Social Media für den Laden «Zero Unverpackt»

In der Kleinstadt Zofingen eröffnete letztes Jahr ein Unverpacktladen in der verwinkelten Rathauspassage. Das junge Unternehmen hat Verpackungen den Kampf angesagt. Ein Geschäftsmodell, welches man unterstützten sollte – finde ich. Um neben dem Einkaufen einen zusätzlichen Beitrag zu leisten, durfte ich Josip und Naomi bei ihrem Online-Auftritt unter die Arme greifen. Unverpackt wurde so kurzerhand in ein neues Social-Media-Konzept gepackt.

Hier ist Zero Waste die oberste Devise. Anstatt Pasta in zig Kartonschachteln zu füllen und die Tomaten mit Schutzfolie zu überziehen, findet man im lokalen Lädeli alles, was man braucht und das ganz ohne nervige Verpackung. Wer umweltbewusst einkaufen will, holt sich die Vorratsdose von zu Hause und schon kann’s losgehen. Als ich gehört habe, dass wir nun auch in der Altstadt die Möglichkeit dazu haben, war ich hin und weg. Der Laden Zero Unverpackt eröffnete 2021 die Türen und ist das Herzensprojekt von Naomi und Josip. Die beiden sind seit eh und je grosse Fans vom unverpackten Einkaufen. Um dafür aber nicht jedes Mal ins Auto steigen zu müssen, haben sie kurzerhand entschlossen, selbst einen Laden zu eröffnen.

Im neuen Konzept soll der Fokus auf lebendigen Bildern und farbigen Akzenten liegen. Wie man so schön sagt: Das Auge isst mit. Zudem wird eine einheitliche Kommunikation wie auch Bildsprache festgelegt. Im Projektumfang ist zudem auch das Erstellen von Bildern, Videos und Vorlagen enthalten. Der Redaktionsplan, das Befüllen des Instagram-Accounts und ein kleiner Workshop und bilden den Abschluss des Projekts.

Moodboard

Nach dem Briefing habe ich mit dem Moodboard gestartet. Hier sollten alle wichtigen Elemente des neuen Konzepts auf einen Blick ersichtlich sein. Es ist zudem auch für den Auftraggeber hilfreich, um ein erstes Gefühl zu bekommen, wie die neue Online-Kommunikation aussehen wird. Das bisherige Logo wurde übernommen. Für die Farben habe ich verschiedene Akzente verglichen.

Mir war wichtig, dass die Palette zum Konzept des Ladens passt. So versuchte ich auch einige Farben einfliessen zu lassen, welche ich beim Besuch vor Ort wahrgenommen habe. Die Beispielbilder wie auch Icons dienten als Inspiration und um ein «Look and Feel» zu erhalten. Für die Schriftart vom Head wurde die gleiche wie beim Logo verwendet. Titel und Text habe ich eine einfache Schrift gewählt, welche sich nicht mit der ausfälligen Fertigo beisst.

Gerne kannst du hier einen Blick ins Moodboard werfen: Moodboard Zero Unverpackt

Icons

Da ich online keine Icons gefunden habe, die mir gefielen, entschied ich kurzerhand, sie selbst zu gestalten. Als Tool habe ich hierfür Adobe Illustrator genutzt. Inspiriert habe ich mich dennoch im Internet. Einfach, damit mein Brot am Ende auch wie ein Brot aussieht und nicht wie eine übergrosse Kartoffel. 😊 Um die Icons ein wenig aufzulockern, entfernte ich an einigen Stellen bewusst Teile der Linien damit diese nicht mehr verbunden sind. Die fertigen Sujets sollen als Story-Highlights im Instagram eingesetzt werden. Hier siehst du die fertigen Icons für den Unverpackt laden:

Bilder

Die Bilder und Videos wurden mit einer Fuji x30 aufgenommen. Die Verhältnisse vor Ort waren für die Aufnahmen nicht ganz optimal. Der Laden ist eher dunkel und durch das viele Holz der Möbel wirken die aufgenommenen Bilder sehr warm. Um dem entgegenzuwirken, habe ich mich bei der Bearbeitung für einen kühleren Ton entschieden und die Aufnahmen jeweils ein wenig aufgehellt. Die Videos für den Instagram-Feed befinden sich noch im Rohzustand. Für diesen Beitrag wurden lediglich die Bilder fertiggestellt. Hier siehst du eine kleine Auswahl des Bildmaterials:

Vorlagen

Um künftig Informationen auf dem Instagram-Feed zu visualisieren, habe ich einige Vorlagen erstellt. Erarbeitet wurde ein Feed-Format und eines für die Story. Die verschiedenen Farben stehen für unterschiedliche Themenschwerpunkte. So sollen Kund:innen auf den ersten Blick wissen, um was für eine Art von Information es sich handelt.

Umsetzung

Nachdem der ganze Content erstellt wurde, ging es weiter zur Umsetzung. Hierfür habe ich einen Redaktionsplan erstellt. Geplant wurden zwei Beiträge pro Woche. Diese können beliebig ergänzt werden, wenn ausserordentliche Aktionen oder Events hinzukommen. Stand jetzt konnten die Inhalte noch nicht auf dem Instagram-Feed aufgeschaltet werden. Dieser Schritt wird für ein weiterführendes Projekt geplant. Zudem soll ein Imagefilm des Unverpacktladens entstehen. Also stay tuned!

(mou)

1 | Ideenfindung

Die Idee zum Digezz kam mir beim Durchscrollen meines Insta-Feeds. Dort war ein Beitrag vom Zero Unverpackt Laden in Zofingen aufgeschaltet. Liebevoll waren die Öffnungszeiten auf ein Papier geschrieben und abfotografiert worden. Ich dachte mir, dass eine Vorlage da praktischer wäre. Kurzerhand habe ich dem Lädeli einen Besuch abgestattet, um nachzufragen, ob sie an der Erstellung von Content für ihr Unternehmen interessiert wären. Josip und Naomi haben sogleich zugesagt und somit stand die Zusammenarbeit. Mir machte es wahnsinnig Spass, einem so jungen und nachhaltigen Unternehmen im Onlinebereich ein wenig unter die Arme greifen zu dürfen. Eine Win-Win-Situation! Durch das Projekt konnte ich meine theoretischen Kenntnisse, welche ich mir im Studium angeeignet habe, praktisch umsetzen. Der Unverpacktladen erhält hingegen Content, den ich kostenlos zur Verfügung stellte. Auch persönlich war mir das Projekt wichtig. Da ich selbst stets versuche,  nachhaltig zu leben, ist es für mich eine Herzensangelegenheit, Inhalte für einen umweltbewussten Laden wie Zero Unverpackt zu erstellen. Nach einem Briefing einigten wir uns auf folgende Formate: Konzept, Bilder, Videos, Vorlagen und ein kleiner Workshop. Dies wurde in einem Vertrag festgehalten. Mein Ziel ist es, dass die beiden mit dem Material und Know-how ihr Social Media in Zukunft selbst bespielen können.

2 | Umsetzung

Erste Phase

Als Erstes starteten wir mit einem Briefing. Dort wurden die wichtigsten Fragen und Eckpunkte besprochen. Auch konnte ich heraushören, welche Inhalte Josip und Naomi in ihrem Arbeitsalltag benötigen. Danach machte ich mich an die Arbeit und erstellte einen Vertrag wie auch ein Moodboard. Beim Vertrag handelt es sich mehr an eine Übersicht, damit die beiden auch wissen, was sie bekommen und damit wir nichts vergessen haben. Das Moodboard umfasste die Logos in verschiedenen Varianten. Dieses wurde lediglich übernommen. Auch die Header-Schrift basierte auf jener, die im Logo verwendet wurde. Als zweite Schrift habe ich eine einfache ausgesucht, welche nicht heraussticht. Für die Farbpalette habe ich ebenfalls eine Farbe integriert, die bereits bestand – die Dunkelgrüne. Die anderen Farben habe ich zusammengesucht. Mir war wichtig, dass sie zur Geschäftsidee passen und mit dem Grün harmonieren. Abgerundet wurde das Moodboard durch einige Look and Feel Bilder. Es folge ein zweites Gespräch, bei welchem die erstellten Dokumente abgenommen wurden.

Zweite Phase

Der dritte Besuch war für das Erstellen des Video- und Bildmaterials vorgesehen. Zuvor liess ich mir alle Produkte vorstellen, welche es im Laden gab. Meiner Meinung nach kann man nur richtig kommunizieren, wenn man auch weiss, für was ein Unternehmen einsteht, was es anbietet und welches deren Werte sind. Für den Inhalt der Videos wurden Naomi und Josip zuvor per Mail gebrieft. Hier wolle ich die gängigsten Fragen, welche Kund:innen stellen, beantworten. Diese sollen als Videos dann auch Instagram veröffentlicht werden. Fotos wurden jeweils vom Laden wie auch von den Produkten, die angeboten werden, aufgenommen. Natürlich dürfen auch die Aufnahmen von den beiden Inhaber:innen nicht fehlen.

Dritte Phase

Nach dem Drehtag mache ich mich an die Arbeit. So wurden die guten von den schlechten Aufnahmen aussortiert. Jene, die gefielen, wurden mit Adobe Lightroom bearbeitet. Dies war das erste Mal, dass ich das Programm nutze. Die Videos habe ich nicht bearbeitet, dies folgt für einen weiteren Digezz-Beitrag. Die Vorlagen habe ich auf Canvas erstellt. Für das Tool habe ich mich entschieden, da die beiden den Inhalt so selbst abfüllen können und keine Adobe-Lizenz benötigen. Bei den Vorlagen versuchte ich die Coporate Farben zu integrieren. Mir waren zudem verschiedene Versionen und eine gut lesbare Schrift wichtig. Zum Schluss erstelle ich noch einen Redaktionsplan für die Sommermonate. Das Abfüllen des Contents wurde wegen Abwesenheiten jedoch vorerst pausiert. Auch dies werde ich mir für den nächsten Beitrag bereithalten. Damit beide Parteien stets auf die Inhalte zugreifen können, wird auf einer Cloud gearbeitet.

3 | Flops und Tops

Leider passierte mir ein Anfängerfehler und so erstellte ich keine Probeaufnahmen mit meiner neuen Kamera. Dementsprechend konnte ich viele Bilder nicht verwenden, da sie zu unscharf waren. Somit muss ich für weitere Aufnahmen nochmals ausrücken. Auch die Videos für den Imagefilm sind nicht zu gebrauchen. Meine Hand wackelt wahnsinnig. Nach dem Sommer werde ich mir daher in der Ausleihe ein Gimbal holen. So erhoffe ich mir, ruhigere Videos im Kasten zu haben. Eine weitere Herausforderung war das Zeitmanagement. Man muss Ausfälle und Ferienabwesenheiten steht einplanen. Diese können bei gewissen Entscheidungen zu einem Zeitverzug führen.

Es machte mir Spass die Icons zu entwerfen. Da ich mir diese normalerweise online zusammensuche, war es dich spannend zu sehen, wie schnell diese eigentlich selbst gemacht werden können. Da ich besser mit Formen im Illustrator arbeite, war es für mich ein wenig Gewöhnungssache, Konturen zu formen. Jedoch konnte ich so die Anwendung des Zeichenstiftes wieder einmal üben. Zudem fand ich es spannend, Adobe Lightroom für die Bildbearbeitung auszuprobieren. An dieses Programm habe ich mich aus Mangel an Interesse nie gewagt. Nun habe ich jedoch echt gefallen dran gefunden. Die Zusammenarbeit mit Naomi und Josip ist wunderbar. Sie lassen mir viel Freiraum und nehmen sich für Besprechungen extra Zeit. Ich freue mich darauf, dass Projekt noch ein wenig weiterführen zu dürfen.