ob sich der Aufwand gelohnt hat. Aber es verleiht dem Video trotzdem eine gewisse Leichtigkeit.
Learnings
- Obwohl ich für den Dreh mehrere Stunden eingeplant hatte, konnte trotzdem nicht alles am ersten Tag gedreht werden. Das bedeutete erheblichen Mehraufwand. In Zukunft werde ich noch mehr Zeit einplanen und versuchen, die Situation neben dem allgemeinen Geschäftsalltag besser einschätzen zu können.
- Den Bildausschnitt werde ich in Zukunft etwas grösser wählen, so dass ich in der Postproduction mehr Möglichkeiten habe, den Bildausschnitt zu korrigieren.
Vor allem bei diesem Format muss beachtet werden, dass von Instagram unten noch Text eingeblendet wird. Da geht Bildfläche verloren. - Untertitel müssen nicht so gross sein. Mittlerweile habe ich einen Fake-Account erstellt, um diese Dinge vor dem definitiven Upload testen zu können.
- Alles braucht immer mehr Zeit. Auch für die Postproduction mehr Zeit einplanen. Das erste Video wurde 2 Wochen später veröffentlicht als geplant.