Die Kleinen mal ganz gross
Eine blühende Wiese im Frühling. Als ich genauer hinschaue, erkenne ich ein kleines krabbelndes Wesen. Ich knie auf den Boden. Ein kleiner Marienkäfer schaut hinter einem Grashalm hervor und krabbelt auf die Spitze des Halms. «Hallo, mein kleiner Freund», sage ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Habt ihr euch schon mal gebückt und genauer hingeschaut, was sich da so alles am Boden bewegt? Insekten werden oft übersehen oder manche haben sogar Angst vor ihnen, wie zum Beispiel Spinnen. Mit meinem ersten Digezz-Projekt möchte ich die Schönheit der Kleinen in einem digitalen Büchlein festhalten und euch zeigen, wie wichtig Insekten für uns Menschen sind und wie wir unseren Garten / Balkon in ein Insektenparadies verwandeln können.
Hier gelangst du zu meinem Booklet.
(eli)
Idee & Umsetzung
Ich wusste, dass ich für mein erstes Digezz-Projekt etwas mit Fotografie machen wollte. Es sollte etwas sein, das ich noch nie gemacht hatte und von dem ich viel lernen konnte. So kam ich auf die Idee, Insekten zu fotografieren. Ich finde sie sehr faszinierend, weil sie alle so unterschiedlich sind. So entschied ich mich für die Makrofotografie und nahm diese Challenge an. Ich lieh vom Kulturbüro St.Gallen eine Canon R5 mit dem passenden Makroobjektiv aus. Mit vielen aufgeladenen Akkus und der Kamera im Gepäck startete ich meine Reise. Ich setzte mich auf den Boden und beobachtete, bis ich etwas Krabbeln sah. Ich nahm meine Kamera und ging so nah wie möglich ran. Der Autofokus half mir, die Tierchen scharf zu stellen.
Ich habe die Fotos mit Adobe Lightroom Classic bearbeitet. Ergänzend zu den Fotografien habe ich zwei Interviews mit zwei Insektenspezialisten geführt: Lisa Fisler von info fauna und André Rey, Tierökologe und Landschaftsarchitekt, Projektleiter von bee-finder.ch. Mit Lisa Fisler sprach ich über die Insektenpopulationen, wie man die Biodiversität fördern kann und warum Insekten so wichtig für das Ökosystem sind. Ergänzend sprach ich mit André Rey über die einzelnen Insekten, die ich fotografiert habe. Ich wollte mehr über ihren Nutzen für uns Menschen, ihre besonderen Eigenschaften und ihre Bedeutung für die Natur erfahren.
In Adobe InDesign kombinierte ich die Fotos mit den Antworten aus den Interviews und kreierte daraus ein digitales Büchlein. Es soll die Leser:innen darauf aufmerksam machen, wie wichtig Insekten für unser Ökosystem sind.
Herausforderungen & Learnings
Ich hatte noch nie so kleine Dinge fotografiert und merkte schnell, dass es nicht so einfach war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Schärfebereich war sehr klein und auch eine geschlossene Blende half nicht viel. Fingerspitzengefühl und Durchhaltevermögen auf Blumenwiesen, im Gebüsch oder auf Waldwegen waren gefragt. Ich habe gelernt, welche Kameraeinstellungen sich am besten für die Makrofotografie eignen. Das nächste Mal würde ich ein kleines Stativ mitnehmen. Das gibt meiner zittrigen Hand etwas Halt.
Die Kernaussage meines Booklets war mir klar, aber die Umsetzung war etwas schwierig. Die Antworten der beiden Insektenspezialisten waren für mich in InDesign etwas schwer zu ordnen und zusammenzufassen. Ich wusste nicht genau, was für die Leser:innen wirklich wichtig ist und was nicht. Eine weitere Herausforderung war es, einen schönen Flattersatz zu gestalten und eine geeignete Platzierung für Text und Bild zu finden. Ein paar Tutorials und ein Blick in meine Schulunterlagen halfen mir dabei.
Beim einem nächsten Mal würde ich zuerst den Inhalt meines Büchleins festlegen und dann die Fotos machen und die Interviews führen. So weiss ich nämlich genau, welche Fragen ich stellen muss und welche Insektenfotos zum Text passen.