Einblick in ein Ferientagebuch
Diesen Sommer habe ich mich dazu entschieden, meine Ferienerinnerung mittels Skizzen festzuhalten. Hinsitzen, beobachten, zuhören: So prägen sich die Momente, die es festzuhalten lohnt, tief ein.
Ich blättere sehr gern durch meine Skizzenbücher, sehe, wie sich mein Stil verändert und gefestigt hat, sehe, was ich erlebt habe oder was ich genug wichtig fand um es zu skizzieren.
Einige Monate nach meinen Ferien wollte ich aber etwas mehr aus den Skizzen herausholen. Ich habe mich also dran gesetzt und versucht, sie digital «rein» zu zeichnen. Mit den ersten Ergebnissen war ich aber nicht wirklich zufrieden.
Ich wollte die Erinnerungen nicht einfach noch einmal zeichnen, ich wollte sie zu Bildern machen, die es sich anzuschauen lohnt und die nicht einfach nur schöne Erinnerungen für mich darstellen.
Ich wollte die Skizzen stilisieren und zu kleinen Kunstwerken machen. In diesem Prozess ist mir auch aufgefallen, dass die häufigsten gezeichneten Motive Menschen, die für mich das Land und dessen Leute sowie abbilden, sowie gedeckte, besetzte oder verlassene Tische sind. Ich habe mich aus allen Skizzen also für das Thema der Tische (im weitesten Sinne) entschieden.
Stilistisch habe ich mich von Drucken inspirieren lassen, wie man sie aus den Werbeanzeigen der 60er Jahre kennt.
(ash)
Die Ferienerinnerungen zeichnerisch festzuhalten, habe ich mich kurzerhand beim Einpacken meines Skizzenbuchs entschieden. Ich hatte nicht im Hinterkopf, die Skizzen je weiterzuverarbeiten. Eine wundervolle Sache, denn in den Ferien selber habe ich nicht über ein etwaiges Projekt oder einen Leistungsnachweis nachgedacht.
Wie wir es ja auch von den vielen Bildern auf unserer Festplatte kennen, ist es dann doch schade, wenn aus den Erinnerungen nichts gemacht wird. Denn im Dunkeln leben diese ganz bestimmt nicht weiter. Darum habe ich mich für die Umsetzung der Skizzen in «richtige» Bilder entschieden.
Wie es aber auch ist mit schönen Erinnerungen sind diese in der Vorstellung meist noch viel schöner als man sie jemals auf Papier bringen kann. So ist es mir jedenfalls ergangen und mit den ersten Drafts war ich- wie im Beitrag erwähnt, gar nicht zufrieden.
Ein Rahmen für die Zeichnungen musste her und so bin ich auf diesen etwas an alte Comics, etwas an Campari Plakate aus den 1960ern erinnernden Stil gestossen. Das waren meine ersten Berührungspunkte mit dieser Art von Zeichnung, die ursprünglich ja mit dem Ziel gemacht wurde, gedruckt zu werden, und das ist auch sichtbar. Ich sehe einige Punkte an den Bildern, die ich technisch besser machen möchte. Noch mehr Fläche und weniger Details, passendere Farben, eine etwas andere Struktur, die mehr an Print erinnert.
Den Versuch persönliche Erinnerungen im Nachhinein auch für andere wertvoll zu machen und meinen Blickwinkel auf Erlebtes zu vermitteln, will ich in Zukunft sicher noch einige Male starten.