Falsche Polarlichter – Langzeitbelichtungs-Porträts
Langzeitbelichtung erzielt meiner Meinung nach immer schöne Effekte. Im Falle dieser Selbstporträts lässt die Langzeitbelichtung das Licht wie Aurora borealis aussehen. Im ersten Moment sieht man gar nicht, dass sich dahinter noch ein Mensch verbirgt, doch wenn man den Mensch dahinter einmal sieht, kann man ihn nicht mehr nicht sehen.
Alles fing damit an, dass mir auf Instagram ein Reel angezeigt wurde, in der eine Fotografin mithilfe einer Lichtfaserlampe Porträts machte. Die Resultate sahen so cool aus, dass ich das unbedingt selbst ausprobieren wollte. Meine Eltern hatten zufälligerweise bei sich Zuhause eine Lichtfaserlampe stehen und so ging ich ans Werk und versuchte Langzeitbelichtungs-Selbstporträts zu machen.
Die Bilder sahen auf der Kamera schon gut aus, wurden aber durch die Nachbearbeitung noch besser. Dort wo anfangs nur Licht zu sehen war, kamen durch die Nachbearbeitung die einzelnen Fasern der Lampe zur Geltung.
Die Resultate und finale Auswahl der Bilder seht ihr hier:
(eli)
Prozess
Fotos
Dieses Semester ist ein Semester, in dem ich versuche, mehr mit Kameras zu machen und sie besser kennenzulernen. Dementsprechend war das Projekt spannend, da ich mit der Kamera erst ein wenig herumprobieren musste, um die richtigen Einstellungen zu finden. Ich machte mehrere Fotos bei denen ich Blende, Belichtungszeit und ISO möglichst optimal einzustellen versuchte, damit die Langzeitbelichtungs-Porträts so wurden, wie ich mir das vorstellte.
Schwierig gestalteten sich dabei mehrere Punkte. Ich hatte kein Stativ, weswegen ich ein provisorisches Stativ aus Büchern benutzte. Da ich die Bilder allein machte, merkte ich erst nach ein paar Bildern, dass ich den Selbstauslöser einstellen musste, damit die Bilder nicht durch mein Abdrücken verwackelt werden und ich gleichzeitig genug Zeit hatte, vor die Kamera zu gehen. Anschliessend gab es das Problem, dass ich mich nicht bewegen durfte, damit ich im Bild zu erkennen bin. Gleichzeitig musste ich jedoch die Lichtfaserlampe für die Lichtbewegungen bewegen, was nicht immer einfach war. Dabei probierte ich mehrere Bewegungsabläufe. Es gab durch das Licht zwar immer schöne Lichtbilder, jedoch ist nicht auf allen eine Person zu erkennen. Zusätzlich schwierig war es, den Fokus zu setzen. Dazu hätte ich definitiv eine zusätzliche Person gebraucht. Dementsprechend sind manche der Bilder schärfer als andere.
Nachbearbeitung
In der Nachbearbeitung arbeitete ich zum ersten Mal mit Adobe Lightroom. Deswegen musste ich mich erst mit dem Programm auseinandersetzen und mich zurechtfinden. Die Bildbearbeitung war dann ein Ausprobieren. Da es keine Fotos mit natürlicher Belichtung sind, konnte ich das Licht und die Farbe vollkommen verändern, ohne dass es komisch wirkte. Die Nachbearbeitung verbesserte die Bilder erheblich. Sogar Bilder, bei denen man anfangs nur einen grossen Lichtpunkt erkennen konnte, konnte ich so bearbeiten, dass einzelne Lichtfasern zu erkennen sind.
Learnings
Ich habe mich bei dem Projekt das erste Mal mit Lightroom gearbeitet, was mir sehr viel Spass gemacht hat. Ausserdem habe ich zum ersten Mal aktiv Masken verwendet, um Teile der Bilder zu bearbeiten. Wenn ich das nächste Mal diese Art von Selbstporträts mache, dann entweder mit mindestens einer zusätzlichen Person oder einer Kamera, die mit dem Handy verbunden werden kann. Ganz sicher aber mit einem richtigen Stativ. Das Projekt hat mir jedenfalls geholfen, das Zusammenspiel von Blende, ISO und Belichtungszeit besser zu verstehen.