Ein Kurzfilm

Jeglichen Draht zur Aussenwelt verlieren und mit sich alleine klarkommen müssen ist etwas, was unserer Protagonistin widerfährt. Lediglich der Postbote ist ein Lichtblick im düsteren Homeoffice-Alltag. «Offline» ist ein Film der zeigt, wie wichtig soziale Kontakte, Nähe und Geborgenheit für jeden von uns ist – denn sonst verliert man sich.

Mitten in der Coronakrise und dem Homeoffice verpflichtet, baut unsere Protagonistin eine Beziehung mit dem Pöstler auf, welcher ihr ständig Pakete bringt. 

Sie distanziert sich von der Aussenwelt und zieht sich immer mehr zurück in ihre eigene Bubble. Eine Bubble, die isoliert und kontraproduktiv für ein gesundes Leben ist. Die Onlinekäufe häufen sich immer mehr und der Müll stapelt sich seit Wochen. Der einzige Kontakt zur Aussenwelt ist der Pöstler.

Eines Tages wechselt dieser und ein anderer Postbote ist da. Dies ist für unsere Protagonistin ausschlaggebend, endlich aus dem miserablen Zustand herauszubrechen und wieder unter die Leute zu gehen. 

Corona hat alle von uns auf irgendeine Weise eingeschränkt. Aufzuzeigen, wie einsam sich die meisten gefühlt haben, und die Stille und Einsamkeit gerecht darzustellen, war das Ziel von «Offline».

Hier geht es zum Film

(dbo)

Wie kam es zum Film:
Dieses Projekt entstand ursprünglich aus dem Minor «Looks». Der Auftrag war mit bereits vorhandenem oder noch zu produzierendem Filmmaterial einen Look zu gestalten. Die Dozenten gaben uns die Möglichkeit aus der Kurs-Aufgabe ein Digezz Projekt erstellen zu können. So kam es, dass unsere Minor Gruppe (Sebastian, Julian und Flavia) ein grösseres Projekt in Angriff nahm und einen Kurzfilm produzierte.

Dafür benötigten wir eine Schauspielerin: unsere Mitstudentin Whitney Bründler. Wir haben gemeinsam an der Story geschrieben und getüftelt. Alle vier waren gleich stark involviert in der Planung und Preproduction.

Idee:
Wir wissen nun alle wie es ist in einer Pandemie zu leben. Wie es ist von der Aussenwelt abgekapselt zu sein. Der Kurzfilm soll ein Eindruck in den Pandemie Alltag geben: wie schnell man sich alleine fühlt, das Bedürfnis nach sozialem Kontakt hat und wie leicht man dem Online Konsum verfallen kann. 

Drehort:
Da sich unsere Story nur im Zuhause abspielt, wollten wir eine authentische und schöne Wohnung finden. Um es organisatorisch simpel zu halten, filmten wir in der aktuellen und vorherigen Wohngemeinschaft von Flavia, in Bern. Der Grund für die zwei Drehorte und dementsprechend auch zwei vollen Drehtage ist, dass in der aktuellen WG von Flavia keine Gegensprechanlage gibt. 

Produktion:
Da Sebastian am meisten Erfahrung mit der Kamera hat, war er dementsprend auch für diese zuständig. Die weiteren drei Crewmitglieder haben nur so viel filmische Erfahrung wie das Studium mit sich bringt. So war Julian für den Ton zuständig. Flavia war Allrounderin und daher für das Licht, Regie, Kameraassistenz und Script Continuity verantwortlich. Whitney ist ausgebildete Schauspielerin und improvisierte gekonnt mit dem Text. Da die Kostüme aus ihrem Kleiderschrank kamen, war sie auch für das Styling verantwortlich.

Postproduktion:
Da Sebastian, Julian und Flavia im «Looks» Minor sind, haben sich auch nur diese drei um die Postproduktion gekümmert. Der Rohschnitt hat Sebastian erstellt, Flavia widmete sich dem Feinschnitt und Julian kümmerte sich um die Ton. Aufgrund des Minors hatte das Grading hohe Priorität und nahm dadurch auch viel Zeit in Anspruch. In gemeinsamer Absprache und von Sebastian schliesslich final gegradet, wollten wir einen Look kreieren der die Stimmung der Pandemie nachfühlt. Durch das blaue Grading, wirkt die Atmosphäre krank und kalt. Genau so wie sich eben eine Pandemie anfühlt. 

Webseite:
Um unseren Kurzfilm schön einbetten und nicht nackt auf YouTube stellen zu müssen, hat Julian noch einen Onepager mit WordPress erstellt. 

Learnings:

Flavia: Da wir am Drehtag nur ein kleines Team waren übernahm ich alle Rollen die nicht fix benötigt wurden wie Kamera und Ton. Mir waren alle diese Rollen nicht neu aber ich hatte noch nie einen fiktionalen Film gedreht. Daher viel mir bei diesem Projekt besonders auf wie wichtig die Script Continuity ist. Weil es auch wesentlich für die eher repetitive Story des Filmes war.

Weiter hatte ich bisher nur Erfahrung mit Rohschnitt, Ton und Colorgrading gesammelt. Durch dieses Projekt lernte ich im Feinschnitt, dass man Mut haben soll, in eine Bewegung zu schneiden oder auch radikal zu kürzen. 

Julian: Den Ton-Job übernahm ich sehr gerne, auch wenn er auf dem Set anstrengend – und in der Post etwas mühsam ist. Dafür kann man das Projekt aus einem ganz anderen Blickwinkel beobachten und voranbringen. Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, dass auf dem Set absolute Ruhe herrscht. Bei der Vertonung musste ich diverse Störgeräusche mindern oder gar entfernen. Mit den richtigen Tools funktioniert das aber ganz gut. Durch die Vertonung dieses Films, konnte ich eine Menge neue Werkzeuge in Audition kennenlernen und anwenden. Während beiden Drehtagen, war die Protagonistin mit einem Lavalier verkabelt. Leider waren die Aufnahmen oft unbrauchbar, da es bei gewissen Bewegungen nur noch raschelte. Für ein weiteres Projekt werde ich auf jeden Fall mehr Zeit investieren, das Mikrofon sinnvoll zu befestigen. 

Sebastian: Mir war bewusst, dass bei einem fiktionalen Film eine fundierte Vorbereitung sehr wichtig ist. Jedoch hatte ich auch diesen Aufwand unterschätzt. Story entwickeln, Continuity beachten, Moodboard entwerfen und einen detaillierten Szenenplan schreiben nimmt viel Zeit in Anspruch. Je detaillierter dieser Plan ist, je weniger muss man am Drehtag nochmals überlegen. Und da die Drehtage seeeehr lang waren, ist es umso wichtiger. Ich denke wir können uns nächstes Mal noch etwas mehr Zeit für einen detaillierteren Plan nehmen, finde aber, wir konnten schon sehr gut nach dem Plan arbeiten und konnten uns aufs Filmen konzentrieren. Grundsätzlich hat mir die anstrengende Produktion sehr Spass gemacht und ich denke, dass wir als Team viel gelernt haben. Ich würde gerne nochmals so eine Produktion mitmachen.

Whitney: Es war spannend zu sehen, dass auch mit einem sehr kleinen Team, das Projekt auf die Beine gestellt werden kann. Dadurch konnte ich viel Neues dazulernen, und Einblicke bekommen in die verschiedenen Rollen. Als Learning nehme ich für mich mit, dass eine gute Planung im vorhinein das A & O ist. Das hat uns sehr geholfen, um uns beim Dreh schlussendlich nur darauf zu fokussieren und nicht noch anderes organisieren zu müssen.