Cross-hatching

Ich skizziere schon lange gerne, allerdings immer nur in Schwarz-Weiss, weil ich mit Farben nicht so viel anfangen kann. Bisher habe ich immer mit Blending schattiert, aber in letzter Zeit wollte ich etwas Neues ausprobieren. So bin ich auf Cross-hatching gestossen. Die Art und Weise, wie man mit einfachen, sich kreuzenden Linien Tiefe und Struktur erzeugen kann, hat mich sehr neugierig auf diese Technik gemacht. Mit Cross-hatching konnte ich meine Zeichnungen auf eine neue Art und Weise weiterentwickeln und meinen Stil erweitern.   

Was ist Cross-hatching
Hatching ist eine Schraffurtechnik, bei der parallel verlaufende Linien verwendet werden, um Schattierungen und Tiefen in einer Zeichnung zu erzeugen.  Cross-hatching geht noch einen Schritt weiter: Hier werden die Linien in mehreren Schichten übereinander gelegt, wobei sich die Linien in verschiedenen Winkeln kreuzen. Mit diesen Kreuzschraffuren lassen sich noch komplexere und feinere Schattierungen erzielen, die dem Bild mehr Tiefe und Struktur verleihen. 

Ich habe angefangen, mich intensiver mit der Technik des Cross-hatching auseinanderzusetzen. Dabei habe ich gelernt, dass die Linien nicht im rechten Winkel zueinander liegen sollten. Stattdessen ist es wirkungsvoller, wenn sie näher beieinander liegen, um eine weichere Schattierung und eine gleichmässigere Tiefe in der Zeichnung zu erzeugen. Durch diese subtile Anpassung wirkt die Struktur natürlicher.

Je dichter die Linien gesetzt werden, desto dunkler die Fläche. Auch die Anzahl der Kreuzungen sowie die Dicke der Linien beeinflusst die Schattierung: je mehr Linien sich kreuzen, desto dunkler erscheint die Fläche + je dicker die Linie, desto dunkler erscheint die schattierte Fläche. Zur Veranschaulichung habe ich eine Skala erstellt, die zeigt, wie man mit diesen Methoden die Fläche stufenweise dunkler machen kann. 

Mit dieser Technik können auch weiche Übergänge erzeugt werden, indem die Dichte und die Kreuzung der Linien allmählich verändert werden.

Mit diesen grundlegenden Techniken musste ich nun lernen, die Anwendung auf Objekte zu übertragen. Dabei ist es besonders wichtig, zu beachten, dass viele Objekte rund oder gewölbt sind und Kurven haben. Um realistische Schattierungen zu erzeugen, muss ich die Linienführung an die Form des Objekts anpassen. Das bedeutet, dass die Linien in der Schattierung den Konturen folgen und sich entsprechend der Oberflächenform biegen. 

Ich habe angefangen, mit den Linien und Techniken des Cross-hatchings herumzuspielen und meine eigene Zeichnungen zu erstellen. Dabei habe ich verschiedene Ansätze ausprobiert, um herauszufinden, wie ich die Schattierungen und Strukturen am besten in meinen Stil integrieren kann. Mit dem Endresultat war ich mehr als zufrieden:

Ich hatte die Gelegenheit, meine Zeichnungen in einer Ausstellung zu zeigen, was eine tolle Erfahrung war. Dafür musste ich meine Werke digitalisieren, um sie für den Druck vorzubereiten. Leider war das Papier, auf dem ich gezeichnet hatte, nicht reinweiss, was den Druck etwas erschwerte. Ich wollte vermeiden, dass die Farbe des Papiers mitgedruckt wird. Um dieses Problem zu lösen, habe ich die Bilder mit Photoshop freigestellt. Anschliessend habe ich sie auf einem weissen Hintergrund zentriert, so dass der Fokus auf den Zeichnungen lag und das Papier nicht mehr sichtbar war.  

Ich liess die Zeichnungen in Postkartengrösse drucken und legte sie neben der Ausstellung kostenlos zum Mitnehmen aus. Es war schön zu sehen, dass die Besucher*innen die Möglichkeit hatten, meine Werke nicht nur anzuschauen, sondern auch etwas mit nach Hause zu nehmen. 

(eli)

Crosshatching

Im Verlauf dieses Projekts bin ich auch auf einige Herausforderungen gestossen. Die Crosshatching-Technik ist zwar faszinierend, aber nicht immer einfach umzusetzen. Es war oft schwierig, an alle Feinheiten der Technik zu denken, besonders daran, wie die Linienführung und die Überkreuzungen richtig platziert werden müssen. Manchmal merkte ich, dass ich während des Zeichnens den Fokus verlor und die Linien nicht so setzte, wie es optimal gewesen wäre. Diese kleinen Fehler summierten sich oft und führten dazu, dass das Endergebnis nicht immer den gewünschten Effekt hatte.

Photoshop

Auch das Freistellen meiner Zeichnungen in Photoshop stellte eine grosse Herausforderung dar. Da die Linien in meinen Zeichnungen sehr eng beieinander lagen, hatte Photoshop Schwierigkeiten, die Details richtig zu erkennen und sauber freizustellen. Dies führte dazu, dass ich viel Zeit mit manueller Nachbearbeitung verbringen musste, um die Zeichnungen sauber von der Papierfarbe zu trennen. Diese Arbeit war sehr zeitaufwändig und frustrierend, weil ich darauf angewiesen war, dass jede Linie gut sichtbar und klar dargestellt wird, damit der Druck am Ende überzeugend wirkt.

Im Grossen und Ganzen bin ich sehr froh, dass ich diese Technik entdeckt und erlernt habe. Ich bin nach wie vor davon überzeugt und liebe das Ergebnis der Schattierung. Ich werde wahrscheinlich ganz zum Crosshatching übergehen und die feinen Schattierungen, die ich bisher verwendet habe, hinter mir lassen.