Fasten
Im Januar 2022 habe ich mich auf ein Abenteuer eingelassen. Es war eine Reise ins Land des «nichts essen». Sozusagen ins Gegenteilland vom Schlaraffenland. Drei Wochen Fasten in einer deutschen Fastenklinik. Um genau zu sein: 16 Tage habe ich nichts ausser Wasser, Tee und Suppe (ohne Einlage) zu mir genommen. Jene die sich nun fragen, warum man das macht und dann noch Geld dafür bezahlt, denen sage ich: Das habe ich mich in den ersten Tagen auch gefragt.
Das dritte Semester hat mich kalt erwischt und irgendwie hatte ich keine Ahnung, was ich da eigentlich mache. Die Frage, ob das Studium das richtige sei und was überhaupt der Sinn und Zweck von allem ist, plagte mich über Monate. Diese Gefühlsachterbahn hat mich und meinen Körper voneinander entfernt. Essen war nur noch essen ohne Freude. Abends habe ich mich regelmässig überessen, bis mir schlecht wurde – und ich spreche nicht von rauen Mengen an Salat und Gemüse. Ich wusste, dass ich etwas ändern muss und möchte. Durch meine Mutter bin ich aufs Fasten gekommen. Drei Monate später startete ich mein Experiment.
Die ersten Tage waren nicht ganz einfach. Das Hungergefühl war unangenehm und die Nächte lang. Doch zu meiner Überraschung wurde ab dem fünften Tag alles um einiges einfacher. Ich hatte Energie wie schon lange nicht mehr und auch das Hungergefühl ging zurück.
16 Tage später hatte ich wieder mehr vertrauen zu meinem Körper und einige neue Ansätze, wie es weiter gehen soll. Es gab natürlich mehrere Auf und Abs, und vieles hatte damit zu tun, dass ich Zeit hatte, mir über alles Gedanken zu machen. Das Fasten hat mir geholfen mich nur auf das zu fokussieren, was wichtig war. Das war die Lösung für mein Problem. Natürlich gibt es aber viele Möglichkeiten und Lösungsansätze, mit solchen Situationen klar zu kommen. Das ist für alle unterschiedlich.
In diesen drei Wochen habe ich regelmässig einen Kochkurs besucht, um für die Zeit danach neue Rezepte kennenzulernen. Eines dieser Rezepte habe ich in einer abgewandelten Form zuhause nachgekocht und aufgenommen. Viel Vergnügen beim Schauen und selbst Machen.
Was ich hier noch betonen möchte: Am Anfang dieser drei Wochen wurde ich ärztlich untersucht und auch während dieser Zeit ärztlich begleitet.
Mit diesen Zeichnungen hat meine Idee gestartet.
Mit diesen Bilder habe ich das Projekt abgeschlossen.
(dbo)
Ich habe mich in diesem Beitrag das erste mal daran gewagt, vom Filmen bis zur Postproduktion alles selbst zu machen. Man sieht mit Sicherheit das es ein Erstlingswerk ist, jedoch war es für mich sehr wichtig einen Anfang zu wagen. Ich habe mich bis jetzt davor gescheut es zu versuchen. Deshalb verzeiht die Fehler.
Idee
Zuerst Wollte ich mit gezeichneten Bilder meinen Aufenthalt in der Fastenklinik, wie ein Erklärstück aufbereiten. Doch habe ich nach einigen versuchen gemerkt, dass ich mit Zeichnungen nicht in die Richtung komme die ich wollte. In der Zeit in der Klinik habe ich ein Videotagebuch geführt. Ich dachte es wäre sicher spannend so meinen Alltag in einem kurzen Film festzuhalten. Beim Schneiden habe ich dann gemerkt das es mir zu persönlich wurde, da doch viele Emotionen hochgekommen sind. So habe ich mich dann schlussendlich dafür entschieden, ein Rezept nach zu kochen und mich dabei zu filmen. Was sich als richtige Entscheidung herausgestellt hat, da ich im Bereich Schnitt noch neu bin, und sich auch von Storytelling die Geschichte von alleine ergibt.
Umsetzung
Ich habe mit meinem IPhone gearbeitet und dort mit der App FilMic Pro welche wir uns im ersten Semester zugelegt haben. Ich habe mit natürlichem Licht aber auch mit einer LED Lampe gearbeitet. Das Video ist an zwei verschiedenen Tagen entstanden. Beim ersten Versuch sind mir die Zucchini leider verbrannt. Also alles auf Anfang und nochmal die selben Lichtverhältnisse schaffen, wie beim ersten Tag. Ich habe mit der Color correction in der Post versucht die Ungleichheiten ein wenig auszubessern.
Mit Hilfe von Mister Horse auf Youtube und Musik welche ich auf uppbeat.io gefunden habe. Habe ich das Ganze in ein knapp vier minütiges Kochvideo verwandelt.
Learning
Mit der Hand nicht das ganze Bild verdecken. Die Kameraposition und das Licht müssen stabiler aufgebaut werden. Learning by doing hilft tatsächlich. Das grösste Learning war jedoch es einfach zu probieren und sich an etwas heran zu wagen mit der Möglichkeit das es scheitern kann. Doch bringt einem genau das ein Stück weiter in die Richtung die man möchte.
So habe ich in diesem Projekt meine Grenzen und meinen Horizont wieder ein wenig erweitern können und gehe mit neuem Vertrauen an die kommenden Projekte heran.