fashion content
Ein kleines Studio, ein Model, eine Kamera, zwei Lichter, Musik und ein Set. Das Ziel: fashion content.
Mit diesem Projekt wollte ich kurze Fashion-Videos erstellen und damit meine Kamera und Schnitttechnik verbessern. Die im Hochformat gefilmten Videos sind für Instagram oder TikTok gedacht. Es entstanden zwei kurze Videos und einige Fotos.
Die Fotos entstanden eher spontan. Im Eifer des Gefechts habe ich nicht im RAW-Format fotografiert. Die Bearbeitung war deswegen sehr mühsam und ich konnte nicht den gewünschten Farb-Look erstellen, den ich gerne wollte.
Für das zweite Video habe ich nur mit einem weissen Hintergrund gedreht. Dabei war das Model etwas mehr gefordert.
Mit nur einem weissen Hintergrund musste das Model Alex sich mehr bewegen, um ein spannendes Bild zu bekommen.
(mou)
Planung:
Für die Planung der Videos wurden viele verschiedene Highfashion Videos angeschaut. Ich habe versucht herauszufinden, wie gefilmt wurde, ob es eine Storyline gibt, wie das Colorgrading gemacht ist, welche Musik gewählt wurde usw.
Ich habe mir verschiedene Bewegungen der Models aufgeschrieben, Kameraführungen notiert und überlegt, wie ich das Set gestalten soll.
Ausserdem habe ich mit dem Model Alex über die Outfitwahl gesprochen. Alex machte einige Vorschläge und ich habe das Set darauf angepasst und ihn gebeten, mehrere Kombinationen mitzunehmen, um vor Ort zu sehen, was gut passt.
Für das Set habe ich versucht, ausschliesslich mit Gegenständen aus unserer Hochschule zu arbeiten. Dank der kreativen Einrichtung unseres Ateliers konnte ich verschiedene Sets aufbauen.
Umsetzung:
Die Videos wurden in dem kleinen Fotostudio des Berner Standorts der Hochschule gedreht. In dem Studio gibt es einen kleinen weissen Hintergrund und zwei LED Lichter. Für den Dreh habe ich die Sony A7III der Technikausleihe benutzt. Ich habe alle Aufnahmen aus der Hand gedreht, ohne Stativ, ohne Gimbal.
Ich habe mich bewusst für diese Art des Filmens entschieden, weil ich eine dynamische Kameraführung haben wollte. Ausserdem möchte ich gerne meine Kameraführung verbessern und sah dieses Projekt als optimale Möglichkeit.
Beim Dreh habe ich Musik laufen lassen, um die Stimmung aufzulockern. Dies hat sehr geholfen, damit sich das Model wohler fühlt und sich auch im Takt der Musik bewegen konnte. Da das Model Tänzer ist, hat dies sehr gut funktioniert.
Postproduktion:
Die Postproduktion habe ich mit Premiere Pro gemacht. Aus rund 4h Videomaterial habe ich die besten Szenen herausgenommen und kurze Videos erstellt.
Online habe ich nach lizenzfreier Musik gesucht, welche zu dem Stil der Videos passt. Die endlos scheinende Suche nach Musik ist immer ausserordentlich mühsam und langwierig, aber mir war wichtig, eine passende Musik zu den Videos zu finden und mich nicht zu schnell zufrieden zu geben. Auf Pixabay habe ich nach der Musik gesucht. Bevor ich die Musik verwendet habe, habe ich mich über die Nutzungs- und Lizenzrechte informiert.
Die grösste Herausforderung in der Postproduktion war einerseits die Brille des Models, welche sehr oft die LED-Lichter reflektiert hat und andererseits die Grösse des Studios. Der Hintergrund deckte nur einen kleinen Teil des Studios ab. Der Boden des Studios oder die Wand und die Türe kamen immer wieder in den Bildausschnitt.
Bilder:
Da die Bilder nicht im RAW-Format aufgenommen wurden, gab es einige Einschränkungen bei der Bearbeitung. Ein nächstes Mal würde ich mir mehr Zeit für die Bilder nehmen, um ein schönes Bild zu gestalten.
Aus etwa 200 Bildern habe ich schlussendlich rund 20 ausgewählt.
Einmal mehr habe ich gemerkt, dass viel mehr Aufwand hinter einem guten Endprodukt steht als man denkt.
Herausforderungen:
Die grösste Herausforderung in der Umsetzung war das eher kleine Studio. Sehr schnell kam das obere Ende des Hintergrund ins Bild oder der Rest des Studios ins Blickfeld. Ausserdem hatte ich grosse Mühe mit dem Fokus. Sobald ich mich stärker bewegte oder Alex grosse Bewegungen machte, verlor ich den Fokus.
In der Postproduktion musste ich viele Szenen streichen, weil der Fokus nicht stimmte oder die LED-Lichter in der Brille des Models reflektiert wurden.
Learnings:
- Eine gute Planung spart viel Zeit in der Postproduktion.
- Es lohnt sich, ein grösseres Studio zu suchen, um mehr Raum für kreative Kameraführung zu haben.
- Musik hilft um die Stimmung am Set zu lockern!
- Immer in RAW-Format fotografieren.