Lola

Coca Cola und Pepsi waren gestern. LOLA Cola ist die Brand welche Santa Claus am Kamin trinken sollte. Doch von LOLA gibt’s nicht nur Cola, sondern auch Limo, Schorle, Bier und IPA. Um mit LOLA den Kampf gegen die Weltkonzerne anzugehen, haben wir für drei der Geschmacksrichtungen Videos gedreht, die die Marketing-Teams von Coca Cola und Pepsi alt aussehen lassen.

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(ash)

Vor einigen Monaten erzählte Gabriel von seinem «Traum», coole Produktvideos à la Daniel Schiffer zu drehen. Sofort war auch Till begeistert von der Idee und wir beschlossen, das Projekt gemeinsam anzugehen. Wir entschieden uns schnell dafür, dass wir mit einem Getränk arbeiten möchten. Da wir die Videos allerdings nicht für eine bekannte Marke drehen wollten, begaben wir uns fürs Produkt-Scouting in den „Drinks of the World“. Dort angekommen war es Liebe auf den ersten Blick. Das Lola Cola, mit der farbig karierten Etikette lachte uns sofort an. Und das beste: Das Lola Cola ist aus Bern und es gibt auch eine Limo und eine Schorle von Lola. Also haben wir unsere drei Produkte gefunden.

Idee
Wir wollten für jede der Flaschen ein separates, ungefähr 20-sekündgies Video drehen. Die Videos sollten in einem ähnlichen Stil produziert werden, sich aber trotzdem durch Farbe und Schnitt unterscheiden. Zudem soll jedes der Videos von einer anderen Musik begleitet werden. Neben den gekühlten und beschlagenen Flaschen wollten wir fliegende Orangen, ausgepresste Zitronen und knackigen Zimt zeigen. Wie bei Daniel Schiffers Videos sollte das Herzstück der Videos die Szenen im Aquarium werden. Zu guter Letzt wollen wir die Videos mit Animationen und Sounddesign würzen. Falls wir zufrieden mit dem Endprodukt sind, werden wir die Videos an LOLA senden in der Hoffnung, sie verwenden diese auf ihrer Webseite oder Social Media.

Konzeption

Wir fertigten vor dem Dreh eine Shotliste an, was wir alles filmen möchten. Wir mussten im Hinterkopf behalten, dass wir unser Studio nicht nach Belieben verwüsten können. Werfen wir zum Beispiel Orangenschnitze auf unseren schwarzen Hintergrund, wird dieser schnell dreckig und kaputt, was mehr Aufwand in der Post bedeutet. Zudem mussten wir jeden Shot 3-mal machen und jeweils andere Gegenstände reinwerfen. Da wir einen komplett schwarzen Hintergrund wollten und zugleich die Sujets immer gleich ausgeleuchtet sein sollten, durften wir auch das Lichtsetup nicht mehr gross umstellen wenn es einmal definitiv war. Für den Dreh rechneten wir einen Drehtag ein, für den Schnitt mindestens 3. Wir lagen noch nie so falsch.

Dreh

Wie es immer ist bei Videodrehs unterschätzen wir den Aufwand für diese drei kurzen Videos gewaltig. Wir trafen uns früh an einem Montagmorgen um die Dinge einzukaufen, die wir für den Tag benötigten. Zuerst kauften wir Früchte, Caramel und Zimt im Coop. Anschließend machten wir uns auf den Weg in die Lorraine zum LOLA Store und kauften LOLA Cola, LOLA Schorle und LOLA Limo. Danach begaben wir uns ins Brockenhaus um ein schönes Glas und etwas Ähnliches wie ein Aquarium zu finden. Leider wurden wir nach einem Aquarium nicht fündig, weshalb wir uns in den Coop Bau+Hobby aufmachten. Dort kauften wir Glasscheiben ein (um die Früchte zu zerdrücken), schwarze und farbige Hintergründe, Unterlagen, Klebeband, Nylonfaden und vieles mehr. Auch hier war wieder kein Plexiglas-Behälter oder durchsichtige Kiste zu finden, weshalb wir dann tatsächlich in den Qualipet mussten. Wir kauften uns ein kleines Aquarium (darin dürfte man theoretisch einen Kampffisch halten) und konnten uns nun endlich ins SRF Gebäude begeben und mit dem Aufbau beginnen.

Doch auch der Aufbau dauerte länger als geplant. Wir pröbelten sehr lange an der Ausleuchtung und stellten alles mehrmals um. Als wir dann die ersten Aufnahmen um 20:00 machten, waren wir schon ziemlich erledigt. Um sicher zu gehen, dass das Setup nun wirklich stimmt, schauten wir die Aufnahmen an und versuchten sie gleich zu graden. Die Enttäuschung war gross, als wir merkten, dass wir das Set noch einmal anpassen und von vorne beginnen müssen. Wir wechselten um 23:00 den Raum um bauten noch einmal alles auf. Es war mitten in der Nacht als wir endlich mit dem Setup zufrieden waren.

Aus einem Drehtag wurden fünf, jeweils bis nach 00:00. Wir drehten, bastelten, klebten, schnitzten Früchte und tranken LOLA. Wir machten Aufnahmen mit dem Slider, mit Stativ und Gimbal. Unsere Fujifilm XT-3 lief auf Hochtouren. Das Studio wurde ein riesen Chaos, die Etiketten der LOLA Flaschen begannen sich durch das ständige besprühen zu lösen. Wir mussten jeden Shot mehrere Male wiederholen, weil da die Orange nicht richtig reingerollt ist und dort der Zimt nicht schön lag. Ständig schmelzte unser Eis weg und wir mussten wieder nach Hause um neues zu holen. Als wir alle „an Land“ – Aufnahmen im Kasten hatten, begann die grösste Herausforderung: die Aufnahmen im Aquarium. Wir merkten, dass für diese Aufnahmen das SRF äusserst unpraktisch ist. Der Weg zum nächsten Wasserhahnen war weit und umständlich (zudem ist ein gefülltes Aquarium ist auch nicht wirklich leicht). Da sich das Aqaurium nämlich aufgrund der darin badenden Früchte immer mehr verdrecken würde, mussten wir das Wasser mehrmals auswaschen. Zudem haben wir Tinte gekauft um diese ins Wasser zu spritzen während die Flasche im Aquarium stand. Der Einfachheit halber haben wir deshalb das ganze Studio abgebaut und bei Till im Wohnzimmer neu aufgebaut. Dann kam das nächste Problem. Da wir uns dummerweise für eine Glasflasche entschieden, konnten wir sie nicht einfach ins Aquarium werfen, ohne dass diese kaputt ging. Wir mussten also mit Luftpolsterfolie und Handtuch den Boden abdecken und verloren dadurch einige Zentimeter an Drehfläche. Wir drehten einen vollen Tag nur im Aquarium und hatten dann endlich alles im Kasten.

Schnitt

Als der lange Dreh vorüber war begann die nächsten Herkulesaufgabe. Wir mussten beinahe 400 Videoclips zu 3 15-sekündigen Videos zusammenfügen. Nach und nach tasteten wir uns ran, suchten passende Musik, machten Rohschnitte, verwarfen diese, wählten andere Musik. Der erste LOLA Cola Schnitt stand am 3. November. Danach kamen unzählige neue Versionen dazu. Die Limo und das Schorle waren aber die grösseren Herausforderungen weil die Flaschen im Aquarium sich farblich stark von den anderen unterschieden. Wir gradeten und maskierten stundenlang, konnten einige Shots dann gar nicht verwenden, weil sie sich optisch zu stark unterschieden. Nach dem Schnitt und dem Grading begann das Animieren. Mit leuchtenden Schriften und Formen unterstützen wir den schnellen Bildwechseln. Zu guter Letzt rundeten wir die drei Videos mit dem Sounddesign ab.  Alle drei Videos waren schlussendlich ein monatelanger Prozess, der sich bis kurz vor den 7. Januar hingezogen hat.

Learnings

Beim LOLA-Dreh haben wir viel in Sachen Licht, Schnitt, Grading und Animation gelernt. Würden wir wieder solche Videos machen, würden wir ganz bestimmt auf die Glasflaschen verzichten. Erstens war es unmöglich die Flaschen so auszuleuchten, dass keine Reflektionen der Lichter entstanden. Zweitens lösten sich die Etiketten der Flasche durch das Wasser immer wieder ab, weshalb die Flaschen mit der Zeit nicht mehr wirklich schön aussahen. Auch wenn wir die Szenen relativ gut ausgeleuchtet haben, gab es trotzdem Aufnahmen mit viel Noise oder Hintergründe die mehr grau als schwarz waren. Leider funktionierten auch die Tintenshots nicht wirklich, da unsere Tinte zu dunkel war um sich vom Hintergrund abzuheben. Als Workaround haben wir die Tinte vor einem weissen Hintergrund aufgenommen und diese dann in After Effects umgefärbt und mit Hilfe des Alphakanals über die Flasche gelegt. Allgemein verbrachten wir unzählige Stunden im After Effects um all die Dinge auszubessern, an die wir in der Planungsphase nicht mal ansatzweise gedacht haben.

Trotz allen Mühen waren die LOLA Videos für uns ein sehr spannendes und lehrreiches Projekt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Endprodukt und hoffen nun, dass LOLA diese auch verwenden möchte.

PS: Die Lebensmittel wurden nach dem Dreh von uns verspeist.