Konstruktiver Journalismus in der Klimakrise: Merkmale und Grenzen

Die Klimakrise zählt zu den grössten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Journalist:innen sind gefordert, dieses wichtige Thema durch die Medien an die Bevölkerung zu bringen, stossen aber im Wandel der medialen Darstellung auf verschiedene Herausforderungen. Konstruktiver Journalismus bietet einen innovativen Lösungsansatz, wird aber oft als zu aktivistisch oder beschönigend kritisiert.

Meine Bachelorarbeit untersucht die Merkmale und Grenzen des konstruktiven Journalismus. Dazu wurden neun Texte von Medienunternehmen, die sich selbst als konstruktiv bezeichnen, in einem bestimmten Zeitraum mittels Inhaltsanalyse auf die Kriterien des konstruktiven Journalismus untersucht. Als Exkurs wurden zudem weitere Texte der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) analysiert, die sich nicht explizit als konstruktiv bezeichnen, um mögliche Vergleiche zu ziehen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass konstruktiver Journalismus viele Gemeinsamkeiten mit Qualitätsmerkmalen des klassischen Journalismus aufweist. Dies könnte dazu führen, dass er nicht unbedingt als solcher kategorisiert werden muss. Während die theoretischen Merkmale klar definiert sind und sich deutlich von PR und Aktivismus abgrenzen, zeigen sich in der praktischen Umsetzung Herausforderungen: Die vorgestellten Lösungsansätze sind oft allgemein formuliert und bieten wenig Ansätze für eine direkte Umsetzung. Dennoch werden in allen untersuchten Texten viele Kriterien des konstruktiven Journalismus erfüllt.

Im Lehrprojekt habe ich zusammen mit Svenja Sempach ein Konzept und die erste Ausgabe eines Online-Magazins zum Schwerpunkt «Journalistischer Umgang mit der Klimakrise» umgesetzt. Das MagaziM beinhaltet fünf Rubriken zu den Themen «Mental Health», «Künstliche Intelligenz», «Journalistische Hintergründe», «Lebensentwürfe» und einer Titelstory. Dafür wurden Interviews mit interessanten Journalist:innen und Medienschaffenden aus der Medienbranche geführt, eigene Meinungstexte geschrieben und sich viel ausgetauscht. Das MagaziM richtet sich in erster Linie an junge und angehende Medienschaffende.

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