Das ist Permakultur
«Permakultur ist für mich die einzige Lösung, wie wir Menschen zukünftig in Kooperation und in Harmonie mit allen Lebensformen auf der Welt leben können.»
Permakultur setzt sich aus den englischen Begriffen «permanent» und «agriculture» zusammen, was auf Deutsch übersetzt «dauerhafte Landwirtschaft» heisst. Natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur werden genau beobachtet und nachgeahmt. Somit werden die Lebensgrundlagen der Menschen beständig gesichert.
Permakultur beinhaltet Konzepte und Gestaltungsideen für eine nachhaltige, regenerative Landwirtschaft. Sie kann nicht nur auf dem Feld sondern auch im eigenen Garten, auf dem Balkon, in der Architektur, in Gemeinden und Schulen oder ganzen Quartieren umgesetzt werden. Dabei werden zukunftsfähige, ökologische, ökonomische und sozial stabile Systeme designt, in denen Pflanzen, Tiere und Menschen in Kooperation zusammenleben.
Der Permakultur Auenhof bei Feldbach
Im Sommer 2020 waren wir an mehreren Tagen zu Gast auf dem Permakultur Auenhof bei Feldbach, dem Hauptsitz der Akademie für Permakultur Gestaltung in der Schweiz. Es handelt sich hierbei um einen Lern- und Demonstrationshof, auf dem in Workshops, Kursen und Ausbildungen die Lehre der Permakultur theoretisch und praktisch vermittelt wird.
Hier einige Impressionen vom Hof:
Gründer dieser Akademie ist Permakultur-Designer und Lehrer Marcus Pan. Nach jahrelanger weltweiter Erfahrung hat er sich im Jahr 2017 dazu entschieden, auf dem Auenhof sein Paradies zu errichten und sein Wissen weiterzugeben.
In die Permakultur steckt er sein ganzes Herzblut. Wieso, das erklärt er dir am besten gleich selber:
(ash)
Die Idee
Vor einiger Zeit hat ein Bekannter von uns den Permakultur Grundkurs bei Marcus Pan auf dem Auenhof absolviert und anschliessend die Anfrage erhalten, ob er Interesse an einem gemeinsamen Video-Projekt hätte. Unser Glück, dass dieser Bekannte sich nun auf Weltreise begab, und daher uns für den Job an Marcus weiterverwies. 🙂
Konzept und Planung
Im Vorfeld hat uns der Bekannte die Welt der Permakultur bereits ein bisschen schmackhaft gemacht und von seinen tollen Erkenntnissen berichtet. Was sich aber tatsächlich alles hinter dem Begriff «Permakultur» verbirgt, durften wir auf dem Auenhof lernen und erleben.
Mehrere Male haben wir also Marcus Pan auf seinem Hof in Feldbach besucht, um ein Feeling für ihn und seine Passion zu kriegen. Er erzählte uns von seinem nicht alltäglichen Werdegang, seinen aussergewöhnlichen Erlebnissen und Taten in den Wüsten Afrikas und vor allem von seiner Vision. (Nicht nur) Laut ihm ist eine regenerative Landwirtschaft die einzige Lösung für eine Zukunft auf unserem Planeten.
Nach einigen Gesprächen stellte sich heraus, dass er den Permakultur Grundkurs auf seiner Akademie zukünftig auch in digitaler Form anbieten will. Ein Projekt, bei dessen Umsetzung wir ihm sehr gerne helfen wollen. Das hiess für uns also bei der Planung der ersten Drehtage, dass wir einfach eine riesige Menge an Footage aufzeichnen wollen, damit wir genug verschiedenes B-Roll Material für künftige Lern- und Erklärvideos haben werden.
Storymässig haben wir beim Konzept den Fokus erst einmal auf die Einleitung, die Vorstellung und die Vision von Marcus und seinem Permakultur-Projekt gelegt. So ist auch das Video entstanden, dass wir oben im Beitrag verlinkt haben. Darin geht es erst einmal darum, über die Lehre der Permakultur zu informieren und diese durch visuelle Unterstützung schmackhaft zu machen.
Für die Zukunft planen wir noch weitere Videoinhalte, die Teil eines digital verfügbaren Online-Kurses sein werden. An einem Konzept für all diese Filme arbeiten wir momentan noch in Kooperation mit Marcus.
Umsetzung Drehtage
Gefilmt haben wir schlussendlich an drei verschiedenen Tagen, von denen an zwei Tagen gerade ein Grundkurs auf dem Hof durchgeführt wurde. Dies ermöglichte uns, zahlreiche Shots von Marcus in Action zu machen, die für künftige Videos immer wieder verwendet werden können. Zudem war im Sommer/Herbst auch in der Pflanzenwelt auf dem Hof ordentlich etwas los: Blumen blühten farbenfroh, gigantische Kürbisse wuchsen und die Wiesen waren noch saftig grün. In den Wintermonaten wird der Hof visuell nicht mehr so viel gute Sujets liefern, weshalb wir im Sommer Vorarbeit leisteten.
Am dritten Tag war es ruhig und friedlich auf dem Auenhof. Da Marcus keinen Kurs unterrichten musste, konnte er sich Zeit für diverse Interview-Situationen nehmen. Die Fragen für vier unterschiedliche Teilinterviews hatten wir ihm bereits im Vorhinein zukommen lassen, damit er sich ein wenig darauf vorbereiten konnte.
Gefilmt haben wir mit unseren eigenen Kameras, zwei Sony Alpha 7 iii. Den Ton haben wir mit einem Zoom F6 und einer Sennheiser Funkstrecke mit Lavalier-Mikrofon aufgezeichnet.
Umsetzung Editing
Dadurch, dass wir bereits im Voraus den Inhalt der Drehs geplant hatten und auch vor Ort fleissig mitschrieben, hatten wir immer eine recht gute Übersicht über das viele, viele Material. Um es uns bei der Orientierung einfacher zu machen, haben wir alle Aufnahmen und das Projekt auf einer gemeinsamen Festplatte gespeichert.
Los ging’s mit dem Editing. Zuerst haben wir das ganze Material nochmals durchgeschaut: Komplett Unbrauchbares wurde sogleich verworfen, das andere beschriftet. Im Beschrieb definierten wir die Cadrage, was genau im Bild geschah, so wie die Bewegung der Kamera. In einem nächsten Schritt haben wir die beiden Videospuren mit der Tonspur des Lavalier-Mikrofons synchronisiert.
Nachdem wir die besten Ausschnitte ausgewählt hatten, brachten wir diese in eine passende Reihenfolge, sodass die Story stimmte. Wie oben bereits erwähnt geht es in diesem ersten Video darum, Informationen zur Permakultur, zu Marcus, dem Gründer der Akademie und um die Vision gehen. Die Stimmungs- und Schnittbilder legten wir auf eine weitere Videospur. Wir arbeiteten mit insgesamt drei Videospuren, da wir so die Synchronisation der Interviews immer in der Timeline sehen und wenn nötig easy hin und her springen konnten. So hatten wir stets die Möglichkeit vom B-Roll wieder aufs Interview zu schneiden, ohne dass wir die Clips wieder suchen mussten.
Das Audio war relativ zügig bearbeitet. Als wir den Picture Lock hatten, editierten wir die Tonspur mit dem Programm Adobe Audition. Wir verstärkten das Audio auf -3dB und gaben Marcus Stimme mit dem Parametric-Equalizer mehr Volumen. Zu guter Letzt suchten wir auf Epidemic-Sound eine schöne Acoustic Group für die Hintergrundmusik und reduzierten deren Lautstärke dort, wo gerade die Stimme von Marcus zu hören ist.
Herausforderungen und Learnings
Als wir zum ersten Mal auf dem Auenhof zu Besuch waren, hatten wir eigentlich noch gar keine Ahnung von dem ganzen Projekt, das vor uns stand. Wir waren uns nicht sicher, was von uns erwartet wurde, oder auch was genau die Story hinter all diesen ersten Videos sein sollte. Marcus’ Ziel auf längere Sicht ist es, den Theorieteil des Permakultur Design Kurses zu verfilmen, damit er diesen digital anbieten kann. Dies wird aber unglaublich viel Zeit beanspruchen, da man das gesamte Unterrichtsmaterial kompakter vermitteln muss. Das ganze Projekt entwickelt sich laufend im Prozess. Obwohl wir mittlerweile schon einige Herausforderungen in der Konzeption und Planung gemeistert haben, stehen da bestimmt noch viele vor uns.
Ebenfalls eine grosse Herausforderung zu Beginn war das fehlende Wissen zum Thema. Für uns war es oft sehr schwierig zu erkennen, welche Elemente auf dem Hof von grossem Wert waren, von denen wir sicher genug Aufnahmen machen sollten. Manchmal sprach Marcus also von bestimmten Bereichen und benutzte Fachbegriffe, zum Beispiel Kompostgärten oder Pflanzengilden, und wir wussten gar nicht, um was es sich dabei eigentlich handelte. Auch dies brauchte viel zusätzliche Zeit während den Aufnahmen, da es für uns oft noch Erklärungen benötigte.
Unmittelbar neben dem Hof führt ein Zuggleis vorbei, auf dem alle 30 Minuten zwei Züge vorbeirasen. Vermehrt mussten wir deswegen die Aufnahmen wegen dem Audio neu starten und wir benötigten für manche Aussagen mehrere Takes.
Bei den Interviews haben wir zu zweit zwei Kameras und ein Audiorekorder bedient, und zusätzlich dazu das Gespräch mit den vorbereiteten Fragen mit dem Protagonisten geführt. Eine solche Situation war für uns zusammen ein First, weshalb wir vieles im Vorhinein nicht gewusst haben, von dem wir nun lernen können. So haben wir zum Beispiel während des Interviews nicht immer darauf geachtet, dass an den gleichen Stellen Pause machen, bzw. am Schluss die gleiche Anzahl Takes erhalten. Dies vergrösserte den Zeitaufwand beim Editing für das Synchronisieren der Geräte.
Da wir gleichzeitig am gleichen Ort mit zwei Kameras waren, haben wir nun eine enorme Auswahl an Bildern vom gleichen Geschehen – das Entscheiden des richtigen Clips fiel uns beim ersten Video oft schwer. Für kommende Videos sind wir dann aber froh, wenn wir doch schon eine gute Auswahl an Material haben (hoffen wir).
Fazit
Wir sind echt happy, dass wir dieses riesige Projekt übernehmen und umsetzen dürfen. Dadurch haben wir einige spannende, offene Menschen kennengelernt und pure Wohlfühlorte entdeckt, die wir uns vorher nicht hätten vorstellen können. Von der Permakultur, mit der wir zuvor nichts am Hut hatten, sind wir noch immer völlig fasziniert und leisten passioniert unseren Teil, um für die Verbreitung deren Konzepte zu sorgen.
Auch karrieretechnisch haben wir einiges dazugelernt, vom Umgang mit einem Kunden, der detaillierten Planungsphase und dem Set-Up eines Drehs mit herausfordernden Bedingungen. Zudem konnten wir natürlich auch unsere Videoproduktions-Fähigkeiten auffrischen und verbessern, das ist immer schön.
Wir stehen noch immer in Kontakt mit Marcus und freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit.