finity: Reisegalerien mit deinen Lieblingsfotos
Als Multimedia Studierende fangen wir viele Eindrücke mit unseren sowohl professionellen als auch weniger professionellen Kameras ein. Am Ende einer Reise steht man also nicht selten mit mehreren hundert oder tausend Dateien da und weiss gar nicht recht, was damit machen. Aus genau dieser Situation entstand finity. Ein bewusst falsches denglisches Wort, welches das Gegenteil zu infity sein soll. Via finity sollen nämlich Galerien mit den besten Fotos erstellt und geteilt werden können. Dabei müssen sich Fotografierende auf ihre besten 30 beschränken.
Angefangen hat alles im Auslandsemester in Antwerpen. Wir verbrachten von Oktober 2023 bis Januar 2024 viel Zeit in verschiedenen Städten in Belgien und Holland. Stets mit dabei, natürlich unsere Kameras: eine Sony A7 IV und eine Canon M50. Damit hielten wir unsere Eindrücke fest und waren selbst nach der Feintriage noch bei mehr als 1’300 Bildern. Ähnlich sah es auch nach dem Roadtrip im Dezember nach Island aus.
Was sollten wir nun mit all den Bildern überhaupt machen? Ein Digezz dachten wir. Doch ein tolles Endprodukt für das Material zu finden, war schliesslich doch nicht so einfach wie gedacht.
Social Media: Vlog & Reels
Zuerst starteten wir mit der Aufbereitung der Materialien für Social Media. Bereits während der Reise nahmen wir immer wieder kurze Videosequenzen in Gedanken an einen möglichen Vlog auf, doch im Nachhinein merkten wir, dass diese unstrukturierten Videos nur mässig gut zusammenpassen. Mit grosser Mühe kamen wir schliesslich auf eine finale Version, die sich zwar sehen lässt, jedoch ganz anders herausgekommen ist, als in unserer Vorstellung.
Nach dem Vlog dachten wir uns, dass short-video-content sowieso besser ankommen würde und starteten damit, Reels mit verschiedenen Aspekten zu kreieren. Eines sollte den Vibe der Reise vermitteln, das andere den Fokus auf die schöne Natur legen und die geschossenen Fotos, welche grossteils besser waren als die Videos, repräsentieren.
Reiseblog
Auch nach den Reels waren wir noch nicht zufrieden und fanden, dass wir vor allem das Potential unserer Fotos viel zu wenig ausgenutzt hatten. Folglich kamen wir darauf, einen eigenen Reiseblog zu starten. Das erste Design entwarfen wir im XD und waren grundsätzlich zufrieden. Dennoch stellten wir fest, dass uns beiden das effektive Schreiben eines Reiseblogs nicht wirklich grosse Freude bereitet und langfristig (bzw. nach der Abgabe) nicht weitergeführt werden würde. Wir reisen gerne, halten die Momente mit der Kamera fest und teilen diese Fotos gerne mit anderen, aber ausführliche Texte schreiben und an den richtigen Formulierungen feilen, das ist eher weniger unsere Welt.
So stiessen wir nach einer weiteren Brainstorming-Session auf die Idee, unsere eigenen Online-Fotogalerien zu stellen: eine Art Archiv mit den besten Bildern einer Reise. Diese Galerien sollen attraktiv gestaltet und einfach teilbar sein. Wie oft wird man nach Fotos zu seinen Ferien gefragt, doch am Ende kommt man nie dazu, sie zu teilen. Dank unserer Webseite soll dies in Zukunft anders sein.
Wir passten das XD für unsere neue Idee an und wählten dieses Mal einen dunklen Hintergrund, um die Bilder besser zu inszenieren. Erst nachdem die erste HTML- und CSS-Version stand, kam uns die Idee, das Ganze für andere ebenfalls zugänglich zu machen und mit Profilen und dem entsprechend PHP zu arbeiten.
Wir haben nun die Grundwebseiten bereits auf PHP abgeändert. Die umfängliche dynamische Programmierung mit der Datenbank zur Galerieerstellung sparen wir uns für das nächste Semester auf.
(eli)
Herausforderungen
Wir hatten zu Beginn viele Ideen, doch definitiv keine konkret genug ausgearbeitet, um einen richtigen Plan verfolgen zu können. So standen wir nach dem Auslandsemester zwar mit Unmengen an Material da, doch hatten wie oben bereits erwähnt, grosse Schwierigkeiten damit, diese in ein tolles Endprodukt umzuwandeln.
Die Masse an sich war auch eine zu erwartende Herausforderung. Aus mehreren hundert Bildern (von zwei Personen!) die kleine Anzahl von lediglich 30 Favoriten herauszusuchen, nahm viel Sortierungsaufwand in Anspruch. Wir nehmen an, dass dies auch den potenziellen zukünftigen Nutzern schwerfallen könnte, doch mit der finalen Galerie sind wir nun wirklich zufrieden. Es gibt kein Foto, das nicht dorthin gehört.
Zu zweit war auch die Vereinbarung der verschiedenen Vorstellungen nicht immer einfach. Erst sobald man eine Idee wirklich visualisiert hatte (z.B. im XD), konnte man mit produktiven Styling-Diskussionen beginnen. Zuvor meinten wir oft, dass wir vom Gleichen sprachen, doch merkten wir dann, dass dem doch nicht so war.
Learnings
Das grösste Learning in Bezug auf die Produktion von Reisecontent liegt in der Schlüsselrolle einer guten Planung. Weiter sollte man sich gerade bei einem Vlog fragen, ob das Gesagte dem Zuschauenden wirklich einen Mehrwert bringt. Immer zu sagen, dass die Orte an denen man steht, toll sind, bringt wirklich nicht viel (das haben wir nämlich gemacht). Viel hilfreicher wäre es, die Anreise zu beschreiben, Schwierigkeiten aufzuzeigen, Erlebnisse mit Leuten vor Ort festzuhalten und Kostenaspekte der einzelnen Stationen aufzuführen. Hält man dies am Tag des Geschehens auf Video fest, muss das später nicht mühsam gesucht werden, falls man die Info einbauen will.
Auch wenn bei einem Vlog handheld Handyvideos total normal sind, sollte man unbedingt auf die Art und vor allem die Verständlichkeit achten. Man verstand beispielsweise 20% unserer Filme überhaupt nicht, weil es so stark gewindet hatte.daf
In Bezug auf den Shortvideo Content waren wir wiederum überrascht, wieviel man aus kurzen Snap-Chat-Sekunden herausholen konnte. Dafür benötig man kein stundenlanges Material, sondern nur wenige, lustige Momente, um das Gefühl einer Reise vermitteln zu können. Das Ganze wird natürlich mit der passenden Musik unterlegt.
In Bezug auf das Endprodukt haben wir gelernt, dass man mit Offenheit zur Änderung manchmal unerwartet auf ganz gute neue Ideen kommt. So sind wir mit dem Endresultat von finity sehr zufrieden und freuen uns, die Seite zu verfeinern und zu nutzen. Auch wenn wir einen Moment am Reiseblog festhielten, passt die jetzige Lösung viel besser zu unseren Interessen und rückt unsere Stärke (das Fotografieren) in den Fokus.
Zu guter Letzt war es eine sehr angenehme Zusammenarbeit, da jeder sich auf die eigenen Interessenbereiche fokussieren konnte. Die Bildbearbeitung erledigten wir beispielsweise unabhängig voneinander und während Dea mehr Zeit in den Schnitt und die Bearbeitung des Vlogs investiert hatte, übernahm Léonie einen grösseren Teil an der Programmierung von finity.