Politische Kommunikation von NGOs zur Gewalt gegen Frauen in Ägypten

Der Kampf zur Gleichstellung zwischen Männern und Frauen ist ein langwieriger Prozess, der sich bis hin in die Gegenwart zieht. Es gibt kaum einen Ort auf der Welt, der nicht durch patriarchale Strukturen geprägt ist, welche zur Unterdrückung von Frauen geführt haben und dies nach wie vor tun. Auch wenn sich die Umstände zum Teil verbessert haben, bleibt es ortsabhängig, mit welchen Bedingungen Frauen noch heute zu kämpfen haben. Nicht anders ist es in Ägypten. Und doch gibt es ein breit aufgestelltes Engagement, das versucht, die Rechte der Frauen Ägyptens zu schützen.

Diese Bachelor-Thesis untersucht die politische Kommunikation von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Ägypten. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Strategien und Methoden, die NGOs anwenden, um auf dieses weit verbreitete Problem aufmerksam zu machen und Veränderungen herbeizuführen. Der theoretische Rahmen umfasst Definitionen von Gewalt gegen Frauen, politischer Kommunikation und NGOs. Die Arbeit beleuchtet die sozialen, staatlichen und kulturellen Bedingungen, die zu Gewalt gegen Frauen in Ägypten beitragen, sowie historische Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen. Mittels halbstrukturierter Interviews mit NGO-Mitarbeiterinnen und Expertinnen werden Kommunikationsstrategien und deren Wirksamkeit evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Medien, Seminare, öffentliche Versammlungen und Mund-zu-Mund-Kommunikation entscheidende Kanäle sind, um als NGO politisch kommunizieren zu können. Darüber hinaus legen die Ergebnisse den Einfluss des ägyptischen Staates auf die Wirksamkeit des Engagements der Frauenrechts-NGOs offen. Abschliessend werden Empfehlungen zur Verbesserung der politischen Kommunikationsstrategien gemacht, um den Kampf gegen Gewalt an Frauen in Ägypten zu stärken und die Gesellschaft zu sensibilisieren.

Zur Umsetzung meines Lehrprojektes wurde ein journalistisches Feature erarbeitet. Dazu inspiriert hat mich das kürzliche Ableben meiner Grossmutter Malaka, die im November 2023 verstorben ist. Ihre Lebensgeschichte ist ein Sinnbild für die Gewalt, welche Frauen in Ägypten bis heute widerfährt und dient als roter Faden für das Aufzeigen der strukturellen Probleme, mit denen Frauen in Ägypten konfrontiert sind.       
Für das Feature wurde eine ausführliche Recherche betrieben. Das Projekt stützt sich auf Studien und Statistiken, die ein umfassendes Bild der Gewalt zeichnen, mit der Frauen in Ägypten konfrontiert sind. Besonders relevant sind Zahlen zu FGM (weibliche Genitalverstümmlung), sexuelle Gewalt, Kinderheirat und psychischen Erkrankungen als Folge von Gewalt.          
Die Geschichte baut auf Aussagen von Malaka und ihrer Tochter auf. Der Text wechselt zwischen den wesentlichen Ereignissen in Malakas Leben und dem Gesamtbild der Gewalt an Frauen in Ägypten. Der Text wurde zusätzlich mit Skizzen und Fotografien ergänzt und entsprechend designt.

Lehrprojekt: https://issuu.com/selma.manea_gmail.com/docsba_feature_trockener_boden_selmaknecht