Baustelle Katar 2022
Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Unterdrückung und Ausbeutung von Gastarbeitern: Alles Dinge, die man mit der Fußballweltmeisterschaft in Katar 2022 in Verbindung bringt. Was steckt dahinter und was kann man dagegen tun?
Wie hat sich die Situation seit der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2010 verändert? Wer ist für das Leid der Gastarbeiter verantwortlich und wie werden sie im Kampf um ihre Rechte unterstützt? Sind die Schuldzuweisungen gegen die FIFA gerechtfertigt, oder bieten diese bloss die größte Angriffsfläche? Wie steht die Regierung in Katar zu den Vorwürfen seitens Amnesty International und wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Bereits heute, rund zehn Jahre nach der Vergabe, kann man erste Bilanzen ziehen und dabei erkennen: Da läuft etwas ganz gewaltig aus dem Ruder. Geht man nach den Zahlen der englischen Zeitung «The Guardian» aus, sind seit 2010 in Katar rund 6500 Bauarbeiter gestorben. Was ist an diesen Zahlen dran? Und vor allem: Was kann man als Mitveranstalter, Sponsor, Teilnehmer, Journalist oder auch einfach als Sportfan dagegen bewirken? Kann man am 21. November 2022, beim Eröffnungsspiel der WM, ohne schlechtes Gewissen ein kühles Helles öffnen und den Fernseher anmachen? Mit Hilfe unserer Interviewreihe wollen wir diesen zahlreichen Fragen nachgehen und so herausfinden, ob es vertretbar ist, die Fussballweltmeisterschaft zu verfolgen.
Den Anfang unserer Reihe macht Lisa Salza, welche seit sieben Jahren für die Schweizer Sektion von Amnesty International als Kampagnenverantwortliche der Regionen Amerika, Europa und Zentralasien tätig ist.
(ash)
Learnings
Anfänglich haben wir viel Zeit für die Recherchearbeit investiert, weil wir uns möglichst gut fürs Interview vorbereiten wollten. Bald sind uns die schier endlosen Zeitungsartikel, Dokus, Berichte etc. zum Thema jedoch etwas zu viel geworden. Trotz gut geführtem Verzeichnis haben wir so etwas den Überblick verloren und mussten jedes Mal aufs neue Herren des Datenchaos werden. Startschwierigkeiten hatten wir auch damit guten Kontakte fürs Interview zu erreichen. Stand heute sind wir aber wieder zuversichtlicher, da wir nun wissen an welche Leute wir uns wenden können und uns unsere erste Interviewpartnerin bereits einen weiteren aussichtsreichen Kontakt sichern konnte.
Bezüglich des Interviews wäre es schön wenn wir zukünftig die Gelegenheit hätten live vor Ort die Fragen zu stellen und nicht per Videocall.