Ein Interview mit Greis

Letzten Sommer durften Lea Kurth und ich das Interview von Grégoire Vuilleumier, besser bekannt als Greis, in Zusammenarbeit mit dem Bündnis der Depressionen Bern aufzeichnen.

Greis, eine prominente Figur in der Schweizer Hip-Hop-Szene, öffnet sich und erzählt über seine persönliche Erfahrung mit Depressionen. Er teilt mit uns, wie sich die Krankheit für ihn anfühlt, welche Strategien ihm im Umgang damit helfen und wie seine Erfahrungen mit Suchterkrankungen damit verknüpft sind. Dieses Gespräch bietet nicht nur einen seltenen Einblick in die persönlichen Herausforderungen eines Künstlers, sondern dient auch als Quelle der Hoffnung und Inspiration für alle, die ähnliche Schwierigkeiten durchmachen.

Im Gespräch erzählt Greis offen über seinen Kampf mit Depressionen, eine Reise durch Licht und Schatten, geprägt von persönlichen Herausforderungen und tiefgreifenden Einsichten. Seine Kindheit auf dem Land, die Umzugshürden in die Deutschschweiz und der Kampf mit der neuen Sprache und Kultur formten die ersten Risse in seinem jungen Leben. Diese Schwierigkeiten mündeten in ersten Anzeichen von Depression, gekennzeichnet durch Isolation und inneren Kämpfen, die lange unerkannt blieben.

Greis beschreibt seinen Weg der Abhängigkeiten — von der Suche nach Bestätigung bis hin zu Suchtmitteln und Alkohol. Diese Abhängigkeiten waren zunächst wie Krücken, die ihm halfen, sich durch das Leben zu manövrieren, doch mit der Zeit erkannte er ihre zerstörerische Kraft. Er erlernte eine wichtige Lektion: Echte Selbstbestätigung findet man nicht durch die Anerkennung anderer, sondern durch die Annahme und Liebe zu sich selbst.

Die Reise durch Therapien war ein wesentlicher Teil seiner Heilung. Anfänglich von Therapeut zu Therapeut wechselnd, fand er schliesslich Stabilität bei einem Psychotherapeuten, der auf Suchterkrankungen spezialisiert ist.

Trotz der dunklen Momente, in denen die Depression ihn zu verschlingen drohte, lernte Greis, sich in den Zeiten der Klarheit zu wappnen. Er erkannte, dass jede depressive Episode eine Herausforderung ist, die es zu überwinden gilt, und dass Erholung ein fortlaufender Prozess ist. Er spricht über die Bedeutung von Selbstakzeptanz und die Kraft, die daraus entsteht, sich selbst als «okay» zu betrachten, auch an den Tagen, an denen nichts zu gelingen scheint.

Schliesslich reflektiert er über die Rolle der Kreativität in seinem Leben, sowohl als Quelle des Glücks als auch als potenzieller Auslöser für Selbstzweifel. Die Musik, einst ein Feld von Druck und Unsicherheit, ist nun ein Raum für Ausdruck und Gemeinschaft geworden, der ihm erlaubt, gemeinsam mit anderen kreativ zu sein und sich selbst weniger Druck aufzuerlegen.

Triggerwarnung: Das folgende Video enthält detaillierte Diskussionen über Depressionen und Suchterkrankungen.

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Falls du das Gefühl hast, an einer Depression zu leiden, kannst du hier einen Selbsttest machen: https://www.berner-buendnis-depressio…

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Die Szenen und Aussagen in diesem Interview sind aus einem zweistündigen Interview zusammengeschnitten. Der Schnitt wurde gemeinsam mit Greis erarbeitet.

(pru)

Herausforderungen Drehort und Technikaufbau
Die erste Herausforderung begann mit dem engen Zeitfenster am unbekannten Drehort, inklusive des Aufbaus der technischen Ausrüstung. Obwohl wir zwei Schweizer LED-Leuchten dabei hatten, die die Bildqualität bereits erheblich verbesserten, wurde uns schnell klar, dass zusätzliche Beleuchtungskomponenten wie ein Key-Light und ein Softbox-Gitter von Vorteil gewesen wären. Diese hätten dazu beigetragen, die Plastizität und atmosphärische Tiefe der Motive besser hervorzuheben.

Kamerawahl und -management
Für die Aufnahmen verwendeten wir zwei Sony a7 III Kameras. Nach etwa einer Stunde wurden wir mit Überhitzungsproblemen der Kameras konfrontiert, sie drohten, sich auszuschalten. Durch den Wechsel zwischen den Kameras konnten wir Ausfallzeiten effektiv managen und die Kontinuität der Aufnahme gewährleisten. Diese Erfahrung unterstreicht die Wichtigkeit der Auswahl geeigneter Ausrüstung entsprechend den spezifischen Anforderungen des Projekts. Bei einem nächsten mal würde ich für längere Videoaufnahmen in 4K nicht mehr eine Fotokamera verwenden.

Audioaufnahme und -bearbeitung
Für die Audioaufnahmen setzten wir auf das Rode Aufsteckmikrofon und das Rode Wireless Go II Mikrofon-Set, welche sich als sehr zuverlässig herausstellten. Die grösste Herausforderung in der Postproduktion war die Bearbeitung des Videos, um einen kohärenten inhaltlichen Verlauf ohne die Fragen des Interviewers zu schaffen. Das Interview wurde von einem Psychologen durchgeführt. Zukünftig könnte das Einbeziehen der Fragen in die Antworten der Interviewten bereits während der Aufnahme eine wesentliche Erleichterung darstellen.

Schlussfolgerungen
Das Projekt bot uns einen guten Einblick in die praktischen Herausforderungen von Videoproduktionen im Interviewbereich. Es unterstrich die Notwendigkeit einer gründlichen Vorbereitung und Flexibilität. Für zukünftige Projekte werden eine präzisere Vorabklärung des Drehorts und eine verbesserte Beleuchtungstechnik als kritische Verbesserungsansätze betrachtet.