Above Bern
Ein Rave im Berner Münster? Einfach nur Gottlos! Auch wenn das jetzt ein paar denken, haben wir es trotzdem durchgezogen – und es war ein voller Erfolg.
Die Idee kam einem Kollegen und mir eines Abends, als wir im Musikstudio sassen und überlegten, an welcher speziellen Location in Bern noch nie eine Party gefeiert wurde. Mit der Hilfe eines weiteren Kollegen und dem Label «Einklang» konnten wir die Location offiziell buchen und das ganze planen. Im Vorhinein fanden lange Meetings statt, um die Veranstaltung genau zu planen. So einfach ist es nicht, Technik sowie die Gäste unbeschadet auf die ca. 70 Meter hohe Münsterplattform zu bringen. Als wir dann entschieden, dass es tatsächlich möglich ist, designte ich die Flyer für den Münsterrave und die anschliessenden Afterparty.
Da ich selbst als Teil des Künstler-Duos Sonus In Homine als DJ für die Musik zuständig war, verbrachte ich viel Zeit im Studio, um neue Songs zu produzieren, damit das DJ-Set zu etwas speziellem wird. Zudem war ich als Teil des Veranstalterteams für den Aufbau sowie die reibungslose Durchführung des Events verantwortlich. Am Schluss funktionierte aber tatsächlich alles und ich konnte mich zusammen mit dem Filmer an die Post-Produktion des Aftermovies kümmern. Dieser wurde Mitte Dezember auf Youtube veröffentlicht.
Die harte Arbeit hatte sich gelohnt. Am Schluss war es ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten.
(dbo)
Idee und Planung
Wie bereits im Text oben beschrieben, waren mein Kollege (Nicolas) und ich immer wieder auf der Suche nach einer speziellen Location für einen Rave. Als wir die Idee mit dem Münster konkretisierten, kontaktierten wir dann Daniel Neeser, welcher selber Events organisiert und wie sich dann herausstellte, Bernburger ist. Durch ihn gelang es uns dann, die Location zu buchen. Weiterer Unterschützer des Projekts war das Berner Eventlabel «Einklang». Zusammen planten wir das Event in vielen Meetings. Zuerst musste die Technik (Musikanlage, Licht, DJ-Equipment) organisieren werden und wir mussten abklären, ob es überhaupt möglich ist, das ganze Material auf die ca. 70 Meter hohe Münsterplattform zu transportieren. Zum Glück konnten wir den Materiallift verwenden. Anschliessend arbeiteten wir zusammen mit der Eventtechnikfirma ein Licht- und Tonkonzept aus, um bei der Showproduktion der Location gerecht zu werden. In einem weiteren Schritt kontaktierten wir Filmer sowie Drohnenpiloten für den Aftermovie. Da maximal 50 Gäste im Raum zugelassen sind und wir die verschiedenen Kosten tragen mussten, entschieden wir uns zusätzlich eine Afterparty zu veranstalten. Hier konnten wir die Rooftop Brasserie im Berner Globus organisieren.
Flyergestaltung
Ich machte mir viel Gedanken, wie der Flyer zu Above Bern aussehen sollte. Ich entschied mich dann für einen Look, welcher die Musik, die an der Veranstaltung gespielt wird, gut ergänzt. An einem etwas grauen Tag machte ich vom Rosengarten ein paar Fotos vom Münster und der Stadt, wovon ich dann eines davon verwendete. Mit etwas Nachbearbeitung des Fotos erzielte ich den gewollten Look. Weiter fügte ich noch ein paar Texturen hinzu, um das ganze etwas «rougher» wirken zu lassen. Bei der Schrift konnte ich mich an das Corporate Design von «Einklang» wenden, was es mir etwas erleichterte. Als ich dann positives Feedback vom Team erhalten habe, begann ich mit dem Flyer von der Afterparty. Dieser Flyer sollte im ähnlichen Look daher kommen, jedoch noch etwas dunkler gestaltet werden. Auf Unsplash fand ich eine coole Textur, die die Schrift perfekt ergänzt. Kurz vor dem Event erstellte ich die verschiedenen Infoplakate für die Locations selbst. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat. Ich musste jedoch ein paar mal komplett neu anfangen, bis ich zum Endresultat gekommen bin, da ich vom Start an noch keine klare Vorstellung hatte. Hier kann ich herausziehen, mir im Vornherein mehr Gedanken zu machen, um am Ende Zeit einzusparen.
Vor dem Event
Als die Flyer und Texte bereit waren, konnten wir mit dem Ticketverkauf starten. Wie wir es erwartet hatten, waren die 50 Tickets fürs Münster im Handumdrehen weg. Nun machten wir uns an die Detailplanung. Wir planten den Eventtag auf die Minute genau und teilten die verschiedenen Aufgabenbereiche im Team auf. Es ist sehr wichtig, alles genau zu planen, damit vor Ort keine Missgeschicke passieren und jeder weiss, wofür er zuständig ist. Wir setzten uns dann mit dem Filmer für den Aftermovie zusammen und teilten unsere Vorstellungen und Ideen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir uns noch sicher, dass alles klappen würde. Nicolas und ich verbrachten die Zeit vor dem Event viel im Studio, um neue Songs fertig zu machen. Das war uns sehr wichtig, da wir ein spezielles Set haben wollten, bis am Abend vor dem Event waren wir uns noch unsicher, was wir genau spielen würden, jedoch fanden wir am Schluss das für uns perfekte Set. Am selben Tag transportierten wir das ganze Material auf die Münsterplattform wo wir es hinterlegen konnten.
Am Eventtag
Wir trafen uns am Mittag im Globus, um die ersten Vorbereitungen für die Afterparty vorzunehmen. Anschliessend bauten wir das ganze Equipment im Barockraum des Münsters auf. Dies nahm jedoch mehr Zeit in Anspruch als wir dachten und wurden in letzter Minute noch fertig. Nun war alles bereit für eine gute Party. Sie verlief reibungslos und unser DJ-Set kam gut an. Um 21.30 machten wir uns dann direkt auf den Weg ins Globus für die Afterparty, auf welcher wir auch spielten. Durch die knappe Zeitplanung für den Aufbau hatten wir grossen Stress. Hier wäre es gut, für das nächste Mal mehr Zeit einzuplanen. Jedoch hat alles geklappt und das Event war ein voller Erfolg.
Nach dem Event
Am Montag nach dem Event machten wir uns an den Abbau. Alles Material hat die Party überstanden und wir konnten es vollständig zurückgeben. Jetzt musste nur noch der Aftermovie fertiggestellt werden. Hierfür erstellte ich einen Mix aus 2 Songs, die den Vibe der Veranstaltung gut trafen und ca. 1min 20sek lang war. Als der Sound bereit war, kam es zu einem kleinen Konflikt mit unserem Filmer, welche die Deadlines nicht eingehalten hat. Dies war mühsam und ich entschied mich, den Film alleine fertigzustellen. Da ich jedoch nicht das ganze Rohmaterial erhalten habe, musste ich etwas improvisieren und extrem genau nach guten Szenen Ausschau halten. Das Ganze hatte das Positive für mich, dass ich mehr Erfahrung mit Premiere Pro sammeln konnte. Als der Rohschnitt dann grünes Licht bekommen hatte, machte ich mich an das Color Grading, und passte den Film an die verschiedenen Social Media Formate an. Der Film wurde anschliessend am 15.12. auf YouTube veröffentlicht.
Learnings
Für mich war es etwas Neues, Events in dieser Grössenordung zu veranstalten. Durch die Hilfe der Anderen, welche schon mehr Erfahrungen in diesem Bereich hatten, gelang es am Schluss aber sehr gut und ich konnte viel daraus lernen. Es war sehr spannend zu erfahren, woran man alles denken muss und wie akribisch die Planung ist. Zu erfahren, wie «Ticketing» funktioniert oder wie die Planung von Eventtechnik abläuft, war extrem wertvoll. Das Planen und spielen der DJ-Sets hingegen war nichts neuen und ich konnte auf meine Erfahrung zurückgreifen. Was jedoch wieder ein Learning ist, ist die Absprache mit dem Filmer. Hier hätten wir unsere Ziele und Erwartungen genauer definieren müssen. Alles in allem war es eine sehr coole Erfahrung, die ich nie vergessen werde.
Fazit
Ein Event an einer so speziellen Location zu veranstalten kommt mit grossen Hindernissen, welche man zuerst unterschätzt. Jedoch haben mein Team und ich diese Hürden gut überstanden, sodass wir am Schluss alle sehr glücklich damit waren. Ca. ein halbes Jahr hat mich dieses Projekt insgesamt beschäftigt und kann ich wirklich behaupten, dass es sich gelohnt hat. Und das wichtigste: Die Gäste waren sehr happy und die Rückmeldungen stehts positiv.