#Backenimglas

#Backenimglas. Jetzt denkt ihr sicher so: «Was meint jetzt die damit? Backen in einem Glas? Hat sie noch alle Tassen im Schrank?» Ja, hab ich und nicht nur Tassen, sondern auch Gläser!

Man kennt es ja, man ist zuhause, hat Lust auf was Süsses, am besten kein Fertigprodukt mit unzähligen Konservierungsmitteln, sondern etwas ofenwarmes Selbstgemachtes, wie zum Beispiel ein Stück eines frisch gebackenen Kuchens, warme Cookies aus dem Ofen oder gar ein paar herrlich duftende Plätzchen zum Tee.

Einen kleinen Haken gibt es aber dabei: Die selbst gemachten frischen Backwaren nehmen oft sehr viel Zeit in Anspruch; Zeit, die man in unserem heutigen schnelllebigen Alltag nicht unbedingt immer vorrätig hat. Die Lösung dafür: Schon im voraus fast alle Zutaten für Kuchen, Kekse oder Plätzchen in Weckgläser oder Glasbehälter vorzubereiten. So muss man nur noch die ganze Backmischung des Glases in eine Schüssel geben und ein paar wenige frische Zutaten wie Eier, Butter oder Milch dazugeben und schon kann man alles in den Ofen schieben. Und im Handumdrehen kann man ofenfrisches Gebäck ohne grossen Zeit- oder Zubereitungsaufwand geniessen!

Also schnappt euch einen Glasbehälter, ein paar Zutaten und macht bei meinen «Backen im Glas»-Tutorial mit! Heute machen wir zusammen Brownies, die ihr im Nachhinein zum Frühstück, zum «Zvieri», als Dessert oder sogar als Mitternachtssnack geniessen könnt.

Viel Freude beim Backen wünsche ich Euch, hier mein #Backenimglas Tutorial:

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Danke euch fürs Lesen und Anschauen und zuletzt wünsche ich euch mit diesem Satz noch ein schönes Backen und Geniessen:

Backen ist aus Teig geformte Liebe.

Angela Sigrist

(ash)

PREPRODUCTION

Idee & Inspiration

Da wir uns alle in diesem 2020 in einem quasi dauerhaften, selbst oder nicht selbst gezwungenen Lockdown befanden, war es schwierig schnell mal zum Beck zu gehen und frische Backwaren zu holen, wenn man gerade Lust darauf hatte. Daher kam mir die Idee, etwas selbst zu backen und weil ich ja schon von mir aus sehr gerne in der Küche stehe, waren das die perfekten Voraussetzungen für ein neues Projekt. Der einzige Punkt dabei war aber: Ich hatte nicht viel Zeit übrig zwischen Job und Universität, um etwas Feines und Frisches herzuzaubern. So entstand die Idee, den ganzen Backprozess etwas zu beschleunigen und diesen ästhetisch eleganter und herzhafter darzustellen, dank der Vorbereitung der Zutaten in Glasbehältern.

Planung, Vorbereitung & Organisation

Da das Ganze im Haus stattfinden sollte, suchte ich als aller erstens die beste Location für den Dreh, die ich zuletzt im Esszimmer wiederfand. Jetzt galt es, die ganzen Gefässe (Schüsseln, Glasbehälter, Weckgläser, Essensdekoration, Backbleche, Besteck …) zu suchen und vorzubereiten. Natürlich achtete ich bei diesen auf die farbliche und förmliche Abstimmung untereinander, sodass es zuletzt ein schönes Gesamtbild mit dem holzigen Look des Tisches geben würde. Danach galt es die ganzen Zutaten zu richten. Teilweise hatte ich schon ein paar Zutaten zu Hause, den Rest musste ich halt einkaufen gehen, was zu diesen Zeiten sich als recht anstrengend herausstellte, vor allem wenn man solche spezifischen Zutaten zum Backen braucht.

Das komplizierteste zum Vorbereiten war das ganze Filmset. Als Aufnahmemethodik wählte ich nämlich die “Top Down“ Methode, die sich physisch und strukturell als recht schwierig zum Aufbauen herausstellte. Ich schaffte es zuletzt zum Glück mit Büchern und Klebestreifen das Stativ und das Handy zu befestigen und abwechselnd von der richtigen Perspektive und Kameraeinstellung zu benutzen.

Drehort

Ich suchte mir im Haus den sonnigsten und geeignetsten Ort heraus, um diese ganze Back-Odyssee aufzunehmen: das Esszimmer. Dieses ähnelt wie bei den meisten Graubündner Häuser, einer Chalet-Stube. Dieser sehr holzige Look des Tisches und der Wände passte natürlich perfekt zu meinem geplanten Projekt, um so das selbst gemachte und herzhafte Flair der Backleckereien zum Vorschein zu bringen.

Equipment & Programme

  • Mein Handy (Marke: iPhone X)
  • Fotokamera (Marke: Canon EOS 1300D)
  • Grosses Stativ und zusätzlich ein beweglicheres Stativ (Marke: Hama und Slik)
  • Zwei Powerbanks (Marke: SRS und CellularLine)
  • Beitragsbild – Adobe InDesign und Photoshop Programm
  • Bilderbearbeitung – Adobe Lightroom Programm
  • Postproduktion der Videos (Bewegtbilder, Bilder und Audio) – Adobe Premiere Pro Programm
  • Lizenzfreie und brauchbare Musik – Youtube Music Library
  • Möbel und Accessoires für das Set: einen Tisch, zwei Hocker, eine Menge Bücher, drei Lichtquellen und viel Geschirr.

 

PRODUCTION

Umsetzung

Nachdem alles gekauft, vorbereitet und am richtigen Platz war, ging es dann mit der Einstellung der Handykamera und der Aufnahme jeder meiner Schritte los. Diesmal wollte ich was Neues ausprobieren und entschied mich die “Stop Motion“ Methode für die Aufnahme der Zutaten zu verwenden. Dies bedeutete, dass ich alles per Video zur Sicherheit aufnahm und parallel zu jedem neuen Schritt (zu jeder neu dazukommenden Zutat) den Button für einen Schnappschuss drückte. In der Postproduktion konnte ich dann die vielen einzelnen Fotos hintereinander platzieren und abspielen lassen, dann bekommt man diesen coolen “Stop and Go“ Effekt, der zum Beispiel bei vielen Lego Videos benutzt wird.

Der Vorgang des Backdrehs lief wie folgt ab:

  1. Zutaten mit “Stop Motion“ Fotos aufnehmen (plus Videoaufnahme zur Sicherheit).
  2. Die aufsteigende Schichtung der Gläser aufnehmen.
  3. Den aus der Backmischung und frischen Zutaten resultierenden Teig mischen, aufs Backblech tun und im Ofen backen.
  4. Das fertige Gebäck schön präsentieren und letzte Aufnahmen. 

Beitragsbild

Das Beitragsbild habe ich sorgfältig im InDesign und Photoshop erstellt und bearbeitet. Dabei arbeitete ich mit verschiedenen Layers und benutzte dieselben Designelemente, die immer wieder in meinem #Backenimglas Video vorkommen, um dem ganzen Beitrag und Projekt einen einheitlichen Look zu geben. Besonders wichtig sind mir die von mir erstellten Bilderrahmen, die immer wieder zu sehen sind, da sie den ganzen Bildern und Videos im Projekt einen frischen, geordneten und klassischen Touch verleihen.

POSTPRODUCTION

Zusammensetzung & Nachbearbeitung

Die Postproduktion war sehr aufregend und spannend, da ich ja zum ersten Mal die meisten Aufnahmen von oben und mit “Stop Motion“ gefilmt hatte. Dies bedeutete aber auch sehr viel Material, da für die “Stop Motion“ jeder minimale Schritt mit einem Foto festgehalten werden muss. Es verliefen viele Stunden, um nur schon das Material (Fotos und Videos) auszumisten, richtig zu sortieren und die besten Aufnahmen herauszusuchen.

Auch das Color Grading verlief sehr zeitintensiv, da ich nicht unbedingt die besten Lichtverhältnisse auf meinen Aufnahmen hatte. Ich wollte unbedingt einen schlichten und einheitlichen Look, um beim Anblick das Gefühl einer urchig-herzhaften Backstube zu bekommen, daher musste ich mehrere Aufnahmen an einen eher wärmeren Licht-Farbton anpassen und die Schärfe mancher Bilder nachkorrigieren.

Nach der Bearbeitung der Fotos und der Videos ging es mit dem Schnitt in Adobe Premiere Pro zum Glück etwas fluider voran. Jedoch gab es hier und da einige Verzögerungen auch wegen meines Laptops, der nicht mehr der Jüngste ist. Bei den Schriften, Linien, Schattierungen und den kleinen Animationen habe ich sehr viele Stunden investiert, zum einen, weil mein Laptop sehr langsam rechnete und zum anderen, weil ich schlichte, aber bewegte Akzente setzen wollte, die sich als sehr zeitintensiv herausstellten.

Zuletzt, sobald ich den Roh- und Feinschnitt hatte, machte ich mich noch auf die Suche nach einer passenden Hintergrundmusik. Diese sollte nicht zu sehr ablenken, weil im Fokus das Backen steht, aber sie sollte auch auditiv zu dem gefilmten Kulinarik-Ambiente passen.

Herausforderungen

  • Die allergrösste Schwierigkeit für mich war, an nur ca. 2 Stunden pro Tag das perfekte Licht im Essraum zur Verfügung zu haben, um genug helle und auch nicht künstlich helle Aufnahmen hinzubekommen. In Graubünden, wo ich wohne, kommt die Sonne nämlich zwischen Herbst und Winter nur um ca. 13:00 Uhr hinter einem Berg hervor und verschwindet dann gegen 15:00 Uhr schon wieder hinter einem anderem Berg. Das war sehr herausfordernd, da ich keine vielen Lichter zum Einsetzen hatte und ich aus gesundheitlichen Gründen in der Pandemie mir kein zusätzliches Equipment besorgen konnte. Trotz diesem zeitlichen Druck und der nicht immer vorhandenen Zeit an diesen Tageszeiten habe ich immer wieder an verschiedenen Tagen Teile des Rezeptes gedreht und durch ein wenig Geschick und dem nachfolgenden Color Grading gelang mir ein recht einheitliches Video.

 

  • Herausfordernd war definitiv die Art, wie ich alles gefilmt habe: mit der “Top Down“ und der “Stop Motion“ Methode. Kompliziert war es, jede einzelne Zutat logisch vorzubereiten, einzufüllen und dann auch noch bei jedem einzelnen kleinen Schritt mit verschmierten Händen den Knopf für den Fotoschnappschuss zu drücken. Dies ausserdem noch auf einem Stativ, dass praktisch an der Hausdecke schwebte, so circa auf 2 Metern Höhe. Für jeden Backschritt und jede neue Zutat ein Foto zu machen war definitiv challenging.

 

  • Da mir was ich koche oder backe praktisch jedes Mal gelingt, weil ich so etwas wie einen grünen Daumen habe, aber nicht für den Garten, sondern fürs Kochen, dachte ich, da kann ja nichts schief gehen. Falsch gedacht! Durch die filmischen und physischen Tätigkeiten von Vorbereitung, Durchführung bis zum Endresultat und dem Erfolgsdruck, das alles nicht nur schmecken, sondern auch noch schön aussehen sollte, gelang mir nicht alles so wie ich es mir wünschte und vorstellte. Geschmacklich geling mir alles, aber optisch hätte es gerne noch ein wenig professioneller aussehen können. Aber hey, nobody is perfect.

 

Fazit

Ich bin trotz Patzern und Hindernisse wie kurzer Lichtzeitraum, Ästhetikdefizite und zeitlich-wetterbedingtes Drehen sehr stolz auf mich, gleichzeitig das Backen und das Filmen gemeistert zu haben. Anfänglich hatte ich den Zeitaufwand und den Stress während des Drehs ein wenig unterschätzt, da es schon noch ein wenig Geschick braucht, um Protagonistin und Kamerafrau zugleich zu sein, da kommt man echt ins Schwitzen. Aber ich liebe ja Challenges!

In vielen Aspekten war es für mich eine grosse Bereicherung, wie zum Beispiel: die “Top Down“ Aufnahmen zu machen, die ich schon immer ausprobieren wollte und noch nie gemacht hatte; die “Stop Motion“ Aufnahmen hinzubekommen, um es später aussehen zu lassen, als ob die Zutaten per Magie auf einmal ins Bild “ploppten“ und zuletzt das intensive Multitasking, dass ich aufbringen musste, um technisch und kulinarisch abzuliefern.

Das #Backenimglas Projekt finde ich nicht nur eine coole Idee, die man zu Hause machen und im Nachhinein geniessen kann, sondern zusätzlich auch mal was Neues, dass schnell und ästhetisch schön zubereitet werden kann.