Digezz Flakes

Mit den Digezz Flakes startet der Morgen richtig. Eine Kurzgeschichte.

Die hellen Sonnenstrahlen in seinem Zimmer störten seinen Traum. Noch nicht wirklich wach, wurde er skeptisch. Es fühlte sich so an, als hätte sein Wecker schon längst klingeln müssen. Hat er das? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Und dann war er plötzlich hellwach. Die überraschende Stille hatte ihn aus dem Halbschlaf gerissen.

Bevor er überhaupt seinen Blick auf den Wecker wendete, wusste er, dass er verschlafen hatte. Als er sich dann doch traute, die Augen auf den hässlich violetten Wecker zu richten, blieb dieser eine Sekunde noch still auf 09:58 stehen. Dann ging das schrille Läuten der Uhr los. Er hatte also den Wecker auf 9:59 Uhr, anstatt auf Punkt 9 Uhr gestellt.

Leider war das nicht das erste Mal, dass ihm dies passiert war. Na toll, jetzt würde er verspätet zum abgemachten Fussballspiel mit seinen Freunden kommen. Dabei hatte er sich so auf das Treffen gefreut.

Mit einer raschen Handbewegung haute er auf den Knopf der violetten Uhr. Dabei kippte er ausgerechnet das Glas Wasser, das auf seinem Nachttisch stand auf die daneben liegenden Blätter. An seinen Hausaufgaben, an denen er gestern Abend noch gearbeitet hatte, tropfte das Wasser herunter.

«Das ist ein Problem für nach dem Spiel», dachte er sich. Für das hatte er jetzt keine Zeit.

Hastig hüpfte er aus dem Bett und suchte nach dem Sportshirt. Auf dem Boden lagen einige Oberteile, doch er wusste genau, welches er heute anziehen wollte. Zwischen frischen und benutzten Socken, T-Shirts und Jeans, die seinen Teppichboden schmückten, fand er das blau glänzende Oberteil und riss es sich über den Kopf. Nur stand «Messi» nun auf seiner Brust, obwohl es doch auf seinen Rücken gehörte. Schnell streifte er die Arme aus den Ärmeln, drehte das Shirt und zog es richtig an. Nach hektischem Suchen, hatte er Hose und Socken auch geschafft anzuziehen. Um zu erriechen, ob die Socken zu den gewaschenen gehörten oder bereits getragen waren, blieb keine Zeit. Nun fehlten noch die Fussballschuhe.

Hektisch stampfte er seine Füsse hinein, nur um zu bemerken, dass er den linken Schuh am rechten Fuss und den rechten Schuh am linken Fuss anhatte. «Das Universum hat heute etwas gegen mich», murmelte er genervt davon, dass nichts so richtig lief, wie er es gerne gehabt hätte.

Angezogen rannte er aus seinem Zimmer zum nächsten Stopp – dem Badezimmer. Er drückte die Türklinke runter, nur um festzustellen, dass die Tür verschlossen war. Noch ein paar Mal riss er daran, weil er es nicht wahrhaben wollte, dass er noch ein weiteres Mal aufgehalten wurde. Genervt hörte er die dumpfe Stimme seines Vaters durch die Türe: «Einen Moment!» Als der Wasserhahn abgestellt wurde, schloss sein Vater die Türe auf und stampfte mit schnellen Schritten mit einem Handtuch um die Hüfte aus der Türe. Der musste wohl auch im Stress sein.

Er schloss die Türe hinter sich, schnappte sich die blaue Zahnbürste und griff nach der Zahnpasta. Dabei merkte er, dass diese praktisch leer war. «Was muss sonst alles noch schieflaufen?!» Angestrengt versuchte er noch eine erbsengrosse Menge auf seine Zahnbürste zu quetschen. Es kostete ihn gefühlt eine Ewigkeit, tatsächlich wahrscheinlich nur einige Sekunden.

Nachdem er sich – wahrscheinlich nicht lange genug – seine Zähne geputzt hatte, wollte er sich den Schlaf aus dem Gesicht waschen. Er schloss bereits die Augen und drehte den Hahn auf. Als das Wasser auf seine Hände traf, schrie er kurz auf und schaute auf seine roten pulsierenden Handflächen. Sein Vater mochte es gerne heiss. «Das ist gut für die Durchblutung», pflegte er immer wieder zu sagen.

Schnell liess er kaltes Wasser auf seine Handflächen laufen, wusch sich das Gesicht und steckte den Schmerz weg. Auch das hatte jetzt keine Zeit. Nachdem er sich Hände und Gesicht mehr oder weniger abgetrocknet hatte, rannte er die Treppe herunter.

In seiner Eile verfehlte er einen Tritt und purzelte die letzten drei Stufen herunter. Zum Glück war nichts passiert. Er raffte sich auf und wollte gerade seine Jacke schnappen, um loszuradeln, doch die mahnenden Worte seiner Mutter stoppten ihn: «Du kennst die Regeln. Erst frühstücken, bevor du gehst!» Er verdrehte die Augen und überlegte sich, ob es sich lohnen würde, zu argumentieren. Er wusste aber, dass er gegen die goldene Regel seiner Mutter, der Ernährungsberaterin, nicht ankommen würde.

Er schnappte sich also seine Lieblings-Frühstücksflocken, Löffel, Schüssel und Hafermilch und eilte zum Küchentisch. Im Stress landeten beim Zubereitungsprozess einige Flakes und ein paar Kleckser Milch neben der Schüssel. Die ersten paar Löffel schlang er in Windeseile herunter. Doch als seine Zunge den Geschmack der Cornflakes registriert hatte, stoppte er. Ihn überkam eine innere Ruhe und fing an, das Frühstück zu geniessen. Seine Freunde werden noch den ganzen Tag spielen. Ob er nun eine Stunde später kommen würde, würde keinen Unterschied machen. Er liess also den Tag richtig beginnen – mit Digezz Flakes.

(mou)

Idee

Digitale Zeichnung war für mich bis zum Studium kein Thema. Ich wusste natürlich, dass es existierte, dachte aber immer, dass man dafür besonders talentiert oder ausgebildet sein müsste.

Nachdem wir das erste Mal fürs Studium digital gezeichnet hatten, war ich allerdings gepackt. Es sieht viel sauberer aus, als auf dem Papier, kleine Fehler können schnell behoben werden und Ebenen ermöglichen etwas, das Papier und Stift nicht können.

Was für mich allerdings schon länger ein Thema war, war Produktdesign. Beim Einkaufen von Drogerieprodukten fielen mir besonders schöne Packungen schnell auf. Bei den weniger schönen Produkten, bildeten sich in meinem Kopf immer wieder Bilder davon, was ich besser machen würde.

Die erste Idee war, verschiedene Produkte für verschiedene Zielgruppen zu designen. Beispielsweise Shampoo für Veganer:innen, als Budget-Produkt, als High-End-Produkt oder für Kinder. Ich nahm mich also, zuerst als Übung, der Challenge an, eine Shampooflasche zu designen.

Die Idee liess ich allerdings schnell fallen, als ich die Möglichkeit sah, für ein anderes Digezz Projekt, ein Produktdesign zu erstellen – Die Digezz Flakes Werbung.

Umsetzung

Zuerst schaute ich mir mehrere Videos zum Produktdesign an. Wie kann man Illustrator für Produktdesign benutzen, welche sonstigen Programme helfen, woher bekommt man Inspiration, welche Richtung sollte man für welche Zielgruppe einschlagen. Zu all diesen Themen informierte ich mich.

Ich fing die Zeichnung zuerst auf Photoshop an, probierte sogar eine neue Zeichenapp aus – Krita – die ich allerdings schnell wieder verliess. Zum Schluss entschied ich mich aber für SketchBook. Für das Design liess ich mich von Cornflakes-Packungen aus Cartoons und verschiedensten Kelloggs-Packungen inspirieren.

Als das Design feststand, ging es um eine saubere und schöne Umsetzung der Illustration.

Bei der Umsetzung stiess ich auf mehrere Hürden. Sehr oft vergass ich, die Ebene zu wechseln und musste gewisse Dinge x-Mal machen. Die Schattierungen machten mir so viel Mühe, dass ich mich nach endlosem herumprobieren entschied, diese ganz wegzulassen.

Als die Vorderseite fertig war, machte ich noch in einem schnellen Prozess die Seiten mit Photoshop.

Um die Packung beim Filmen des Digezz Flakes Werbespots zu brauchen, liess ich die Illustration auf Etikettenpapier drucken und klebte sie auf eine Kelloggsschachtel. Nun schmückt die Packung meine Wohnung.

Um das Projekt abzurunden dachte ich mir noch eine passende Short Story darüber aus, dass der Morgen erst richtig mit den Digezz Flakes anfängt und illustrierte die Story ebenfalls mit Zeichnungen, die ich mit Sketchbook machte. Für die Richtung der Bilder zur Geschichte entschied ich mich für ein Cartoon-artiges Design. Bei den Zeichnungen zur Geschichte, stand Perfektion nicht an oberster Stelle. Der unperfekte, cartoonig-gezeichnete Stil gefiel mir für die Geschichte ganz gut.

Fazit

Bei der Packung dachte ich mir zuerst, dass sie eine von vielen Produkten werden würde, die ich für diese Arbeit designe. Ich musste allerdings feststellen, dass ich die eine Illustration nicht in nur einer Sitzung fertigbringen konnte. Mehrmals setzte ich mich an die Zeichnung, was nicht nur Zeit, sondern auch sehr viel Geduld und Mühe kostete. Besonders am Anfang fiel es mir schwer. Je mehr ich aber digital zeichnete, desto schneller kam ich in den «Flow», machte weniger Flüchtigkeitsfehler und konnte den Prozess mehr geniessen.

Ich werde sicher noch einige Projekte machen, bei denen ich digital zeichnen werde, beziehungsweise die Arbeit mit digitalen Illustrationen ergänzen werde.