Endometriose? – bloody talk
Schmerzen des Todes, wahnsinnig starke Blutung, Ohnmacht, Haarausfall, Unfruchtbarkeit – 1 von 10 Menstruierenden leidet an Endometriose und trotzdem ist es ein Tabuthema. Bloody talk startet in eine nächste Runde. Denn Tabus sind da, um gebrochen zu werden!
Jetzt mal ganz ehrlich, wusstet ihr, dass Endometriose die zweithäufigste Unterleibserkrankung bei Menstruierenden ist? Ich wusste es nicht. Eine kurze Recherche zeigt: Wie auch die Periode ist das Thema Endometriose ein komplettes Tabuthema. Bloody talk hat also eigentlich gar keine andere Wahl, als diesem Tabu an den Kragen zu gehen.
Recap: Was ist bloody talk?
2021 erblickte bloody talk das Licht der Welt. Ein kleiner Instagramaccount (@bloody_talk) vollbepackt mit Illustrationen, Informationen und Herzblut. Unsere Mission: Wir hatten die Nase voll vom Periodentabu. Wir wollten offen über jedes noch so blutige und schmerzhafte Thema rund um die Menstruation aufklären.
Heute – fast genau ein Jahr später – wurde bloody talk aus seinem Frühlingsschlag geweckt. Im Rahmen eines Majors musste ich (Magali) eine Themenwoche auf Social Media gestalten. Dafür wählte ich das Thema Endometriose und machte Mockups. Nach der Abgabe sass ich also da, mit einer super, aber nicht fertigen bzw. nicht postbaren Themenwoche. Was mach ich also? Genau! Ich bereite sie auf, stecke nochmals super viel Arbeit rein und stell sie auf Instagram.
Auf Instagram
Wie auch bei der ersten bloody-talk-Runde sind die Posts multimedial. Also mach dich gefasst auf normale Posts, Audio und Video!
Ein kleiner Einblick, was dich auf Instagram erwartet:
(mou)
Idee
Wie im Text bereits erklärt, entstand die Idee im Rahmen des Minors «ComBuilding & SoMe». Die Aufgabe bestand darin, eine Themenwoche für Social Media zu gestalten. Diese musste dabei nicht aktiv gepostet werden. Ich habe mich für das Thema Endometriose entschieden, weil es zum einen die 2. häufigste Unterleibserkrankung bei Menstruierenden ist und zum anderen, weil man nicht gerne darüber spricht. Die Themenwoche habe ich in Form von Mockups umgesetzt. Nach der Abgabe wollte ich die unfertigen Post und vor allem das Thema nicht einfach vergessen. Ich entschied, aus den Mockups echte Posts zu machen. Ich setzte mich also wieder an den Schreibtisch und recherchierte, animierte und illustrierte, fast genau so lange, wie ich für die Mockups hatte.
Vorgehen
Basierend auf dem Mockups entwickelte ich das Design der jeweiligen Post und den dazugehörigen Stories weiter. Mir war dabei wichtig, dass es keine reine Fleissarbeit sein sollte. Ich krempelte also hier und da nochmals das Design um. Hier findest du eine Übersicht von den Mockups zu den fertigen Posts.
Der Inhalt
Mehrheitlich stand der Inhalt der einzelnen Posts schon. Hier und da musste ich einzelne Dinge anpassen, wie zum Beispiel die Aussagen der Gynäkologin bei der Fake News. Der grösste Aufwand war jedoch der «bloody story»-Post. Die Idee und die Aussage standen, was jedoch noch fehlte, war eine brauchbare und vor allem gekürzte Tonaufnahme. Die Aufnahme, die ich hatte, war einfach zu lang. Also musste ich für diesen Post die Aufnahme kürzen und zum Teil umbauen – und das alles im Audition – dem Programm, das ich von den Adobe Programmen am wenigsten kannte. Aber nachdem das geschafft war, stand ich vor einem neuen Problem, das nicht direkt mit dem Inhalt zu tun hatte. Irgendwas war echt seltsam. Es war die Stille. Meine nicht vorhandenen Musikkenntnisse bastelten also einen kurzen Soundtrack zusammen und legten diesen unter das Gesagte. Natürlich habe ich die Stories jeweils auch neu aufgesetzt. Hier findest du den fertigen bloody story-Post
Das Design
Das Tolle an Mockups ist, dass man einfach nochmals alles umstellen kann. Sieht der Titel hier zu gross aus? Kein Problem, machen wir ihn kleiner! Das Format ist ekelhaft? Easy, ich mach es kleiner! Ich hab mich also etwas ausgetobt. Der grösste Unterschied sieht man beim 1. Post und bei der bloody story. Beim 1. Post war das vorherige Design nicht perfekt. Ich setzte mich also hinter mein Handy und durchstöberte Hunderte verschiedener Perioden-Post die Instagram zu bieten hatte. Ich entschied mich also für ein viel schlichteres Design (Post). Ich platzierte auf dem ersten Slide eine Illustration und den Info-Text auf den folgenden 3 Slides. Der Post sieht einfach und basic aus, aber die Arbeit dahinter ist gross.
Die bloody story war vom Design her eigentlich gut. Nur leider das Format nicht. Ich hatte ursprünglich ein Reel mit den Massen 16:9 geplant. Aber das schlussendliche Audio war weit über 1 Minute. Also verpuffte sich meine Real-Idee in Luft. Damit der Post zum Grid passte, änderte ich die Grösse also zu 1:1. Das bedeutete, dann für mich auch die animierte Tonspur neu aufzusetzen. Hier kommst du zum fertigen Post.
Postingplan + Call to Action
Ich habe alle Post gepostet. Begonnen hatte es am 24. April mit einem kleinen Teaser. Anschliessend postete ich jeden Sonntag und Mittwoch einen Post mit passender Story. In der Story wurde zudem immer zum mitmachen angeregt durch kleine Ratespiele, Fragen etc. Der Call to Action hat gut funktioniert. Einige Frauen meldeten sich und erzählten ihre Erfahrungen und ihre Stories.
Probleme
Ich dachte, das wird eine easy Sache. Surprise, surpirse, easy war das nicht. Obwohl der Grossteil der Arbeit schon hinter mir lag, investierte ich viel Zeit in das Projekt. Mein grösster Fehler dabei war, dass ich zu viel Zeit und Aufwand in einzelne kleine Illustrationen steckte. Ich verlor mich in kleinen Details, die im Endprodukt fast nicht zusehen waren, und verschwendete so locker 2 Stunden.
Ich kann zu 100% sagen, dass ich musikalisch nicht begabt bin. Ich frag mich im Nachhinein wirklich, wieso ich diesen Sound für die bloody story alleine gemacht habe. Ich bin weder besonders stolz auf diesen, noch klingt er wirklich toll. Hätte ich diese Aufgabe ausgelagert, wäre das Endprodukt besseres herausgekommen. Ich merke auch hier, dass ich zu viel Zeit in etwas investiert habe, dass man bequem hätte auslagern und so Zeit und Nerven sparen können.
Learnings
- Nur weil dein Mockup so aussieht, heisst es nicht, dass das Finale so aussehen muss!
- Kill your Darlings! – braucht es hier jetzt wirklich eine Illustration?
- Manchmal ist weniger mehr!
- Perfektionismus bedeutet nicht immer besser!
- Du musst nicht alles alleine machen!
Fazit
Im Allgemeinen bin ich jedoch trotz allem stolz auf das Endergebnis. Social Media tönt immer so easy, aber der Aufwand dafür ist gross. Ich muss es nochmals wiederholen, aber der Schritt von Mockup zu Post geht manchmal doch länger, als man denkt.