«Bligg hinter d Larve» – an «de drey scheenschte Dääg» fürs Basler Lokalradio Basilisk unterwegs
Beim Gedanken an die Basler Fasnacht schlägt so manchem Basler und so mancher Baslerin das Herz höher. Für drei Tage ist die ganze Stadt im Ausnahmezustand – und ich war in diesem Jahr fürs Lokalradio Basilisk mittendrin.
Obwohl, eigentlich war ich ja eher etwas abseits dabei – und das absichtlich. Ziel des diesjährigen Fasnachtsrückblicks am Radio war es, den Hörerinnen und Hörern einen Blick hinter die Kulissen der Basler Fasnacht zu geben. Ihnen das zu zeigen, was sie sonst nicht mitbekommen. Kurzum: Es sollte in diesem Jahr auf Radio Basilisk einen etwas anderen Fasnachtsrückblick zu hören geben.
Dafür habe ich ganz unterschiedliche Menschen getroffen, die mit ihrer Arbeit hinter den Kulissen dafür sorgen, dass «die drey scheenschte Dääg» zu dem einzigartigen Event werden, der er jeweils ist.
Besuch in einer Backstube
An der Fasnacht wird an jeder Ecke Käse- und Zwiebelwähe verkauft – und irgendjemand muss diese ja backen. Genau dorthin bin ich gegangen. Ich habe die Backstube vom «Sutter Begg» in Münchenstein im Kanton Baselland besucht und durfte dort sogar selbst mithelfen.
Eine Fahrt auf der Fähre
Basels Fähren fahren nicht nur unter dem Jahr, sondern natürlich auch an der Fasnacht. Aber was erlebt ein «Fährimaa» eigentlich so während den Fasnachtstagen? Das und noch viel mehr habe ich ihn gleich selbst auf der Fähre bei einer Fahrt über den Rhein gefragt.
Jubiläum einer der ältesten Cliquen Basels
Es gibt Vereine, die sind älter, als viele von uns werden. Einer davon ist die «Rätz-Clique», sie feiert in diesem Jahr hundertjähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass habe ich zwei Mitglieder der Clique am Montagabend an der Laternenausstellung auf dem Münsterplatz besucht.
«Blaggedde»-Künstler
Wer an die Basler Fasnacht geht, der hat eine «Blaggedde». Die diesjährige «Blaggedde» kommt von Désiré Felix Meyer und von Hampé Wüthrich. Aber wie viel wissen die beiden, rund ums Thema «Blaggedde»? Genau das haben ich in einem Quiz mit ihnen getestet.
«Ladäärnli»-Verbrenne
Fernab vom Fasnachtstrubel verbrennt die Clique «Basler Mittwochs Gesellschaft» jeweils am Dienstagabend eine Laterne, «s Zyschtigs Ladäärnli», um so den verstorbenen Fasnächtlern zu gedenken. Ich durfte die Clique bei dieser Tradition begleiten.
Eine Fahrt mit dem «Drämmli» durch die fasnächtliche Innenstadt
«Drämmli» fahren an der Fasnacht muss stressig sein, oder nicht? So viele Menschen und überall Räppli. Wie es wirklich ist, an der Fasnacht ein «Drämmli» zu fahren, das habe ich eine Wagenführerin der BVB gleich selbst gefragt.
Unterwegs mit einem «Schnitzelbangg»
«Ass dr näggschti Värs au sitzt, wird das Ryssblei nomol gspitzt» – mit diesen Worten beginnt der berühmte Basler Schnitzelbangg «s Spitzig Ryssblei» jeweils seine Verse. Ich durfte den Schnitzelbangg am Mittwochabend hinter den Kulissen auf seiner Tour durchs Grossbasel begleiten.
(eli)
Konzeption
Als erstes ging es darum, ein Konzept zu schreiben. Für das habe ich mich zuerst mit meinem Chef zusammengesetzt und besprochen, wie der diesjährige Fasnachtsrückblick aussehen soll. Darauf basierend habe ich mir dann überlegt, welche Interviewpartner/-innen spannend zum Thema wären. In einem Konzept habe ich dann den Aufbau der Beiträge festgehalten, sodass ich immer vor Augen hatte, was mein Ziel ist.
Vorbereitung
Die Vorbereitung der Interviews war ein grosser Teil der Arbeit – grösser, als ich gedacht hatte. Nach Absprache mit meinem Chef habe ich die Interviewpartner/-innen angefragt und glücklicherweise nur wenige Absagen bekommen. Die Herausforderung war dann, mir die richtigen Fragen zu überlegen und auch, wie man den Beitrag schlussendlich spannend gestalten kann. Das musste ich mir bereits vor den Interviews/Reportagen überlegen, sodass ich die richtigen Fragen stelle und dann eben die Antworten erhalte, mit denen ich den Beitrag dann so gestalten konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte. So habe ich nicht «nur» Interviews geführt, sondern habe jeweils auch kurze Reportagen geplant und dann auch durchgeführt. Zur Vorbereitung gehörte auch das Location Scouting, da ich bei meinen Einsätzen jeweils einen Arbeitskollegen dabeihatte, der Content für Social Media produzierte.
Eine weitere Herausforderung der Vorbereitung war die Planung und Organisation der Interviews/Reportagen. Ich hatte nur 3 (bzw. mit dem Besuch in der Backstube am Sonntag 4) Tage Zeit und gewisse Reportagen, wie zum Beispiel das «Ladäärnli»-Verbrennen oder der Besuch in der Backstube, waren an Ort und Zeit gebunden. Andere Interviewpartner/-innen, wie zum Beispiel die «Blaggedden»-Künstler, machten selbst an der Fasnacht mit und hatten deshalb auch nur wenig Zeit. Deshalb war die Organsation der Interviews/Reportagen etwas kniffliger. Dank den Interviewpartner, die zeitlich flexbiel waren, konnte ich auch diese Herausforderung jedoch gut meistern.
4 Tage unterwegs
Nach unzähligen Emails, Telefonaten, Treffen und Sitzungen war es anfangs März dann endlich so weit. Während den 3 Fasnachtstagen (und am Sonntag davor) war ich unterwegs und traf meine Interviewpartner/-innen zum Gespräch und/oder begleitete sie bei dem, was sie an der Fasnacht so gemacht haben. Zwischen den Interviews und Reportagen war ich jeweils in der Redaktion und habe dort die O-Töne geschnitten und die Beiträge getextet – bis es dann weiter zum nächsten Termin ging.
Produktion nach der Fasnacht
Dank der Arbeit an den Beiträgen während der Fasnacht, konnte ich die Produktion der Beiräge an einem Tag machen – am Donnerstag nach der Fasnacht. An diesem Tag habe ich noch die letzten Beiträge geschrieben und danach alle Beiträge mit meinem Chef besprochen und korrigiert. Danach konnte ich die Beiträge aufnehmen produzieren. Als letztes ging es dann noch darum, die Webtexte für unsere Website zu schreiben
Im Radio am Wochenende
Ausgestrahlt wurde der Fasnachtsrückblick am Sonntagvormittag nach der Fasnacht. Sobald die Beiträge gelaufen waren, konnte ich sie schlussendlich mit einem Dankeschön an die Interviewpartner/-innen schicken.
Learnings
Ich habe einmal mehr gelernt, wie wertvoll ein Konzept ist, an dem man sich während des Arbeitsprozesses immer wieder orientieren kann. Ich bin froh, dass ich zu Beginn ein solches geschrieben hatte.
Zudem habe ich gelernt, dass alles immer mehr Zeit braucht, als man denkt. Das habe ich gerade bei der Organisation und der Planung der Interviews und Reportagen gemerkt. Aber ich habe dabei auch gemerkt, dass es Sinn macht, genügend Zeit in die Vorbereitung zu investieren, denn so konnte ich selbstsicher an die Interviews und Reportagen herangehen, weil ich wusste, dass ich alles gut vorbereitet hatte.
Und zuletzt: Trotz all der Planung und Vorbereitung kommen Interviews und Reportagen nie genau so raus, wie man sie sich vorgestellt hat. Dabei muss das nichts schlechtes sein, man kann die Antworten der Interviewpartner/-innen einfach nicht planen. Dementsprechend habe ich einmal mehr gelernt flexibel zu sein und meine Vorstellungen je nach den O-Tönen die ich hatte anzupassen.