Sommer Projekt 2024

Anfangs Sommer 2024 wurde von Hamda eine Gruppe ins Leben gerufen, um einen Film von A bis Z selber zu schreiben, organisieren und produzieren.

Dazu trafen wir uns in einem Restaurant, um herauszufinden, wer was machen würde und in welche Richtung der Film überhaupt gehen soll. Schnell war klar, es wird Mistery.

Das Ziel war es, verschiedene Filmschaffende und Filminteressierte zu vereinen, egal, ob bereits viel oder erst wenig Erfahrung da war. Es sollte ein Projekt entstehen, bei dem alle lernen können.

Das Schönste daran war, dass sich alle Mitschaffenden miteinander verstanden und wir grossen Spass an den Dreharbeiten hatten.

Zum jetzigen Zeitpunkt steht der Rohschnitt, schau doch rein:

Bitte akzeptiere die statistik, Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

Idee: Die Idee für dieses Projekt kam von Hamda Ferchichi, der das Team über Studentfilm zusammenstellte. Ich meldete mich als Schauspielerin und für die Post-Production. In diesem Projekt sollten Filmschaffende Erfahrungen sammeln können in den Bereichen, die sie interessiert. So soll von der Idee eines Skripts bis zum fertigen Produkt alles durch uns erschaffen werden.

Umsetzung: Wir trafen uns alle zum kennenlernen und um zu schauen welche Art Film wir drehen wollen. Dann ging es ums Skript schreiben. Dies machten wir zu fünft, was erstaunlich gut klappte. Da alle ein gewissen Grundwissen von jeweils anderen Filmbranchen-Aspekten mitbrachte, konnten wir uns alle sehr gut ergänzen. Mit mehreren Leuten ein Skript zu schreiben funktionierte erstaunlich gut.

Die Drehpläne und Material Beschaffung organisierten zwei andere Leute. Wir hatten Maske, Kostümbildnerin, Ton, Licht, Kamera, Director, Schauspieler, Fokuszieher und waren damit 15-20 Leute (je nach Tag war es unterschiedlich).

Wir drehten an vier Tagen und übernachteten auch vor Ort.

Reflexion: Das Team bestand aus verschiedensten Leuten mit verschiedenen Arbeitserfahrungen. Dementsprechend sind auch die Niveaus verschieden, aber genau darum ging es in diesem Projekt. Dass alle mitmachen können und sich weiterbilden.

Obwohl wir absolut kein Budget hatten und die einzelnen Kosten für Zugticket oder Materialausleihe selber bezahlten, sieht der Film hochwertig aus.

Der Rohschnitt sollte eigentlich zu zweit gemacht werden, doch das übernahm ich dann alleine. Hier hätte ich viele Dinge anders machen können. Andere Einstellungen, auf jemand anderen Schneiden, J- oder L-Cut anders verwenden. Alles in Allem habe ich so gut es ging den jeweils besten Take benutzt und zusammengeschnitten. Es gab viele Kunstfehler, die wärend des Drehs geschahen und im Schnitt nur mühsam schön gemacht werden konnten. So musste ich wie man so schön sagt «kill your Darlings» anwenden.

Mir fehlen die Übergänge zwischen manchen Szenen, diese haben wir leider nicht gefilmt und das ist nun Sichtbar.

Der Film ist aber in sich Schlüssig, er hat viele schöne Momente in sich und hat sein Ziel Erfahrungen zu sammeln mehr als erfüllt. Ich bin sehr gespannt, wie der Film aussehen wird, sobald alles fertig ist.

 

Learnings: Man wird sich nicht mit allen gleich gut verstehen, doch eine Person passte nicht dazu und verliess das Projekt von selbst.

Da niemand Profi war, entstanden natürlich Fehler, aber genau dafür machten wir dieses Projekt.

Für die Streit-Szene am Ende, würde ich unbedingt eine Einstellung drehen, wo alle Schauspieler zu sehen sind. Schon alleine um den Zuschauern zu zeigen, wo sich gerade alles Abspielt. Es war anstrengend diese Szene zu schneiden, da der Fokus immer nur auf einer Person war und bei einem Schlagabtausch nicht alle Betroffenen gezeigt werden konnten.

Für den Schnitt würde ich die Szenen die wirklich verwendet werden sollen, besser kennzeichnen. Wir hatten ein Dokument, bei dem festgehalten wurde welche Szene Fix ist, jedoch nicht durchgehend oder so, dass dennoch noch was fehlte. Dadurch wurde der Schnittprozess langsamer, da ich entscheiden musste, welche Szene nun wirklich genommen werden soll.

Im vorhinein entscheiden wann welche Einstellung kommen soll, hätte den Schnittprozess auch verschnellert, jedoch in der Vorbereitung mehr Zeit gebraucht. Daher kommt es einigermassen aufs Gleiche, zeitlich gesehen. Ich hatte dadurch im Schnitt absolute Freiheit, tat mich aber schwer damit die Entscheidungen zu treffen, da ich selber Schauspielerin im Film war und nicht den Fokus zu stark auf jemanden Setzen wollte, so dass es auf mich zurück prallt.

Für die Kommunikation würde ich möglichst immer Livetreffen machen. Es macht mehr Spass, es gibt weniger Missverständnisse und ich habe den Eindruck, man ist schneller.

Die Drehlocation war sehr spät erst gegeben, wodurch die Materialplanung schwierig wurde und die Kameraeinstellungen auch nicht gut geplant werden konnten. Jedoch hat es sich sehr gelohnt, denn die Location war perfekt. Hier war unser Fehler, dass der eigentlich geplante Scoutingtag ins Wasser fiel und wir am ersten Drehtag erst alles wirklich sahen und aufbauten. Dies führte zu einer Drehverzögerung von ca. 6 Stunden. Das ärgerte alle sehr, doch wir konnten dennoch alles in den geplanten vier Drehtagen abdrehen. Ein 1AD wäre praktisch gewesen, um dem Director auf die Finger zu klopfen, wenn wir Zeitverloren. Doch so gross war unser Team einfach nicht.

Für den Ton mussten wir etwas improvisieren, da keiner aus dem Team (der für den Ton zuständig gewesen wäre) an allen Tagen konnte, hatten wir drei verschiedene Tonmenschen.

Ich würde aber unbedingt wieder mit diesem Team zusammenarbeiten. Es war eine grossartige Zeit. Die Leute waren super, wir verstanden uns gut und kamen alle miteinander aus. Obwohl wir lange Drehtage hatten und alle in einem Raum übernachteten.

Ein grosser Unfall ereignete sich im Ton, den sich aber niemand recht erklären kann. Am ersten Drehtag konnten wir nur noch eine Szene Drehen auf Grund der Verzögerung. Und dann geschah irgendetwas bei der Sicherung der Dateien, so dass der Ton der Tonstange verschwand und nicht mehr hergestellt werden konnte. Dort haben wir nun nur den Kameraton.

Im Rohschnitt arbeitet ich alleine. Hier konnte ich ebenfalls vieles lernen:

Die Ordnerstrucktur wurde mir übergeben, ich musste sie aber noch überprüfen und Anpassungen machen. Auch weil noch nicht ganz alle Szenen richtig zugeordnet waren.

Eine grosse Hilfe war, dass die Dateien bereits am Drehtag gesichert wurden und vor dem Schnitt zu Proxys gerendert wurden.

Die Synchronisation und Suche aller Szenen die gebraucht werden sollen, brauchte lange. Grosse Hilfe war hier die Klappe, auf der die Szene, Take etc. stand.

Zu Beginn hatte ich noch keine rechte Struktur wie ich beim schneiden vorgehen sollte. Ich merkte aber, dass es sinnvoll war, alle Takes der einzelnen Szenen in einzelnen Sequenzen zu haben. (Szene vier in Sequenz Nr. vier…) Dann brauchte ich Zeit bis ich merkte, dass es gut wäre die Szenen, die ich wirklich brauchen will erst in einer neuen Sequenz zu schneiden. So konnte ich dann dort so viel schneiden und probieren wie ich wollte, hatte aber den ganzen Take noch bereit, wenn ich mich selbst verwirrte oder was nachschauen musste.

Ich arbeitete viel mit Farbcodierung, was mir auch Zeit und Energie sparte. Ich markierte die Momente, die mir gut gefielen mit der jeweiligen Farbe, die für einen Schauspieler stand.

Das nächste Mal würde ich mit zwei Kameras drehen, um Zeit und Energie zu sparen. Auch würde ich versuchen vorauszudenken welche Szene als nächstes kommt, um die Übergänge mit zu gestalten. Und egal was die Überlegung für den Schnitt ist, es braucht Establishingshots und Aufnahmen wo der Raum zu sehen ist, damit die Zuschauer wissen wo man sich befindet. Und dass mehrere Leute sprechen können ohne hin und her zu schneiden.

Mit dem Rohschnitt bin ich zufrieden. Einzelne Szenen würde ich zusätzlich noch filmen, damit alles runder ist und Übergänge schlüssiger würden. Für ein Team, dass keine Profis hatte und vorher noch nie zusammen gearbeitet hat, kam der Film aber sehr gut. Ich freue mich aber bereits auf die fertige Fassung.