Creative Sessions | Gründung
Hi!
Wir sind Jan Vils und Raphael Schnell, die Gründer der Creative Sessions.
Stell sie dir wie eine verlängerte Unterrichtsstunde vor – nur ganz anders. Es geht darum, deine eigene Kreativität zu entfesseln und ihr zwischen groben Leitplanken freien Lauf zu lassen. Jede Session beginnt mit einer Begrüssung und einer Einführung ins Thema. Direkt danach folgt mindestens ein ¾-stündiger Block, während dem du inspiriert durch den Input deine Kreativität ausleben kannst. Wie du das umsetzt, welche Werkzeuge und Programme du verwendest, liegt ganz bei dir. Zum Abschluss der Sessions gehört nebst guten Gesprächen auch die gegenseitige Präsentation der entstandenen Werke. Zusammengefasst ist Creative Sessions eine Workshop-Plattform mit dem technischen Backend und ein Event-Organisator für die Gesellschaft.
Die Gründer
- Raphael Schnell (links): Creative Director, Struktur-Fanatiker, Denker und Perfektionist
- Jan Vils (rechts): Creative Brain, Notion-Fanatiker und glücklicher Kommunikationsmaster
Ausgangslage
Als Jan das Studium an der Fachhochschule Graubünden begonnen hat, ist ihm aufgefallen, dass fast alles, was wir lernen, logisch und mit kleinem Aufwand umzusetzen ist. Ebenso ist ihm aufgefallen, dass wir nach dem Unterricht schnell das Handtuch werfen und gar nicht erst beginnen, unseren Gedanken freien Lauf zu lassen. Wir erhalten Arbeitsaufträge, die unsere Kreativität teilweise schon fordern und uns eventuell auch ein neues Programm testen lassen, doch irgendwas, das das Feuer in uns entfacht, fehlt.
Brainstorming
So sind wir eines Abends zusammengesessen und haben lange diskutiert, nachgedacht und visioniert. Unsere Schlussfolgerung hier kurz aufgeschlüsselt:
- Wir wollen eine Plattform schaffen, die
- einfach zu bedienen ist
- einem klaren Corporate Design folgt
- einen durch die Planung der jeweiligen Creative Session führt
- Galerien und Eindrücke vergangener Sessions enthält
- Wir wollen ein Format ins Leben rufen, welches
- Kreativität fördert
- Menschen zusammenbringt
- individuelle Grenzen durchbrechen kann
- eine angenehme Atmosphäre bietet
- Gespräche auf Augenhöhe fördert
- einen zeitlichen Rahmen hat
Vision
Basierend auf dem Brainstorming mussten wir uns überlegen, wie wir vorgehen wollen. Wie und wo realisieren wir das alles? Worauf wollen wir zudem unbedingt achten? Hier kurz aufgeschlüsselt:
Plattform und Kommunikation
- Wir bauen, testen, entwickeln eine Event-Management-Plattform mit allem, was wir für die Creative Sessions und deren Verwaltung benötigen. Soweit möglich, setzen wir diesen Prototypen in Notion um und testen bzw. verbessern diesen von Session zu Session an unsere Wünsche an.
- Wir erarbeiten ein Corporate Design für Creative Sessions. Dazu verwenden wir primär die Plattform Figma in Kombination mit einzelnen Programmen der Adobe Creative Cloud.
- Die Kommunikation von uns zu den Teilnehmenden soll über SMS laufen.
- Die Anmeldung muss simpel sein. Alles läuft über die Handynummern. Es braucht keinen Account.
- Alle Teilnehmenden erhalten ein eigenes Dashboard auf dem sicher ihre Werke dokumentiert sind, sie sich für weitere Sessions anmelden können und Zugriff auf die Galerien erhalten. Diese Dashboards werden von uns gepflegt.
Sessions
- Wir realisieren regelmässig Creative Sessions und lassen das Projekt wachsen.
- Sessions finden miteinander vor Ort statt und haben einen klaren Ablauf: Begrüssung, Input zur Session, Kreativer Block, Präsentation & Diskussion, Feedback, Gruppenfoto, Ausklingen. Der Kreative Block einer Session dauert 45 Minuten. Es sind Doppel-Sessions möglich. Die jeweilige Session wird mit mindestens einer Kamera fotografisch dokumentiert.
- Jede Creative Session soll die Teilnehmenden herausfordern, so dass sie etwas neues lernen bzw. ausprobieren. Bei der Planung muss darauf geachtet werden, dass der zeitliche Rahmen ausreicht, um das Werk fertigzustellen.
- Das Thema der jeweiligen Session wird erst bei der Begrüssung bekanntgegeben.
Grundsätzlich
- Während der Start-Phase liegt der Fokus darauf, das System zum Laufen zu bringen, Sessions zu realisieren, Erfahrungen zu sammeln und alles nach und nach zu optimieren.
- In einer noch Monate entfernten Zukunft sehen wir unsere bis dahin ausgereifte Creative Sessions Plattform sauber programmiert als Webapplikation. Wir werden Guidelines erarbeitet haben und die Plattform für alle nach und nach öffnen. So können Motivierte ihre Session-Ideen über die Plattform einreichen und sobald diese von uns gutgeheissen wurde unter dem Namen «Creative Sessions» bewerben und durchführen.
- Das Projekt Creative Sessions darf sich weiterentwickeln und verändern.
Umsetzung
Während des 2. Semesters haben wir zwei erfolgreiche Creative Sessions durchgeführt und unseren Event-Management-Prototypen etliche Male ergänzt und angepasst. Auch das Format der Creative Sessions konnten wir weiterentwickeln und haben während den Auswertungen der Sessions vieles dazugelernt. Das gewisse Etwas, was uns teilweise im Unterricht bzw. bei den Arbeitsaufträgen fehlt, hatten wir glücklicherweise bereits in der ersten Session eingebaut und konnten dies benennen.
- In jeder Session muss es möglich sein, seine ganz persönliche Note seinem Werk beizufügen, so dass es wirklich zum Eigenen des jeweiligen Menschen wird.
- Diese neue Anforderung an die Sessions hat es in sich. Es stellte sich nämlich bereits bei den Vorbereitungen der 2. Session als grössere Herausforderung als gedacht.
Programme & Applikationen
Creative Sessions entstand und lebt mit diesen Tools:
- Notion: Datenbank, Notizen, Organisation, etc.
- NotionForms: Registrierung & Anmeldung
- Figma: Design, Visuals
- SMS: Kommunikation
- Whatsapp: Kommunikation
- Slido: Feedback
- Adobe Lightroom Classic: Fotodatenbank, Fotobearbeitung
- Adobe After Effects: Gifs
- Bitly: Kurz-URL-Dienst
- Microsoft OneDrive: Dateiserver
- Google Fotos: Fotoserver
(stm)
Umsetzung
Von der Idee bis zum aktuellen Stand dieses Projekts zu arbeiten, hat uns viel Freude bereitet. Zu sehen wie sich unsere Überlegungen und Entscheidungen meist positiv auf die Creative Sessions und unseren Workflow ausgewirkt haben, war spannend und motivierte uns. Ein Projekt auf diese Weise zu prägen macht richtig Spass. Der eingeschlagene Kurs gefällt uns bisher, mal sehen, wohin er uns noch führt. Natürlich gab es auch schwierigere Phasen. Herausfordernde Entscheidungen bezüglich des Backends und des Kerns der Sessions haben uns gezeigt, wie viel Arbeit hinter grossen Plattformen steckt. Und wir befinden uns erst am Anfang dieses Abenteuers.
Nachbereitung
Zu Beginn hiess es: einfach drauf los und nach und nach System und Struktur reinbringen – für Jan ein Paradies, für Raphael eine Herausforderung. Dies hat sich rückblickend ziemlich bewährt, so auch Notion als Grundbaustein für unsere Plattform. Wir waren beide keine Profis und mussten uns zu Themen wie Forms, Berechtigungen, Nutzerverwaltungen, Datenbanken und synchronisierten Blöcken tief hinein denken. Dies ermöglichte uns den aktuellen Workflow aufzubauen, den wir nun sehr schätzen. Die positive Stimmung während und nach den Sessions, gutes konstruktives Feedback und motivierte Teilnehmende haben und zudem gezeigt, dass an unserem Format was dran ist.
Learnings
Nebst all dem Erfreulichen gab es auch gewisse Dinge, die wir zu überdenken hatten. So war ziemlich bald klar, dass die Kommunikation über SMS nicht reibungslos funktionierte. Wir waren nämlich nicht im Stande unsere grossen Bilder über MMS zu versenden. Deshalb haben wir kurzum auf WhatsApp gewechselt.
Das Anwerben von Teilnehmenden für die ersten beiden Sessions zeigte sich als grössere Challenge. Wir wollen einerseits die Inhalte der Session im Vorfeld nicht preisgeben, andererseits ist es für mögliche Teilnehmende eine Überwindung sich auf ein Abenteuer einzulassen. Wir sehen dies jedoch weiterhin als Chance. Unsere Überlegung ist, dass man sich dadurch auch plötzlich in einem Programm oder Kreativen Prozess wieder findet, den man von sich aus wohl nie angegangen wäre.
Unsere Auswertungen der Sessions liessen uns unter anderem darauf schliessen, dass wir die Einführung bzw. den Input zum Thema der jeweiligen Session genauer definieren sollten. Der Fokus den wir dabei sehen und gewisse unserer Gedankengänge müssen besser erläutert werden, damit die Teilnehmenden eine ähnlichere Grundlage haben. Dies soll auch gleich den Mehrwert der Sessions für jede:n Teilnehmende:n steigern.
Unsere geliebte Muttersprache, das Schweizerdeutsch, hat uns wieder einmal gezeigt, dass es Begriffe kennt, die im Deutschen nicht verstanden werden. So werden wir in Zukunft nicht mehr vom Natel sondern vom Handy sprechen.
Nebst der Sprache zeigten uns auch einzelne Wörter, dass sie von unseren Teilnehmenden anders gedeutet werden können. So war uns bei der Anmeldung klar, dass «dabei» → ich nehme an der Session teil und «Zuhause» → ich kann leider nicht teilnehmen bzw. ich melde mich ab bedeutet. Zum «Zuhause» kam die Frage auf, ob man von Zuhause aus teilnehmen könne. Die Wortwahl und deren Bedeutungen ist somit auch etwas, dem wir in Zukunft mehr Beachtung schenken.
Die Materialien und Getränke die wir für die beiden Sessions organisierten finanzierten wir aus eigenen Taschen. So stellt sich uns aktuell noch die Frage der Finanzierung dieser Events. Uns ist wichtig, dass alle an den Creative Sessions teilnehmen können ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Evtl. können wir die Kosten in Zukunft über Spenden oder durch Sponsoren decken. Eine klare Vision dazu besteht noch nicht.
Dass wir ein Alleinstellungsmerkmal brauchen ist uns aus dem Unterricht klar. Doch so ein USP (unique selling proposition) zu definieren ist nicht einfach. Glücklicherweise fühlten wir diesen bereits von Anfang an und konnten ihn nach der ersten Creative Session dann auch benennen: Creative Sessions ist das Format, welches allen Teilnehmenden Zeit und Werkzeuge gibt, um ihr eigenes Projekt zu realisieren. Es bietet den Raum ihre Kreativität zu suchen und zu erkennen, dass sie in der Lage sind, ihr Projekt selbst umzusetzen und erfolgreich abzuschliessen.
Fazit
Mit dem Projekt der Creative Sessions haben wir ins Schwarze getroffen. Es motiviert und fördert uns, wie auch die Teilnehmenden. Das positive Feedback, die kniffligen Herausforderungen, die kleinen und grossen Siege sowie das wunderbare Zusammenspiel im Team überzeugen uns, dass wir dieses Projekt weiterführen sollten. Aus auftretenden Probleme lernen wir und bringen das Projekt weiter. Wir sind gespannt auf weitere Werke und freuen uns darauf, das Erlebnis der Creative Sessions auch zukünftig mehr Menschen zugänglich zu machen.