Counting Stars – Astrofotografie
Draussen in der Natur sein, mit der Belichtung experimentieren und mich mit den Herausforderungen der besonderen Lichtverhältnisse in der Nacht auseinandersetzen – das fasziniert mich. Und wer weiss – vielleicht lässt sich das ein oder andere Sternbild am Nachthimmel erkennen. Schon seit längerem will ich mir Zeit nehmen, die Sterne zu fotografieren. Nun bietet sich eine super Gelegenheit, das Thema Astrofotografie zu vertiefen.
Im WK der Armee des letzten Jahres übernachteten wir auf einer Übung unter freiem Himmel. Auf der Wiese, wo wir unsere Schlafplätze vorbereitet haben war es angenehm warm und der Himmel war beinahe wolkenlos – eine hervorragende Nacht, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Dort schoss ich einige Fotos vom Nachthimmel mit meinem Smartphone. Was dabei herausgekommen ist, erstaunte mich und ich war überrascht, wie gut es mit dem Smartphone funktionierte. Dieses Erlebnis gab mir zudem die Inspiration, es intensiver mit einer grösseren Kamera zu versuchen.
Weitere Versuche, habe ich bereits mit dem Smartphone gemacht. Es ist erstaunlich, was für gute Bilder bereits damit entstehen. Mit dem iPhone 14 Pro habe ich meistens mit 1 Sekunde belichtet. Der ISO ging dafür bis 12500 rauf, deshalb tritt in jedem Bild vermehrt Bildrauschen auf.
Mit der Vollformatkamera Sony A7III, machte ich mehrere Ausflüge zu möglichen Sternenspots. Wichtig war jeweils, dass die Mondphasen sowie das Wetter stimmten, damit ich optimale Voraussetzungen für die Astrofotografie hatte. Die Bewölkung war hier ein wichtiger Faktor. Dies war an gewissen Tagen ziemlich herausfordernd, da man spontan auf das Wetter reagieren musste und so nicht gross im Voraus planen konnte. Insgesamt habe ich jedoch an mehreren Abenden Zeit gefunden, wo ich intensiv Sterne fotografieren konnte.
Bei der Auswahl der Foto-Spots war es wichtig darauf zu achten, dass sich möglichst wenig Lichtquellen in der Nähe der Kamera befinden. Der Ort sollte idealerweise etwas abgelegen sein und möglichst wenig Lichtverschmutzung haben. Hier entpuppte sich der Sternenpark Gantrisch als ideales Ziel aber auch an anderen Orten liess es sich gut fotografieren.
Beim Grossteil der Fotos habe ich die Blende voll aufgetan (f2.8), der ISO lag meistens bei 100 – 800. Belichtungszeit war für die meisten Fotos 12 – 15 Sekunden. Bei einigen Fotos war die Belichtungszeit 10 Minuten oder mehr.
Hier sind einige entstandene Fotografien mit Belichtungszeiten zwischen 10 und 15 Sekunden:
Hier die Fotos mit Belichtungszeiten über 5 Minuten. Als Beispiel: Das erste Bild in der Galerie hat eine Belichtungszeit von 11 Minuten, das zweite Bild eine Belichtungszeit von 1 Stunde und 4 Minuten. Durch die längere Belichtungszeit entsteht eine gewisse Unschärfe im Bild:
(bas)
Eine der grössten Herausforderungen war es mit der Kamera zu fokussieren, da es dunkel ist und man eigentlich fast nur die hellsten Sterne hat als Fokussierhilfe. Mir half es den Fokus auf die weitestmögliche Distanz einzustellen und das Fokus-Peaking einzuschalten.
Damit ich bei der Benutzung des Auslösers die Kamera nicht bewegte und das Bild somit unscharf machte, benutzte ich extra eine App als Auslöser. Die App war jedoch recht mühsam zu bedienen und die Verbindung zur Kamera war nicht immer zuverlässig. Jedoch wäre es ohne App wahrscheinlich bedeutend schwieriger gewesen ein scharfes Bild hinzubekommen.
Eine weitere App, die mir sehr geholfen hat, war PhotoPills. Mit dieser konnte ich den Standort der grössten Sternenansammlung mittels VR ermitteln. So konnte ich besser abschätzen zu welcher Zeit und an welchem Standort es gerade die meisten Sterne zu fotografieren gibt. Diese App werde ich definitiv für zukünftige Astrofotografie-Sessions wieder benutzen.
Bei den nächsten Malen ist es mir wichtig besser aufs Timing zu achten. Heisst ich würde wahrscheinlich darauf achten, zu welcher Uhrzeit und Jahreszeit ich genau an welchem Spot sein müsste, damit ich die höchsten Chancen für grosse und schöne Sternenansammlungen habe. Lohnend wäre es sicherlich nochmals im Sommer zu fotografieren.