Bis zum Ende der…

“Mal eilst du uns voraus, mal hinkst du uns nach.
Mal haben wir zu viel von dir, aber zu häufig zu wenig.
Tik tak, tik tak.”

Für die einen ist sie Freund, für andere Feind.
Manche kommen gut mit ihr zurecht, andere stehen in ständigem Kampf mit ihr.
Der eine hat zu viel von ihr, die andere zu wenig.

Aber eines ist klar:
Wir können ihr nicht ausweichen.
Wir müssen – zumindest ein Stück weit – in ihr Wohnung nehmen.

Das sind meine Gedanken zu ihr, der Zeit:

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«Bis zum Ende der..» – Text

Tik, tak. Tik, tak.
Ich sehe dich. Täglich.
Manchmal scheint’s als sähst du mich. Auch –
Spüre ich dich. Mal mehr, mal nicht.
Man kennt dich, schaut dir jedoch nur selten gern in dein Gesicht.
Du bist gut darin, dich zu verstecken und doch ist da kein Moment ohne –
Dich nehmen die Einen wahr als Geschenk, die Anderen als Last. Ballast –
im Angesicht des Alltags.
Mal eilst du uns voraus, mal hinkst du uns nach.
Mal haben wir zu viel von dir, aber zu häufig zu wenig.
Tik tak, tik tak.
Da bist du wieder.
Wie eine schreiende Stimme in meinem Ohr höre ich deine Aufforderung:
«Schneller».
Lieber noch gestern als heute.
«Schneller. Denkst du eigentlich, ich warte für immer? Ich habe keine…»
Zeit!
«Stopp! Bitte halt’ an!»
Tik, tak.

Du bist in aller Munde.
Du bewegst dich und damit mehr, als wir jemals könnten.
Alles denkt mit dir, über dich, baut auf dich, formt sich –
Durch dich.
Manchmal bist du Feind des Menschen:
«Ich habe zu wenig Zeit»,
«Du raubst mir die Zeit»,
«Die Zeiten sind vorbei»,
«Das ist Zeitverschwendung»,
«Du hast nicht mehr viel Zeit».
Eine Androhung, um die letzten Momente gebührend zu leben.
Angst vor dem Nichts.
Denn du, du läufst bekanntlich davon.
Als Hoffnungsträger kennen dich diejenigen,
die es schaffen, dich als kostbar und Geschenk zu achten.
Die, die es schaffen, dich sinnvoll zu verbringen.
«Kommt Zeit, kommt Rat»,
«Geteilte Zeit ist geliebte Zeit»,
«Zeit heilt alle Wunden».

Und am Anfang war … Zeit?!
Woher kommt unser Denken über dich?
Wer hat dir den Herzschlag gegeben?
Wer hat dir gesagt, wer du bist und wer nicht?
Wer hat gesagt, dass man mit 15 zu jung zum Lieben ist,
mit 35 eine alte Mutter,
mit 65 ein alter Knacker,
der mit 100 spätestens ins Gras beisst.
Sekunde auf Sekunde bauen die Minuten eine Stunde,
Stunde um Stunde und schon wieder ein Tag.
Ein Tag zu 30 und der Monat ist erreicht,
zwölfmal mit sich selbst und das Jahr verstreicht.
So bist du uns allen bekannt, Zeit.
Schliesslich hat alles seine …
Aber nicht alles misst sie mit der Uhr.
Bäume haben Zeiten zum Blühen und Vergehen,
zum Blätter fallen lassen und sich in ihnen kleiden.
Heute erleuchtet die Welt in ihrem Kleid schneeweiss
und morgen in prächtigem Grün.
«Sieh die Zugvögel, wie sie wegziehen.»
Kaum ein Wimpernschlag vergangen,
so singen sie einen schon wieder aus dem Schlaf.
Kaum bist du da, so bist du schon wieder weg.
Weggerannt. Allein. Du dort, wir hier. Schon wieder.

Und was ist mit meiner Zeit?
Tik. Ich jage ihr nicht nach, sie ist sowieso zu schnell.
Zu schnell vorbei, zu schnell findet alles sein Ende.
In ihr. Der Zeit. Tak.
Ich habe aufgehört nach der inneren Uhr zu ticken,
entgegen dem hektischen Strom, der alle treibt.
Aufgehört auf all das zu horchen, was vermeintlich bleibt.
Mein Blick wendet sich. Von ihr zu ihm.
Denn noch vor der Zeit, am Anfang, da war das Wort.
Du. Bei dir ist dieser Ort.
Der Wunsch eines Jeden ist klar:
Zu fragen nach dem, was entgegen der Norm doch endlich mal ewig währt.
Du warst von Anfang an da und du bleibst bis zum Ende der Zeit.
Zeitlos – lege ich auch meine voller Ehrfurcht in deine Hände.
Was vorher riesengross schien, ist nun ziemlich klein.
Denn was bist du noch, Zeit, im Angesicht dieser Ewigkeit?
Tik. Tak. Tik.

(stm)

01 | Idee
Ich will ehrlich sein. Ich bin ein gewissenhafter Mensch. Zu meinem eigentlichen Wunschprojekt kam es in diesem Semester nicht und meine anderen Projekte füllten noch nicht exakt die erwartete Stundenzahl. Somit brauchte ich noch etwas machbares, dass meine Kapazität nicht überreizen würde. Der Text entstand im Rahmen des Moduls “Schreiben und Sprechen” im 2.Semester. Ich habe ihn noch ein wenig überarbeitet und eine Version mit Videos aus Libraries begonnen. Nach ein paar Stunden verwarf ich meine Idee. Es gefiel mir nicht. Zum neuen Vorbild nahm ich mir folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=YrZBLb09e4s
Ich fand es schön, den Text lesen zu können und dabei ein wenig Illustration zu sehen.

02 | Umsetzung
Ja…da war es doch wieder: Premiere und After Effects. Mit letzterem hatte ich schon lange nicht mehr gearbeitet.
Zuerst nahm ich den Text in der Endversion auf. Schnitt und bearbeitete ihn und begann in Premiere ihn zu transkribieren. Das Transkript musste ich mühsam in Text umwandeln (Schritt für Schritt) weil man auf die Subtitels keine Masken anwenden kann. Und das habe ich zu spät gemerkt. Danach habe ich den Text mit Hilfe von tausenden Masken animiert. Parallel erstellte ich “Line Art”-Zeichnungen in Procreate. Diese wandelte ich in Illustrator in Vektoren um, weil ich sie in After Effects mit einem “Trim Path” animieren wollte. Leider funktionierte dies nicht wie in Tutorials. Ich musste in Illustrator nochmal alle Zeichnungen umwandeln und von fill zu stroke setzen. Dabei entstanden die unschönen Hohlräume.

03 | Ergebnis
Ich habe lange dran rum gebastelt und irgendwann aufgegeben. Ich fand einfach keine Lösung und redete mir ein, dass es ja so auch ein “Stil” sei. Well.
Mit der Animation bin ich schlussendlich auch nicht so happy. Am Schönsten wär es geworden, wenn ich die Zeichnungen in After Effects nachgezogen hätte. Dann wäre die Strichrichtung klar gewesen.
Die Verlinkung zwischen Illustrator, Premiere und After Effects ist jedoch mein neues Highlight – die Programme funktionieren super zusammen.
Learning: Mal wieder – auch wenn es nie perfekt wird lohnt es sich dennoch, sich wieder mal an etwas zu wagen. Lernen wird man auf jeden Fall.