/-\ngewandt & Ge/\/erativ

Die Thesis verfolgt das Ziel, das Verständnis von Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis zu erweitern. Dazu wird die Fragestellung untersucht: Welche Faktoren beeinflussen Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis der «Digital Arts» in der Schweiz in den Jahren 2018 bis 2023?
Als Lehrprojekt habe ich gemeinsam mit einem interdisziplinären Kollektiv von Studierenden die audiovisuelle Performance «dia[log]» konzipiert, realisiert und am «Festival der Künste» präsentiert.

Thesis
/-\ngewandte Tr/-\nsdisziplin/-\rität – Qualitative Untersuchung der Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis der «Digital Arts»

Die Thesis gliedert sich in die vier Kapitel Theorie, Methodik, Empirie und Konklusion und verfolgt das Ziel, das Verständnis für Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis zu erweitern. Dazu wird folgende Fragestellung untersucht:

Welche Faktoren beeinflussen Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis der «Digital Arts» in der Schweiz in den Jahren 2018 bis 2023?

Um die Fragestellung zu adressieren, werden als qualitative Methode der Datenerhebung systematisierende Interviews mit Expertinnen und Experten durchgeführt. Die transkribierten Interviews werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse als Methode der Datenauswertung extrahiert, aufbereitet, dargestellt und interpretiert.

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass Transdisziplinarität in der kreativ-künstlerischen Praxis der «Digital Arts» durch ein komplexes Konstrukt unterschiedlicher Faktoren beeinflusst wird. Die identifizierten und untersuchten Einflussfaktoren lassen sich grob den Kategorien Beteiligte, Organisation, Zusammenarbeit, Kommunikation und Ressourcen zuordnen. Obwohl die Gewichtung, Bewertung und Beschreibung einzelner Faktoren zwischen Befragten oft variiert, sind dennoch einige Übereinstimmungen erkennbar. Insgesamt werden die Zusammenarbeit und die Kommunikation als wesentliche Faktoren kontextualisiert, während der kommunikativ-diskursive Austausch und die Perspektivenvielfalt als positive Faktoren beschrieben werden. Herausforderungen werden primär in den Bereichen Ressourcen, Kommunikation und Projektmanagement verortet.

Lehrprojekt
Ge/\/erative /\/etzwerke – Generative Visualisierung & Live-Regie im Rahmen der audiovisuellen Performance «dia[log]»

Als Lehrprojekt habe ich gemeinsam mit einem interdisziplinären Kollektiv von Studierenden der Hochschule der Künste Bern (HKB) die audiovisuelle Performance «dia[log]» konzipiert, realisiert und im Mai 2024 am «Festival der Künste» der HKB in der Grossen Halle der Reitschule Bern aufgeführt.

Bei der Realisierung erwies sich die Kommunikation in der disziplinübergreifenden Konstellation als besondere Herausforderung. Daher thematisiert «dia[log]» verschiedene Formen und Funktionen von Kommunikation und untersucht Phänomene der Übersetzung und Isolation. Die Vielfalt der Perspektiven der Involvierten auf Kommunikation findet in der audiovisuellen Performance ihren Ausdruck in Text, Bild und Ton.

In der audiovisuellen Performance treten die Signale improvisierter Musik und generierter Bilder in einen Dialog und beeinflussen sich gegenseitig. Die Musizierenden improvisieren gemeinsam auf ihren Instrumenten, wobei ihre akustischen Signale die visuellen Parameter der generativen Netzwerken und somit die projizierten Visuals beeinflussen. Diese werden teils direkt audioreaktiv, teils manuell über MIDI-Controller gesteuert. Die Visuals werden wiederum von den Musizierenden wahrgenommen und beeinflussen deren musikalische Improvisation. Es entsteht ein kontinuierlicher gegenseitiger Austausch an musikalischen und visuellen Signalen.

In meinen individuellen Arbeitsphasen habe ich mich neben organisatorischen, konzeptionellen und kommunikativen Aufgaben primär mit generativer Gestaltung und auseinandergesetzt. Bei diesem gestalterischen Ansatz wird durch die Definition von Abläufen ein Netzwerk entwickelt, das aus einem Input einen Output generiert. Durch Veränderung des Inputs respektive den Parameter innerhalb des Netzwerkes kann der Output variiert werden. Für die Entwicklung bzw. Gestaltung von generativen Netzwerken habe ich mir die visuelle Programmiersprache TouchDesigner autodidaktisch angeeignet und anschliessend die angedachten Netzwerke implementiert. Ausserdem übernahm ich die Live-Regie der Visuals an den Aufführungen und kontrollierte die manuellen Parameter der generativen Netzwerke via MIDI-Controller.

Unter folgendem Link findet sich eine Playlist mit Videos zur audiovisuellen Performance «dia[log]».

Ge/\/erative /\/etzwerke – Playlist

Fotografie: Lùan Palma, Erwin Fonseca, Daniel Bürgin, Raphael Wyder