Die Analogfotografie ist zurück!

Wir leben im digitalen Zeitalter. In unserem Studium sind wir von allen möglichen digitalen Plattformen umgeben, und ein Leben ohne Smartphone können wir uns schon gar nicht mehr vorstellen. Um hier einen Cut zu machen, haben wir einen Schritt zurück gemacht und uns mit der Analogfotografie befasst.

Die analoge Fotografie fasziniert uns bereits seit längerem. In einer Zeit, in der digitale Bilder jederzeit aufgenommen und geteilt werden können, wird die analoge Fotografie plötzlich für viele wieder interessant. Sie bringt ihren ganz eigenen Charme mit. Sie entschleunigt in unserer sehr schnelllebigen Gesellschaft. Doch was genau fasziniert uns tatsächlich an der alten Fototechnik?

Die Magie des Analogen

Die analoge Fotografie hat eine ganz eigene Magie, die im digitalen Zeitalter oft verloren geht. Es geht um das bewusste Auseinandersetzen mit jedem einzelnen Bild. Während du mit deinem Smartphone unzählige Bilder schiessen kannst (die einzige Grenze ist dein Speicherplatz), ist dein Film auf 24 bzw. 36 Bilder beschränkt. Dies führt dazu, dass wir uns viel intensiver mit den Einstellungen wie Licht, Blende und Verschlusszeit auseinandersetzen. Die analoge Fotografie gibt dir einen grossen Spielraum an Kreativität. Durch das fotografieren mit Film gibt man ein Stück der Kontrolle des «perfekten Bildes» ab und wird dafür mit überraschenden aber sogleich inspirierenden Fehlern konfrontiert. Und plötzlich entstehen daraus faszinierende Bilder.

Das beste Gefühl? Dein Analogfilm kommt von der Entwicklung zurück. Wie sind die Bilder herausgekommen? Welches wird mein Lieblingsbild? Man erlebt die Situation, in der das Bild entstanden ist, noch einmal neu. Es kommen Gefühle hoch, wie wir sie definitiv nicht von der digitalen Fotografie kennen.

Die Ästhetik des Films

Auf jedem Film erscheinen die Bilder unterschiedlich. Ein Analogbild erkennt man meistens ziemlich schnell, dank seinem einzigartigen Look. Die feinen Körnungen, die warmen Farbtöne und die weichen Kontraste schaffen eine visuelle Ästhetik.

In den letzten paar Jahren hat die Analogfotografie einen starken Aufschwung erlebt, vor allem bei der jungen Generation. Wir haben in letzter Zeit oft den Satz gehört: „Meine Eltern haben mich gefragt, ob ich ihre alte Analogkamera haben möchte. Voll geil. Aber ich weiss gar nicht, wie ich diese benutzen kann.“ Genau dafür haben wir unsere Analogbroschüre erstellt. Wir haben im Verlauf unseres Semesters eine Broschüre kreiert, die dich Schritt für Schritt vom Anfänger zum Fortgeschrittenen in der Analogfotografie macht. Von den Einstellungen, über die Erklärung deiner Kamera, zu Tipps bis hin zur Beschreibung, wie die eigene Entwicklung funktioniert und was du dafür alles brauchst.

Hier gehts zu unserer digitalen Broschüre: Analog Broschüre

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(eli)

Wir beide hatten vor Beginn der Digezz-Projektarbeiten eine ähnliche Idee. Die Vision war, ein Fotografieprojekt umzusetzen und dieses in einer Broschüre zu drucken. Die Vorstellung, am Schluss unser Produkt in den Händen zu halten, hat uns gepackt. Also haben wir uns zusammengeschlossen, um gemeinsam unsere Visionen umzusetzen. Dann ging es um die konkrete Ideenfindung. Wir hatten dabei ziemlich viele Ideen in alle möglichen Richtungen. Daher dauerte es etwas, bis wir uns definitiv auf eine Broschüre rund um die analoge Fotografie entschieden haben. Wir haben von der Recherche, über das Texten und Fotografieren bis hin zum Design alles selbst produziert.

Texten

Wir haben direkt mit dem Texten gestartet. Wir wussten, dass dieser Teil ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Beide hatten zwar bereits etwas Erfahrung mit der Analogfotografie, trotzdem gab es noch sehr viel zu recherchieren. Also haben wir die Texte aufgeteilt, sodass beide ungefähr gleich viel zu schreiben hatten. Hier standen wir vor der Herausforderung, die Texte so zu schreiben, dass man nicht merkt, dass sie von zwei verschiedenen Personen verfasst wurden.

Design

Das Design hat Elena gemacht. Dafür habe ich mir diverse Inspirationen auf Pinterest geholt. Ich hatte schlussendlich fast zu viele Ideen im Kopf, sodass es schwierig war, mich für ein konkretes Design zu entscheiden. Wir haben uns dann gemeinsam entschieden, eine eher minimalistische Broschüre zu gestalten. Als Leitfarbe wird Orange eingesetzt und die Bilder sind grösstenteils in Schwarz-Weiss. Für Schwarz-Weiss-Bilder haben wir uns vor allem entschieden, da die Anfänge der Fotografie nur Schwarz-Weiss-Bilder waren und die eigene Entwicklung von Farbfotos fast unmöglich ist. Jetzt am Schluss können wir sagen, dass wir echt glücklich sind, wie die Broschüre geworden ist.

Fotografieren

Uns war von Beginn an klar, dass wir alle Fotos selbst machen möchten. So ist die ganze Broschüre komplett unser eigenes Produkt, und wir lernen zusätzlich sehr viel über die Fotografie. Also haben wir uns zusammengesetzt und geschaut, welche Bilder wir benötigen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir an sehr vielen verschiedenen Orten fotografieren müssen, um zu all unseren angesprochenen Themen gute Beispielbilder zu haben.

2 Studiotage

  • Fotos von der Kamera
  • Analogfilme fotografieren
  • Langzeitbelichtungsbilder
  • Doppelbelichtungsbilder
  • Beispielbilder für die Entwicklung von Schwarz-Weiss-Bildern
  • Füllbilder, die wir hin und wieder in der Broschüre verwenden können.

Fototag in der Stadt

  • In Luzern und in Chur haben wir einen Stopp gemacht, um einen Grossteil unserer Beispielbilder für die gestalterischen Hilfsmittel zu kreieren.
  • Zusätzlich haben wir beide unsere Reisen in den letzten Monaten genutzt, um spannende Analogfotos zu kreieren.

Die Bildbearbeitung hat anschliessend hauptsächlich Luca übernommen. Hier ging es vor allem darum, dass die Bilder im selben Stil daherkommen, damit es ein zusammengehöriges Bild in der Broschüre ergibt.

Beim Fotografieren konnten wir beide unglaublich viel lernen. Da wir beide vorher noch nicht viel Ahnung vom Studiosetup hatten, war dies der Teil, aus dem wir die grössten Learnings herausziehen konnten. Trotzdem müssen wir hier sagen, dass es wichtig gewesen wäre, uns einige Gedanken mehr zu machen, bevor wir im Studio standen. Wir hatten zwar einiges an Material ausgeliehen, wir stellten dann jedoch schnell fest, dass es oft nicht das Richtige war für die Effekte die wir erzielen wollten. Während des Shootings hatten wir immer wieder mit unerwünschten Schatten zu kämpfen, bei denen wir oft nicht genau wussten, wie wir diese wegbekommen. Wir haben dabei unsere eigenen Kameras verwendet. Trotzdem haben wir vergessen, die entsprechenden Kabel dafür auszuleihen. So mussten wir kostbare Zeit investieren, um das fehlende Material aufzutreiben, bevor wir überhaupt mit dem Fotografieren beginnen konnten. Hier gehen grosse Credits an das Ausleihe-Team von Chur, das uns einige Male spontan aus der Patsche geholfen hat.

Organisation

Wir waren in einigen Punkten auf externe Personen angewiesen. Dies hat mehr oder weniger gut funktioniert. Seit dem wir in der analogen Fotografie unterwegs sind, ist das Foto Huus Oerlikon unser Fotoladen des Vertrauens. Also haben wir bereits sehr früh im Projekt Kontakt mit ihnen aufgenommen, da wir öfter Material brauchten, welches nicht ganz einfach war zu beschaffen. So kamen wir über sie bspw. an viele verschiedene leere Filmpatronen heran, mit welchen wir Bilder für unsere Broschüre produzierten. Dies Zusammenarbeit hat sehr schnell und unkompliziert funktioniert.

Unser Ziel war es, selbst einen Film in einer Dunkelkammer zu entwickeln und diesen ganzen Prozess zu dokumentieren. Dies sollte das vierte Kapitel in unserer Broschüre werden. Da wir an der FHGR keinen Zugang zu einer Dunkelkammer haben, mussten wir extern danach Ausschau halten. Wir bemerkten jedoch sehr schnell, dass dies nicht ganz so einfach ist. Wir haben mindestens sechs Orte angefragt und über Möglichkeiten diskutiert, jedoch ohne Erfolg. Leider haben wir erst zu einem zu späten Zeitpunkt einen Tipp für ein Labor bekommen, das ziemlich sicher funktioniert hätte. Die Zeit, um diesen ganzen Prozess in guter Qualität zu dokumentieren, reichte jedoch nicht mehr aus, um es bis zum Abgabetermin umzusetzen. Daher haben wir uns entschieden, dass dies ein Projekt für die Zukunft sein wird. Wir freuen uns, dass wir bereits Ideen haben, wie wir unsere Broschüre fortführen können!