Féminim Regard – Was es bedeutet, als Frau zu reisen.

Was bedeutet es, als Frau zu reisen, und wie beeinflussen Gefahren und Herausforderungen das Reiseerlebnis?

Das wollte ich herausfinden und bin fast einen Monat lang alleine mit dem Velo durch Marokko gereist. Auf dieser 1000 Kilometer langen Tour von Agadir nach Merzouga bewältigte ich über 10 000 Höhenmeter und erlebte harsche und einsame Tage im Atlasgebirge. Aus dieser Erfahrung entstand ein Film, der die Herausforderungen und Freuden des modernen weiblichen Reisens dokumentiert.

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Das ist der Trailer zum Film «Féminim Regard».
Der Film in voller Länge wird erst im Herbst öffentlich präsentiert. Ich plane, ihn bei verschiedenen Filmfestivals und Veranstaltungen zum Thema Reisen einzureichen. Deswegen möchte ich den Film noch nicht verlinken. Interessierte dürfen sich jedoch gerne bei mir melden, um Informationen zu den Filmabenden zu erhalten oder einen Link zum Film zu bekommen. Weitere Informationen über die Aufführungen werden auf Instagram veröffentlicht (@sveniny) oder du erreichst mich auch per E-Mail unter sveny@besonet.ch.

Hier folgen verschiedene Bilder meiner Reise:

Während dieser Reise konnte ich hautnah erleben, wie bestehende patriarchale Strukturen und Stereotype das Reiseerlebnis von Frauen beeinflussen. Diese persönlichen Erfahrungen werfen die Fragen auf: Wie haben Frauen in der Vergangenheit Reisen erlebt, und wie wurden ihre Erfahrungen dokumentiert? Inwiefern hat das traditionelle Rollenbild die Reiseberichterstattung von Frauen geprägt? Um diese Fragen zu beantworten, untersucht meine Thesis die Reiseberichte von Schweizer Frauen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert den Orient bereisten. Im Mittelpunkt stehen Isabelle Eberhardt und Annemarie Schwarzenbach. Ihre Werke reflektieren nicht nur ihre persönlichen Erlebnisse, sondern auch die gesellschaftlichen und kolonialen Spannungsfelder ihrer Zeit.

Die Analyse beleuchtet, wie patriarchale Strukturen und eurozentrische Diskurse die Darstellung des Orients in ihren Schriften prägten. Durch eine hermeneutische Inhaltsanalyse wird untersucht, wie diese Autorinnen ihre Reisen zur Selbstverwirklichung und zum Ausbruch aus traditionellen Geschlechterrollen nutzten. Es wird analysiert, inwieweit ihre Berichte den Orient sowohl exotisierten als auch hinterfragten und ob sie dazu beitrugen, stereotype Vorstellungen zu bestätigen oder zu widerlegen.

Diese kombinierte Untersuchung von historischen Berichten und modernen Erfahrungen trägt zum Verständnis der kulturellen und gesellschaftlichen Kontexte weiblicher Mobilität bei. Sie beleuchtet die Wahrnehmung und Darstellung von Frauen, die allein reisen, und stellt die Frage, inwieweit solche Reisen zur Selbstverwirklichung und zum Bruch mit traditionellen Geschlechterrollen beitragen können. Diese Arbeit liefert somit Einblicke in die Entwicklung der weiblichen Reiseliteratur und die Rolle von Frauen in der Geschichte des Reisens. Und kann vielleicht einen kleinen Beitrag zur grösseren Diskussion über Kolonialismus, Geschlechterrollen und die Stärkung weiblicher Stimmen leisten.