Ein Sommer voller Berge
Ich liebe die Natur, ich liebe Sport und ich liebe Berge. Auch dieses Jahr war ich wieder in den Bergen unterwegs, diesmal mit Kamera – das hat sich echt gelohnt!
Das Gute, wenn man oft wandern geht? Man sieht die unglaublichste Natur und kann sie fotografisch festhalten. Ich war in der ganzen Schweiz unterwegs. Vom Flüelapass bis nach Adelboden habe ich so einige Orte abgedeckt, davon auch den Nachthimmel! Hier seht ihr die Bilder meiner einzelnen Wanderungen.
Panixersee
Beim Panixersee in der Nähe von Disentis fotografierte ich zum ersten Mal den Sternenhimmel. Die Wolken machten mir erst etwas Sorgen, da ich nicht wollte, dass sie den Nachthimmel verdecken, doch sie sorgten für den wunderschönen Kontrast. Die Wanderung um den See war nicht sonderlich lang, aber man kann sie von dort aus wunderbar weiter ins Gebirge oder hinunter ins Tal ausweiten. Landschaftlich lohnt es sich und ist auch die Astrofotografie super. Praktisch keine Lichtverschmutzung, ein Traum!
Flüelapass
Nicht viele Bilder, aber die Wanderung war unglaublich schön! Man startet bei der Bushaltestelle «Abzweigung Schwarzhorn» und folgt dann den Schildern auf das Flüela Schwarzhorn auf über 3000 m ü.M. Wer möchte kann, wie ich, wieder runter von der Spitze, bis man beim Schild Richtung Grialetschhütte landet und von dort aus den sehr steinigen Weg zur Hütte folgen. Herausfordernd, aber wunderschön. Bei der Hütte lohnt sich eine Pause, dann könnt ihr den leichteren Weg zurück zur Passstrasse folgen, zum Start.
Engstligenalp
Die Engstligenalp ist ein absolutes Wanderparadies. Es gibt etliche Wanderungen, welche man von dort aus unternehmen kann. Ich entschied mich für eine fünfstündige Wanderung zum Tälliseeli und dann zurück zum Wahrzeichen der Alp – dem Chindbettipass – der leider im Nebel war, aber theoretisch habe ich ihn gesehen. Ziemlich direkt nach dem See, sah ich die Steinböcke. Erst dachte ich, das sei ein interessanter Ast, doch je näher ich den Steinen kam, desto besser konnte ich erkennen, dass es kein Ast war, sondern Hörner. Ich umrundete den Stein und eine ganze Gruppe ein Steinböcken war da, einfach unglaublich. Später sah ich sogar einen Bartgeier, leider war ich zu langsam, um meine Kamera dann bereit zu haben.
Jöriseen
Für diese Wanderung bin ich um 2.00 Uhr in der Nacht aufgestanden, war um 4.00 Uhr am Parkplatz für die Jöriseen und konnte sogar den Sternenhimmel ablichten. Dort seht ihr wieder das Flüela Schwarzhorn. Die Wanderung zu den Jöriseen war steil, aber wunderschön und man wird mit einem atemberaubenden Anblick belohnt. Ich wartete etwa 30 Minuten auf den Sonnenaufgang und genoss die Ruhe auf dem Berg. Auf dem Rückweg sah ich sogar eine neugierige Gams.
Oberalppass
Beim Oberalppass war ich nicht richtig wandern, ich wollte dort aber unbedingt hin, um Fotos zu machen. Gesagt, getan. Eine Stunde vor der goldenen Stunde war ich dort und erkundete die Umgebung. Der ikonische Leuchtturm musste natürlich fotografiert werden. Auch ein Standard-Selbstportrait darf nicht fehlen. Der See beim Pass bietete ein klasse Motiv, vor allem das alte Haus war wunderschön. Als die Sonne unterging, war die Stimmung atemberaubend – und schweinekalt!
Crestasee
Erst wollte ich nicht den Weg auf mich nehmen, bei dem schlechten Wetter zum Crestasee zu fahren. Doch es hat sich mehr als gelohnt. Die einzigartige Stimmung war der Hammer und auch wenn die Wanderung von der Bushaltestelle um den See eher kurz war, war sie doch sehr szenisch und die Bilder sprechen für sich.
St. Anton im Appenzellerland
Nur 15 Autominuten von meinem Zuhause entfernt ist St. Anton bei Oberegg. Eine wunderschöne Gegend zum wandern mit hammer Aussicht auf den Bodensee, in das Rheintal und zum Säntismassiv. Alles dabei. An dem Tag war mir langweilig und ich entschloss mich spontan, das schöne Wetter zu nutzen und lief dort eher ziellos durch den Wald, doch knipste richtig stimmungsvolle Bilder. Vor allem die Wolkenformation sah aus wie ein Drache.
(eli)
Mit den Bildern bin ich echt zufrieden, vor allem wegen der wunderschönen Natur. Aber ich merkte, wie schwierig es ist, Landschaften zu fotografieren. Man denkt sich, ja, Kamera aufstellen, cooles Licht und auslösen, aber nein. Die Komposition ist bei Landschaften wichtiger denn je und richtig zu belichten, ist echt eine Herausforderung, wenn man den Himmel nicht ausbrennen möchte, aber die Details in den Schatten nicht verloren gehen sollen. Es war oft Trial and Error doch mit jeder Tour fühlte ich mich sicherer. Was mich aber wurmte war, dass ich bei der Engstligenalp zur Mittagszeit fotografieren musste und das Licht sehr harsch war. Die Wolken waren meine Lebensretter, sonst wären die Bilder nicht so cool geworden, wie sie nun sind.
Am coolsten fand ich den Panixersee. Die Milchstrasse von blossem Auge erkennen zu können und die Sterne in diesen Massen auf der Kamera zu sehen – traumhaft!
Was ich anders machen würde ist, meine Kamera immer vorne zu behalten. Ich musste immer stehen bleiben, sie aus dem Rucksack holen, fotografieren, bin dann so lange gelaufen, bis sie mich nervte, als sie um meinen Hals hing und verstaute sie wieder. Wegen dem war ich oft zu faul, bei einem coolen Motiv die Kamera hervor zu holen und speicherte die Erinnerung in meinem Kopf oder fotografierte es mit dem Handy. Vor allem, als ich den Bartgeier sah, ihn aber nicht fotografieren konnte, war ich längere Zeit echt enttäuscht. Da ich auf dem Weg aus dem Tal des Sees war und auf einer Anhöhe stand, flog er unter mir durch, was mega cool war. Das auf Kamera gehabt zu haben, hätte einen sonst wunderschönen Trip perfekt gemacht.
Für die nächsten Touren lege ich mir eine Halterung zu, um die Kamera vorne am Rucksack anhängen zu können.