Corona – Krise oder Chance?
Haare waschen und schneiden. Sich zurücklehnen und einfach sein. Das ist ein typischer Coiffeurbesuch. Doch was passiert, wenn da plötzlich eine Kamera steht und eine MMP-Studentin Fragen stellt?
Wie geht es Frau und Herr Schweizer? Sind sie glücklich? Was sind die momentanen Schwierigkeiten? Ein kurzer Dokumentarfilm, der eine Momentaufnahme während der Pandemie zeigt.
(spu)
Vorbereitung:
Zuerst musste ich einen Coiffeur finden, der entspannt genug ist, wenn ich in der Vorweihnachtszeit die Kunden filme. Ich dachte, dass ich am besten dort frage, wo ich seit Jahren meine Haare schneiden lasse – sozusagen Heimvorteil. Wenig später hatte ich tatsächlich eine Zusage. Ich durfte einen ganzen Tag im Schnittpunkt in Möhlin die Kunden, die Lust hatten interviewen. Bewaffnet mit einigem an Equipment und meinen Fragen stand ich kurz vor 8 Uhr im Salon.
Im Salon:
Die Menschen reagierten sehr unterschiedlich gegenüber mir und der Kamera. Für einige war es kein Problem mit mir zu sprechen, andere willigten ein, ich merkte jedoch schnell, dass ihnen die ganze Sache unangenehm war und wieder andere wollten nichts mit mir zu tun haben. Der Tag war ein auf und ab und sicher ein grosses Learning für mich als Dokumentarfilmerin. Ich habe unterschiedliche Menschen kennengelernt, jung und alt, mit anderen Ansichten, Meinungen und Einstellungen. Schön war die Palette an Menschen, die an diesem Tag durch die Tür gekommen sind. Von einer Hebamme, über eine Frau, die in einer Tankstelle arbeitete bis zu einem pensionierten Immobilienmakler.
Schwierigkeiten:
Als ich gleich die erste Absage bekam, war ich schon ein bisschen unsicher. War es überhaupt eine gute Idee? Sind die Menschen mir gegenüber genug offen? Obwohl ich schon einige Male gedreht habe, klopfte mein Herz an diesem Morgen ein bisschen schneller. Doch der Tag kam ins Rollen und ich konnte insgesamt 14 Menschen zu ihrem jetzigen Gefühlszustand befragen.
Fazit:
Es war ein anstrengender Tag. Ich war insgesamt 10 Stunden im Salon. Es lief nicht alles nach Plan. Einmal setze das Mikrofon aus, einmal stellte die Kamera ab und während einem Interview war die Speicherkarte plötzlich voll. Herausgegangen bin ich mit einer Handvoll Geschichten aus dem alltäglichen Leben. Viel konnte ich im Vorhinein nicht planen, aber das ist eben das schöne. Als Dokumentarfilmerin weiss man nie, wie sich der Tag entwickelt. Man muss es auf sich zukommen lassen und auf jeden Menschen anders eingehen.