Bella & Samy – Das wahre Geschenk zu Weihnachten
Das Projekt „Bella & Samy“ ist ein liebevoll gestaltetes Hörspiel, das für meine 7-jährige Cousine und inspiriert von ihren Wünschen entstanden ist. Die Geschichte handelt von einem blauen Eichhörnchen und ihrem besten Freund, einem grünen Langhalsdinosaurier. Gemeinsam suchen sie das perfekte Weihnachtsgeschenk, treffen dabei auf verschiedene Personen und erleben Abenteuer, welche den Wert von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt aufzeigen.
Mitte Oktober setzte ich mich mit meiner kleinen Cousine zusammen und fragte sie anhand eines kleinen «Fragebogens», worum sich ein Hörspiel handeln würde, wenn sie das aussuchen dürfte. So definierte sie die beiden Hauptcharaktere Bella und Samy, den Fokus auf Freundschaft und Abenteuer sowie drei weitere Elemente, die wir einbinden sollten: einen Engel, meine Cousine Marina selbst und die Kinderbuchfiguren Snöfried und Kauz.
Der Rahmen des Auftrags war nun klar. Gemeinsam erarbeiteten wir basierend auf den Eckdaten eine Weihnachtsgeschichte, da das Geschenk dann auch zu Weihnachten übergeben wurde. Anschliessend schrieben wir das konkrete Script, nahmen die Stimmen im Heimstudio auf und stellten das finale Projekt mit allen Sounds in Adobe Audition zusammen.
Das Resultat könnt ihr euch hier anhören:
(pru)
Vorgehen:
Das Hörspiel begann – wie bereits erwähnt – mit meiner 7-jährigen Cousine Marina im Zentrum. Es ist ihr diesjähriges Weihnachtsgeschenk, und ich wollte ihr die Möglichkeit geben, den Rahmen der Geschichte selbst mitzugestalten.
Die größte Herausforderung bestand darin, den richtigen Einstiegspunkt für die Geschichte zu finden: Wo soll die Handlung beginnen, und wie soll sie verlaufen? Da es die erste Folge von Bella & Samy ist, dachten wir zunächst, mit dem Kennenlernen der Charaktere zu starten. Nach mehreren Entwürfen entschieden wir uns jedoch dafür, den Fokus auf ihre „Mission“ zu legen, da die Geschichte von Freundschaft handeln sollte und diese sich realistisch erst über Zeit entwickeln würde.
Nach der Finalisierung des neunseitigen Drehbuchs liehen wir uns in der Ausleihe die passenden Mikrofone aus und bauten ein kleines Aufnahmestudio um die Aufnahmen zu machen. Ein professionelles Tonstudio in Chur wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, doch die Entfernung und die Anreise von meiner Schwester aus Basel (welche auch eine Rolle übernahm) machten das Heimstudio zur besseren Wahl um die Audioqualität konsistent zu halten.
Die Postproduktion wurde in Adobe Audition durchgeführt und stellte sich als besonders lehrreich heraus. Wir konnten viele Erkenntnisse aus dem Minor „Make it Sound“ direkt anwenden. So korrigierten wir die Aufnahmen mit Adobe-Podcast, fügten sie anschliessen in Audition ein und ergänzten weitere Sounds von online Plattformen wie Pixabay. Sobald die Abfolge stand, probierten wir uns noch am Panning aus, also versuchten durch die gezielte Platzierung der Stimmen und Sounds die Geräuschkulisse noch realistischer zu machen (z.B. ändert die Richtung von Krähen des Flugsauriers mit seinem Wegflug). Dieses Finetuning hat unserer Meinung nach das Hörerlebnis erheblich verändert und war das erste Mal, dass wir dies so selbst umsetzten und testen konnten.
KI Einsatz:
In verschiedenen Bereichen dieses Projektes konnten wir mit KI arbeiten und die Grenzen, beziehungsweise die sinnvollen Einsatzgebiete herausfinden. Bei der Skripterstellung half beispielsweise ChatGPT bei der Ideenfindung, doch die vorgeschlagenen Dialoge haben uns inhaltlich und vor allem von der Spannung her nicht überzeugt, weshalb wir dort am Ende trotzdem viel selbst erstellten und lediglich Umformulierungen mit KI vornahmen. Ein weiterer erschwerender Punkt war natürlich auch Schweizerdeutsch als Dialog-Sprache. ChatGPT ist zwar offiziell nicht mehr ganz unfähig auf Schweizerdeutsch zu texten, jedoch entsprach der Dialekt nicht annähern einem der unseren, weshalb wir auch in dieser Hinsicht besser vorbereitet waren mit selbstgeschriebenen Texten als mit generierten.
Wo KI jedoch besonders nützlich war, war bei der Erzählerstimme. Diese wurde mit ElevenLabs generiert, und wir waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es gab zwar kleinere Schwächen, wie unnatürliche Betonungen in einzelnen Passagen, aber insgesamt verlieh die Stimme von Stefan Rank der Geschichte eine professionelle und passende Note – wir würden ihr 9 von 10 Punkten geben.
Auch die musikalische Untermalung wurde mit KI erstellt: Mit Suno generierten wir einen winterlichen, instrumentalen Song, der die Atmosphäre des Hörspiels einfing. Durch Schnitte, Lautstärkeanpassungen und gezielte Wiederholungen integrierten wir das Stück als roten Faden in die Geschichte.
Resultat:
Mit dem Endergebnis sind wir sehr zufrieden. Natürlich gibt es Details, die wir noch verbessern könnten: Beispielsweise hätten die Geräusche der knackenden Äste und der darauffolgenden Schneelawine realistischer sein können. Leider fanden wir online keine besseren Effekte, und unsere eigenen Tests erzielten kein besseres Resultat. Andererseits gelang uns bei der Darstellung des knackenden Eises auf dem Fluss ein origineller Effekt: Hier nutzten wir das Knacken von Erdnussschalen, was erstaunlich authentisch wirkte.
Die Arbeit an den Aufnahmen und der Schnittprozess haben uns nicht nur Spaß gemacht, sondern uns auch neue Erfahrungen im Umgang mit der eigenen Stimme und den Funktionen von Adobe Audition vermittelt.
Am wichtigsten aber: Meine Cousine hatte riesige Freude an der Geschichte und dem Geschenk. Dieses Ziel – sie zu begeistern und ein besonderes Weihnachtsprojekt zu schaffen – wurde vollständig erreicht, und das macht das Projekt zu einem vollen Erfolg.