If Only

«If Only» ist ein Demoband für Myriam Häubi. Sie ist Schauspielerin und benötigt Demobänder, um sich auf den Schauspielplattformen präsentieren zu können. Regisseure wollen in kurzer Zeit möglichst viel Verschiedenes sehen. Dieser Facettenreichtum soll in einer kurzen, geschlossenen Geschichte gezeigt werden.

Die Idee des Videos war, die Zerrissenheit einer Frau darzustellen, die ihren Mann bei einem Autounfall verloren hatte. Die Frau stellt sich seit dem Unfall vor, wie ihr Mann nach Hause kommt und mit ihr ins Theater gehen will, wie es eigentlich am Tag des Unfalls geplant war. Sie verfiel dem Alkoholismus, um sich ihren Traum besser vorstellen zu können und den Schmerz des Verlusts nicht spüren zu müssen. Doch die Realität drückt sich immer wieder zwischen ihre Träume und reisst sie zurück. Die Zerrissenheit und der Verlust führen zur Verwahrlosung der Frau. Gefangen in der Wiederholung, die Sprachnachricht ihres Mannes anzuhören, um sich vorzustellen, was gewesen wäre, wenn er nach Hause gekommen wäre.

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If only… he came home that day.

Making-Of

(mst)

Idee

If Only ist ein Kurzvideo, das als Showreel genutzt werden soll. Die Idee kam von Myriam. Die Idee zu diesem Skript schwirrte schon lange in Myriams Kopf herum. Daher war sie schnell auf Papier gebracht. Die Idee haben wir dann zusammen und dann mit Thomas Weibel besprochen und präzisiert. Danach konnten wir mit den Vorbereitungen beginnen, welche bei Umsetzung noch genauer erläutert werden.

 

Umsetzung

Andrin und Myriam waren die Haupttreiber des Projekts. Am Drehtag hatten wir noch die Unterstützung eines Mitstudenten, der die zweite Kamera führte, sowie von Yuri Fontanive, der die Rolle des Mannes spielte.

Wir liehen unser Equipment bei der Ausleihe aus und durften das Equipment (zweite Kamera, Lavaliers) des Mitstudenten ausleihen sowie seine WG als Drehort nutzen.

Wir vereinten unser Wissen aus Schreiben und Sprechen, Sketch and Draw sowie Audiovisuellem Erzählen, um das Kurzvideo umsetzen zu können.

Denn bevor gedreht wurde, musste natürlich noch ein genauer Dialog geschrieben sowie ein Storyboard gezeichnet werden. Die grösste Herausforderung war es dann am Set Kameraeinstellungen zu koordinieren, Regie, Schauspielcoach und Schauspielerin zugleich zu sein.

 

Reflexion

Wir hatten Spass am Set und konnten eine Menge dazu lernen. Wir sind zufrieden mit dem vollendeten Video, sehen aber, dass wir vieles beim nächsten Mal anders machen würden und dass es immer Verbesserungsmöglichkeiten gäbe.

Natürlich könnten die Schnitte angenehmer sein und mit Kamerafahrten würde das Video mehr Tiefe erlangen. Mit mehr Erfahrung wären uns die Dreharbeiten bestimmt angenehmer gelungen und in der Postproduktion wären weniger Schnittprobleme entstanden.

Die Übergänge von zufrieden zu betrübt könnten im Color Grading sanfter gestaltet werden. Mit der fein abgestimmten Abdunkelung oder Erhellung wäre ein angenehmer Übergang möglich, der die Stimmung der Frau besser einfängt. Auch die Location hätte anders gewählt werden können und dem Bild eine ganz andere Stimmung verleihen können. Schon allein ein Bild im Hintergrund hätte unserem Video mehr Farbe und Tiefe verliehen. Mit einer anderen Location hätten wir die Szene auch eher in die 60er Jahre setzen können, wie ursprünglich mal angedacht.

Auch hätte das Bild des verstorbenen Mannes grösser sein sollen und klarer ersichtlich im Kameraschwenk am Ende.

Dafür, dass die Dreharbeiten mit nur vier Leuten erschaffen wurden und das Projekt rund um den Dreh von nur zwei Personen stammt, sind wir stolz auf unsere Arbeit und können sie zeigen.

 

Learnings

Während unserer gesamten Arbeit haben wir Vieles gelernt. Wir kannten uns beide noch nicht gut in den Schnitt- und Audioprogrammen aus und konnten durch unser Projekt viel lernen.

Das einschneidenste Learning war vermutlich, dass ein Backup total wichtig ist. Wir inserierten unser Projekt, um einen Schauspieler zu finden, der die Rolle des Mannes übernimmt. Dieser war schnell gefunden, meldete sich aber vier Tage vor dem Dreh nicht mehr zurück. Naiv gingen wir davon aus, dass er am Wochenende nicht zurückschreibt. Am Montag kam immer noch nichts, weshalb wir in leichter Panik umdenken mussten. Zum Glück hatte Yuri angeboten zu helfen, wenn wir etwas brauchen. Mit Schauspielerei hatte er zwar nicht gerechnet, übernahm aber souverän die Rolle.

Wir lernen daraus, früher mit der Schauspielersuche anzufangen und dringend eine Handynummer zu verlangen und ganz klar abzuklären, ob die Person auch wirklich auftauchen wird. Auch die Location sollte früher geklärt werden. Mit der Location klären sich auch direkt die Kameraeinstellungen, welche einen unglaublich grossen Einfluss auf das Gesamtbild haben.

Nur weil ein Storyboard erstellt wurde, bedeutet dies nicht, dass die Einstellungen klar sind. Es wurde ein sehr grobes Storyboard gezeichnet, mit Beschreibungen darunter. Dieses wurde gemeinsam angeschaut und besprochen. Während der Arbeit stellte sich jedoch heraus, dass diese Arbeit in dieser Teamkonstellation unnötig war. Für das nächste Mal merken wir uns, es braucht eine genauere Klärung welche Einstellungen wann gedreht werden, damit alle eine ähnliche Vorstellung haben und das genug früh, damit wir uns genug auf den Drehtag vorbereiten können.

Die Requisiten sollten nicht vergessen werden und vorher gecheckt werden, damit wir ein stimmiges Bild erhalten und am Vorabend keinen Stress haben, weil noch gebacken werden muss oder der Bilderrahmen zu klein ist.

Die Lichtverhältnisse waren nicht bei allen Aufnahmen optimal, dies müsste am Set anders eingerichtet werden. In der Postproduction war das erkennbar, als es ums Color Grading ging.

In Adobe Premiere Pro kennen wir uns mittlerweile um einiges besser aus, trotzdem bleiben Geheimnisse offen, wie z.B. warum auf einmal die dritte Tonspur nicht mehr funktionierte. Auf allen anderen Spuren funktionierten unsere Aufnahmen nur auf der dritten Spur nicht und das auch nur bei einem Computer.

Auch haben wir gelernt, dass noch bevor irgendetwas geschnitten wird, die Tonspuren der Lavaliers getrennt werden sollten. Wir hatten zwei Lavaliers, die gemeinsam an einer Kamera angeschlossen wurden und separat aufgenommen wurden. Im Schnitt hatten wir allerdings nicht die individuellen Aufnahmen, sondern die der Kamera, auf der beide Stimmen in einer Spur aufgenommen wurden, was im Nachhinein ein grösseres Problem darstellte, als der Schnitt bereits gemacht war.