Astrofotografie
Kein Licht, eine Kamera, ein Stativ und schöne Landschaft. Endlich habe ich mich ins Gebiet der Astrofotografie vorgewagt.
Schon länger wollte ich mich der Astrofotografie widmen. Ein Kollege von mir ist Hobby-Astronom und geht regelmässig mit seinem Teleskop und seiner «Weltraum-Kamera» auf irgendeinen Hügel und knippst wunderbare Grossaufnahmen von Sternen und Planeten. Auf zwei seiner Ausflüge habe ich ihn begleitet und mit meiner Fuji x-t3 selbst Fotos gemacht. Wenn auch Fotos anderer Art als er …
Am ersten Abend sind wir ins Naturschutzgebiet Gantrisch gefahren. Nach gut einer Stunde Fahrzeit fanden wir einen schönen Platz, der weit weg von grosser Lichtverschmutzung war. Die Nacht war klar, aber a*schkalt (obwohl erst Herbst). Dieser Umstand machte es etwas mühsam, das Equipment aufzustellen. Doch auch das war nach einer Stunde geschafft. Wie ich gelernt habe, muss alles haargenau eingestellt und ausgerichtet werden, sonst funktioniert die automatisierte Nach-Richtung des Teleskops nicht im Verlauf des Abends und die Sterne wandern aus dem Blickfeld. Meine Kamera war etwas schneller einsatzbereit.
Die Augen gewöhnten sich immer mehr an die Dunkelheit. Somit waren auch von blossem Auge mehr Sterne zu erkennen. Allein dafür hatte sich die Mühe bereits gelohnt. Für gut fünf Stunden blieben wir an diesem Ort und knipsten unsere Fotos.
Einstellungen und Resultate
Ich habe verschiedene Einstellungen auf der Kamera ausprobiert, um gute Resultate zu erzielen. Die Verschlusszeit hatte ich meistens zwischen 20 und 40 Sekunden, die Blende so weit zu wie möglich und der ISO-Wert auf etwa 800 bis maximal 1000. Bei einigen ist es mir gut gelungen, bei vielen allerdings nicht wirklich. Grösstes Problem war vor allem der Fokus.
Der zweite Ausflug folgte dann im Oktober. Da wir bereits im Gantrisch waren, wollten wir eine neue Location ausprobieren. Schlussendlich sind wir irgendwo im Emmental gelandet. Die Lichtverschmutzung war dort deutlich grösser, was auch auf den Fotos zu sehen ist. Trotzdem war auch dieser Ort wunderschön und die Nacht optimal. Der Ablauf war in ungefähr derselbe wie auch schon beim ersten Mal.
Bei beiden Ausflügen wollte ich jeweils ein Bild machen mit einer speziell langen Verschlusszeit. Beim ersten Ausflug habe ich eines gemacht mit acht und beim zweiten eines mit 15 Minuten Verschlusszeit. Die Resultate fand ich toll. Das Verschwimmen der Sterne finde ich schön. Acht Minuten waren dafür sogar fast zu wenig. Je länger, desto besser.
Für meine ersten beiden Versuche bin ich mit den Resultaten ziemlich zufrieden. Es gibt noch Verbesserungspotenzial, das ist klar. Aber Spass hat es trotzdem gemacht und darum ging es mir auch. Etwas Neues ausprobieren und Spass haben.
(mou)
Idee
Während dem Studium habe ich mich mehrheitlich auf Bewegtbild fokussiert. Deshalb wollte ich noch ein Projekt machen im Bereich der Fotografie. Durch die Freundschaft zum Hobby-Astronomen bin ich dann auf die Idee gekommen, ihn einmal bei seinen Touren zu begleiten und selbst ein paar Fotos zu machen.
Umsetzung
Bezüglich Umsetzung habe ich im Artikel selbst schon einiges geschrieben. Die wirkliche Arbeit ging allerdings erst nach dem Knipsen der Fotos los. In Adobe Lightroom classic habe ich die gemachten Fotos importiert, aussortiert und bearbeitet. Da ich absichtlich in RAW fotografiert habe, konnte ich aus den Bildern noch einiges herausholen.
Bei vielen Bildern musste ich aber feststellen, dass der Fokus überhaupt nicht gestimmt hat. Viele Fotos waren deshalb sehr unscharf. Das war etwas ernüchternd. Denn auf dem kleinen Display der Kamera haben alle Fotos wirklich grandios ausgesehen. Dementsprechend war ich auch ein wenig enttäuscht mit dem Endresultat bei einigen Fotos.
Herausforderungen
- Finden einer geeigneten Stelle
- Zu viel Lichtverschmutzung bei uns in der Region
- Fokus setzen ist sehr schwer. Hatte deshalb leider sehr viele unscharfe Fotos.
- Kälte und Warten. Man wartet sehr viel und lange. Dank Tee und Punsch konnten wir uns warmhalten. Aber die Finger litten.
- Zeitaufwändig für «bloss ein paar Fotos». Der Aufwand hinter Astrofotos ist im Verhältnis zum Endergebnis doch eher gross. Aber bereits die schöne Sternenkulisse macht es schon fast wieder wett.
Alles in allem hat es aber sehr viel Spass gemacht. Ich bin froh, es mit Astrofotografie versucht zu haben. Das werde ich sicher nicht zum letzten Mal gemacht haben.