Feminismus als Konflikt der Generationen.
Die pornografische Vermarktung einer «idealisierten Selbstverliebtheit», die «maximale Anpassung an ein neoliberales Patriarchat» und der Ausdruck eines «Coca-Cola Way of Life». Oder aber: «Aus Feminismus wurde Narzissmus und Konsumismus»
Die Zitate trennen jeweils ein halbes Jahrhundert und doch war es damals, wie es heute ist: Feministische Künstlerinnen werden immens kritisiert. Im Jahr 2021 sieht sich insbesondere die provokante Bildsprache von Netzfeministinnen der Kritik ausgeliefert. Die Vertreterinnen der jüngsten Feminismus-Welle würden eine gesellschaftspolitische Bewegung unterminieren und gegen deren Prinzipien und Normen handeln, so der Vorwurf.
In meiner Thesis habe ich den daraus resultierenden Disput aufgegriffen und bin der Frage nachgegangen, wie viel feministische Ideologie sich im Netzfeminismus offenbart. Ich habe Argumente gesammelt. Ich habe sie einander gegenübergestellt und letzten Endes konkludiert, ob es sich bei den Netzfeministinnen um ruhmsüchtige Webcam-Prinzessinnen oder um die Stimme einer Generation handelt, die den Kampf für Gleichberechtigung neu definiert.
Beeindruckt und gefesselt von (netz-)feministischen Arbeiten habe ich mit «(innen)leben» eine eigene Ausstellung auf die Beine gestellt. In fünf Räumen einer leer stehenden Wohnung setzte mein Lehrprojekt das Frausein im 21. Jahrhundert und die damit verbundene Programmatik in Szene – immersiv erlebbar durch einen Mix aus physischen, multimedialen und interaktiven Elementen. Unterstützt mit Duftstoffen, Film und einer AR-Anwendung.
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