Aus einem Digezz Projektli wird ein Brand
Bärndütsch hat sich seit Juni 2020 stark weiterentwickelt. Im Beitrag erfährst du, was wir im letzten Halbjahr alles erreicht haben.
Letzten Juni haben wir mit unserem Projektli, «Bärndütsch» begonnen. Wir beide wussten bereits damals, dass wir unser Projektli zu einem Projekt machen möchten. Nun wurde aus dem Projekt ein Brand, den wir auch weiterhin ausbauen und entwickeln möchten und auch werden.
Seit Juni 2020 ist sehr viel passiert. Wir haben unsere Reichweite und das Angebot auf weitere Geschäfte im Kanton Bern ausgedehnt, unsere Community auf Instagram langsam und nachhaltig aufgebaut. Zusätzlich haben wir unsere Idee mit den Podcasts weiter verfolgt. Es sind zusätzliche Hörspiele zu Themen in und um Bern entstanden.
Wir haben unsere Marketingstrategien entwickelt, diverse Firmen und Medienunternehmen für Zusammenarbeiten angefragt, uns bei Wettbewerben beworben, und, und, und.
Zwei Artikel von der Berner Zeitung und Nau.ch haben uns im Dezember zu einem Schlussspurt verholfen.
Sehr glücklich schauen wir auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück!
In der Galerie erhältst du einen Einblick in unsere Arbeit seit letztem Juni.
(hil)
Verkauf
Bereits im Sommer haben wir diverse Geschäfte angefragt, ob sie unsere Karten verkaufen möchten. In den letzten Monaten sind noch einige Partnerschaften dazu gekommen. Um Geschäfte anzufragen, haben wir eine Verkaufsdokumentation ausgearbeitet. Darin sind Details zur Herstellung, Nachhaltigkeit, zu unseren Verpackungen wie auch die Konditionen und Mengenrabatten enthalten.
Mit jedem einzelnen Geschäft haben wir individuelle Konditionen ausgearbeitet und das Geschäft schliesslich zum Laufen gebracht. Zum jetzigen Zeitpunkt werden unsere Karten in folgenden Geschäften verkauft:
- Apfelgold: Verkauf im Geschäft
- Bern Tourismus AG: Verkauf im Geschäft und online
- Chat Noir AG: Verkauf im Geschäft und online
- Cinq Etoiles: Verkauf im Geschäft
- Du Nord: Verkauf im Restaurant
- Foodathome: Verkauf online
- Museum für Kommunikation Bern: Verkauf im Geschäft
- Ohni GmbH: Verkauf im Geschäft
- Poimia: Verkauf im Coiffeurgeschäft
- Portner AG: Verkauf im Geschäft
- Sinwel: Verkauf im Geschäft
- Surprisen GmbH: Vermittlung unserer Karten an Firmen. Individualisierungen werden durch uns umgesetzt.
- Werkstadt Lorraine: Verkauf im Geschäft
Verpackungen
Zu Beginn haben wir alle Karten wie ein kleines Geschenk eingepackt. So haben wir einerseits die Persönlichkeit unterstrichen, andererseits aber auch dafür gesorgt, dass die Karten nicht lose verschickt werden. Fast alle Geschäfte haben uns dann aber die Bedingung gestellt, dass sie unsere Karten nur in ihr Sortiment aufnehmen, wenn sie in einer wiederverwendbaren Verpackung daherkommen. Die Suche danach hat sich ziemlich schwierig gestaltet. Da wir die Jasskarten fair und aus nachhaltigem Material produzieren, mussten diese Kriterien natürlich auch auf die Verpackungen zutreffen. Viele Druckereien hatten nur Plastikverpackungen oder Exemplare aus dem Ausland im Angebot. Schliesslich sind wir auch einen Partner gestossen, der unseren Kriterien entsprach. Mit der Firma arbeiten wir immer noch zusammen.
Bis vor kurzem haben wir jede Verpackung einzeln mit einem Stempel unseres Logos wie auch der URL versehen. Nach etwa 1500 Sets haben wir aber das Fazit gezogen, dass der Aufwand dafür schlichtweg zu gross ist. Nach dem Stempeln folgt jeweils noch das Verpacken, was auch wieder viel Fleissarbeit mit sich bringt. So haben wir uns dazu entschieden, die Verpackungen nun mit dem Logo und der URL bedrucken zu lassen. Dies spart uns in Zukunft eine Menge Arbeit.
25% Aktion
Im November hatten wir zusätzlich eine Aktion. Bei einer Bestellung ab 2 Stück hat man 25% Rabatt erhalten. Der Hintergedanke unserer Aktion war auch, den Verkauf für das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln, was glücklicherweise auch geklappt hat. Da wir über den Code bei jeder Bestellung ein automatisches Bestätigungsmail herausschicken, dass den Preis wiedergibt, hatte dies zur Folge, dass wir auch diesen Code anpassen mussten. Die Aktion wurde vor allem über Social Media beworben.
Firmenbestellungen
Wir haben im Verlaufe des Herbstes diverse Firmen angefragt, ob sie unsere Karten als Firmen- oder Weihnachtsgeschenke an Mitarbeitende oder Kunden verschicken möchten. Dabei hatten wir auch grosse Fische an der Angel, die schliesslich auch zugebissen haben. Mit allen Firmen haben wir individuelle Lösungen gesucht, teilweise unser Design angepasst und ihren Firmenbrand mit in unsere Karten integriert. Dabei heraus gekommen sind schlussendlich Karten in unterschiedlichen Rottönen, mit goldenen Rändern oder sonstigen Individualisierungen. Schlussendlich konnten wir für folgende Geschäfte Firmen- oder Weihnachtsgeschenke liefern:
Einige Firmen haben teils grössere Auflagen zum Gönnerpreis (CHF 15.00) bestellt. Das hat uns einerseits sehr gefreut und ermöglicht uns andererseits nun, weitere Spiele für die Bachelorarbeit realisieren zu können.
Anleitung
In Zusammenarbeit mit Ericsson haben wir zusätzlich eine Anleitung zum Jassen geschrieben. Da viele ihrer Kundinnen auch aus dem Ausland stammen, ist es nicht selbstverständlich, dass sie Jasskarten kennen und auch verwenden können. So haben wir in deutscher und englischer Sprache die Regeln des Spiels zu Blatt gebracht. Bereits beim mündlichen Erklären, merkt man schnell, dass das Spiel sehr komplex ist. Es gibt verschiedene Trumpfe, verschiedene Spielvarianten, die man spielen kann. Dazu kommen enorm viele Regeln und Sonderregeln, wie auch der «Jass-Knigge». Hinzu kommt, dass je nach Region und Alter auch verschiedene Regeln angewendet werden. Wir haben uns zuerst entschieden, nur die gängigsten Jassarten zu erklären. Dabei haben wir uns auch den Schieber, Differenzler, Molotov und Coiffer beschränkt. Da aber auch dort die Spielziele völlig unterschiedlich und komplex sind, haben wir uns entschieden, nur die Gängigste zu verwenden. Menschen die das Spiel neu lernen, fangen meistens mit dem Schieber an. Aus diesem Grund beschränkt sich unsere Anleitung nun nur auf diese Form. Den Text haben wir dann noch auf Englisch übersetzt, mit Illustrationen ergänzt, gelayoutet und schliesslich in den Druck geschickt.
Social Media
Wir haben uns grundsätzlich gefragt, wofür wir Social Media nutzen möchten, was uns unsere Community bringt und wie wir sie aufrechterhalten und sogar noch weiter aufbauen können. Zu Beginn haben uns vor allem Leute aus unserem Bekanntenkreis gefolgt. Die Community ist aber langsam gewachsen. Natürlich hatten wir den Anspruch, die Zahlen noch höher steigen zu lassen. Dafür haben wir verschiedene Strategien angewendet:
Einheitlichkeit
Uns ist das Erscheinungsbild des Kanals sehr wichtig. Der Feed soll ansprechend und einladend wirken. Wir haben ein Farbkonzept bestimmt und posten regelmässig Bilder, die in unser Konzept passen. Uns ist wichtig, dass der Kanal in freundlichen und hellen Farben erscheint. Zusätzlich heben wir gerne die persönliche Note heraus und treten auch in Storys gerne auch selber vor die Kamera.
Regelmässigkeit
Auch der Regelmässigkeit zu liebe haben wir einen Instagram Aktionsplan erstellt. Dieser hilft uns, einen Überblick über anstehende und bereits vergangene Posts zu behalten. Er unterscheidet die verschiedenen Themen Stories, geplante Shares und Posts. Im Plan dokumentieren wir auch regelmässig, wodurch wir wie viele Likes, Kommentare, Shares und gespeicherte Beiträge erzielt haben. Zusätzlich verfolgen wir den Zusammenhang zwischen Posts/Stories und dem Anstieg unserer Abonnentinnen und Abonnenten, wie auch unserer Verkaufszahlen.
Shares von bekannten Accounts
Wir haben diverse Accounts angefragt, ob sie einen Beitrag für uns veröffentlichen möchten. Dafür haben wir einigen Beitragstexte geschrieben, wie auch Fotos von unseren Shootings mit uns wie auch unseren Karten zugestellt. Folgende Accounts haben Beiträge oder Stories über unsere Seite veröffentlicht:
- Fachhochschule Graubünden: Post und Story
- Berner Fachhochschule: Post und Story
- HKB: Post und Story
- Kanton Bern Tourismus (Made in Bern): Story
- Greis: Story
- Noti Wümie: Story
- Benjamin Noti: Story
- Bern Blog: Story
- Lukas Renfer: Story
- Silvia Jäggi: Story
- Nau.ch: Post
- Berner Zeitung: Post
- All unsere Drittanbietenden: Stories und Posts
Gewinnspiele und Aktionen
Seit der Publikation unserer Webseite fanden drei Wettbewerbe, sowie auch eine Sale Aktion statt. Diese dienten sowohl dem Anstieg unserer Follower auf Instagram, als auch dem Eingang neuer Bestellungen. Wir haben uns stets gefragt, was man in einem Wettbewerb als Gegenleistung seitens der Follower erwarten kann. Einen Share? Kommentar? Like? Schnell haben wir herausgefunden, dass Shares über die Story schwer nachvollziehbar sind. Um diese im Profil zu sehen, müssen die Follower entweder die öffentlichen Privatsphäre Einstellungen angewählt haben, oder wir müssen ihrem Kanal folgen. Die Gewinnerinnen und Gewinner haben wir jeweils anonym auswerten lassen und ihnen den Gewinn schliesslich per Post zugestellt.
Berndeutsche Wörter
Wir möchten einerseits zwar die Verkaufszahlen ankurbeln, schlussendlich müssen wir aber unseren Followers nebst Werbung der Produkte auch etwas bieten können, sodass sie uns nicht entfolgen. Wie unser Name «Bärndütsch» bereits verrät, beschäftigen wir und nicht nur mit Spielen, sondern auch mit unserer Muttersprache. So haben wir uns dazu entschlossen, in regelmässigen Abständen berndeutsche Wörter zu erklären. Diese heben sich mit schwarzem Hintergrund klar vom Rest des Feeds ab.
Hinzu kommt, dass wir bei weitem nicht der einzige Kanal sind, der solche Beiträge postet. Um uns vom Rest noch mehr abzuheben, haben wir die einzelnen Wörter zusätzlich noch in der Tonkabine aufgenommen und die Aufnahme unter die Bilder gelegt. Diese Posts werden also in Form von Videos veröffentlicht.
Da wir auf Instagram gerne auch persönlich und authentisch auftreten möchten, haben wir uns dazu entschieden, per Ende Jahr einen Jahresrückblick zu publizieren. Dabei sind wir beide vor weissem Hintergrund zu sehen. Wir erklären unsere Hochs und Tiefs, die Entwicklung des Geschäfts und einen kleinen Sneak Peak fürs 2021.
Für den Dreh haben wir das Produktionsstudio im SRF Gebäude reserviert, sowie folgendes Material ausgeliehen:
- Sony FS 5 mit Stativ
- 2 Lavalier
- Zoom H5
- 3x LED Licht mit Stativen für drei Punkt Licht
Beim Dreh haben wir uns selbst gefilmt, wie auch vertont. Das Video wurde später im Premiere geschnitten. Zusätzlich wurden Justierungen im Audio, sowie auch im Color Grading vorgenommen.
Fotoshootings
Immer wieder fanden zu Marketingzwecken Fotoshootings statt. Diese zeigen teilweise die Jasskarten und oftmals auch uns. Fast alle Shootings wurden mit der Sony alpha 6500 und später mit der Sony alpha 6600 aufgenommen. Bearbeitet wurden die Fotos jeweils mit Adobe Lightroom.
Wir möchten an dieser Stelle gerne Till Eberli danken. Er hat sich einen ganzen Nachmittag Zeit genommen, um uns während eines simulierten Jass-Nachmittags zu fotografieren. Auch Sébastien Ross und unserem alten Kumpanen Nevio Heimberg möchten wir an dieser Stelle für ihre Bereitschaft als Statisten danken! Wir haben die Fotos später selbst selektiert und bearbeitet.
Um auch die Jasskarten und ihre Verpackung entsprechend präsentieren zu können, haben wir immer wieder ästhetische und passende Bilder geschossen. Diese haben wir für speziell geplante Aktionen auf Instagram erstellt oder auch für unsere Verkaufsdokumentation. Alle Bilder haben wir im Nachhinein bearbeitet.
Ende 2020 haben wir erneut ein Fotoshooting von uns beiden im Produktionsstudio gemacht. Die neuen Fotos werden zwecks mehr Professionalität unseres Erscheinungsbilds verwendet.
Teilnahme am Prix Effort
Um unserem zukünftigen Traum, eine GmbH gründen zu können, einen Schritt näher zu kommen, haben wir uns dazu entschieden, uns beim Prix Effort 2020 zu bewerben. Die Burgergemeinde Bern verleiht jährlich Förderpreise für junge Bernerinnen und Berner und ihre vorgestellten Projekte.
Dafür haben wir uns sowohl schriftlich, als auch in einem Online Casting beworben. Dafür haben wir eine 10-Minütige Präsentation über uns und unser Projekt geplant und einstudiert. Die Nervosität vor dem Casting war riesig. Schlussendlich ist die Präsentation aber sehr gut verlaufen und wir haben von der Jury super Feedback gekriegt.
Da das Projekt aber aufgrund der erhaltenen Credits in «Konvergent Produzieren» ein Schulprojekt darstellt, wurden wir für die Preise nicht nominiert. Dies enttäuschte uns zwar sehr, hat uns aber noch einmal mehr angespornt, unser Ziel mit eigenen Ressourcen zu erreichen.
Podcasts
Wir haben dieses Semester vier Weitere Podcasts aufgenommen:
- Über uns: Das sy mir
- Jass-Regeln: Was «me» im Jasse macht
- Der Berndeutsche Dialekt: Der Dialäkt Bärndütsch
- Geschichte über das Telefon am Loebegge: Ds Telefon am Loebegge
Für alle Podcasts haben wir vorher Scripte geschrieben. In einigen sprechen wir beide zusammen, in anderen jeweils nur jemand von uns. Gegen Ende Dezember haben wir für einen Tag die Tonkabine im SRF reserviert und unsere Podcasts eingesprochen.
Die Files haben wir danach im Audition geschnitten und ein bisschen nachjustiert. Einzelne Geräusche haben wir eliminiert, sodass schöne und angenehm hörbare Tonspuren entstanden.
Die Podcasts werden sowohl auf unserer Webseite, als auch bald auf Social Media publiziert. Da wir sie nach und nach posten, sind noch nicht alle auf Instagram veröffentlicht worden.
Medienbeiträge
Im Dezember 2020 haben die Berner Zeitung und Nau.ch Beiträge über uns und unser wachsendes Geschäft veröffentlicht. Das war quasi der Startschuss für unser boomendes Weihnachtsgeschäft. Täglich kamen um die 150-200 Bestellungen rein. Wir waren total überwältigt.
Weitere Werbemittel
Auf Anfrage einiger Firmen, haben wir mit dem ersten kleinen Gewinn, der wir durch den Verkauf der Karten erzielt haben, 100 Flyer bestellt, die uns und die Karten bewerben. Die haben wir dann von Zeit zu Zeit in unterschiedlichen Läden und Kaffees in Bern platziert. Zudem haben wir Visitenkarten und Aufkleber in drei unterschiedlichen Ausführungen designt und bestellt, um auch analog und lokal zusätzlich Werbung machen zu können.
Fazit
Während den letzten Monaten haben sich uns immer wieder diverse Stolpersteine in den Weg gelegt. Vielfach wurde von unseren Partnern nicht das geliefert, was wir bestellt haben, die Liefertermine haben sich verschoben, es wurden leere Versprechungen gemacht, wir wurden auch oftmals nicht ernst genommen. Hinzu kam die Absage beim Prix Effort. Während den letzten Monaten sind wir oft auch an unsere zeitlichen Grenzen gestossen. Oftmals ging unsere Freizeit auf das Konto von Bärndütsch.
Wenn wir aber zurückblicken, ist es überwältigend, was wir trotz der Stolpersteine alles erreicht haben. Von Privatpersonen sind im Jahr 2020 über 460 Bestellungen eingegangen und wir haben über 1080 Sets verkauft. Unsere Drittanbietenden und Partnerfirmen haben knapp 2000 Sets gekauft, was uns im Total 3014 verkaufte Sets zählen lässt. Durch die erwähnten Beiträge der Berner Zeitung und Nau.ch wurde der Dezember 2020 zu unserem Erfolgsmonat. Wir verschickten alleine in der Weihnachtszeit um die 800 Kartensets, kaum zu glauben.
Wir haben diverse Partnerschaften mit Geschäften entwickelt, die unsere Karten nun erfolgreich in ihrem Geschäft anbieten.
Unsere Community auf Instagram ist von null auf über 670 Follower gestiegen und wächst stetig weiter.
Während uns einige nicht ernst nahmen, haben wir von vielen Kundinnen und Kunden, wie auch Geschäftspartner und -partnerinnen herzerwärmende und motivierende Feedbacks erhalten.
Wir sind stolz auf das, was wir im 2020 durch Bärndütsch erreicht haben!