Fotos: Wild Animals Editing
Bei einem meiner letzten Beiträge habe ich das erste Mal Wölfe im Tierpark Dahlhölzli in Bern fotografiert und die Bilder editiert. Nun darf ich diese Folge mit neuen Fotos vom Tierpark Goldau fortsetzen. Speziell am Tierpark Goldau ist, dass ein Bär zusammen mit den Wölfen im Gehege lebt. Und zwar sind dies das Wolfspaar Aria und Anatares mit dem Syrischen Braunbären Takis. Während der Fütterung kamen sich die unterschiedlich grossen Vierbeiner ein paar Mal näher – dabei handelte diese meistens von der klaren Zurechtweisung von Aria gegen den grossen Braunbären Takis.
Geplant sind Fotografien sowie Videoaufnahmen zusammen mit meiner Mitstudierenden, welche sich mit der Darstellung des Tiers in Dokumentationen aus einer ethischen Sicht kritisch auseinandersetzt. So gesehen haben wir einen super Tag erwischt: Die Wölfe und der Bär kamen dank der sonntaglichen Fütterung pünktlich aus ihren Löchern. Antaris und Aria haben sich eine Stunde vorher sogar ein genüssliches Schläfchen auf dem Rasen gegönnt. Für die Aufnahmen wollte ich das neue Objektiv der Ausleihe in Zürich, das 70 – 200mm FE70, ausprobieren, um nähere Aufnahmen zu bekommen. Leider war das Objektiv bereits vergeben in dieser Zeit, weswegen ich mich mit einem 18 – 105mm Objektiv abgeben musste, was aber doch sehr gut gereicht hat.
Auch sehr empfehlenswert im Tierpark: Die offenen Gehwege, die man sich mit Rehen und Ziegen sowie deren Nachwuchs teilt. Die Tiere sind den Besucher:innen und unseren Linsen jedoch nicht gnadenlos ausgesetzt: Zwischen den Wegen gibt es immer wieder breitere Abschnitte mit massiven Steinen und einzelne Waldstücke, zwischen denen sie verschwinden, wann immer sie genug von uns haben.
Unglaublich süss fand ich diesen kleinen Fratz, der mal eben ein Nickerchen vor der Kamera machen wollte und sich so wunderbar zusammenrollte. Beim Colour Grading und Bearbeiten des Fotos fand ich den kühlen, dunklen und weissen Stil irgendwie nicht passend für dieses hübsche Jungtier. Deshalb probierte ich, ihm im Foto einen warmen, sonnigen und erdigen Look zu geben (inklusive weich erscheinendem Fell).
Hier sieht man den Rüden Anatares mit einem wachsamen Blick in meine Richtung. Ich finde dieses Bild so witzig, da er alleine zwischen den grossen Steinen steht, inmitten einer grünen Wiese übersät mit gelbem Löwenzahn. Diese Ästhetik hat mich ein wenig an Wes Anderson erinnert, an dessen Stil ich mich aber nicht zu fest heranwagen würde, da er sich auf einem anderen Niveau befindet. Der einsame Wolf, der genau in der Mitte des Bildes direkt in die Kamera starrt, musste dann aber schon von sehr gelb gesättigtem Löwenzahn umzingelt sein.
Obwohl so manches Bearbeitungsprogramm wohl bald mehr KI-Vorschläge macht, als dass man sich durch die Werkzeuge klicken könnte, so ist die Bearbeitung eines Bildes nicht nur technisch. Es gibt unzählige Looks, mit denen man einem Tier mehr Leben einhaucht, oder wie man einen Bären aggressiver und einen Wolf verspielt oder bedrohlich wirken lassen kann. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ein Look sagt (vielleicht?) noch viel mehr.
Zunächst ist es sehr schade, durfte ich kein grösseres Objektiv benutzen, da der Abstand der Käfige zu den Wölfen doch auch kein geringer war. Nichtsdestotrotz beurteile ich die Sonya6500 als eine gute Begleiterin, da der Zoom wirklich klasse ist.
Das ist gelungen:
Die Bearbeitungen sind vielfältig, die Fotos sind nicht alle nach dem gleichem Schema bearbeitet.
Das Jungtier ist meiner Meinung nach besonders schön bearbeitet 🙂
Ich habe erstmals mehrere KI-Effekte mittels Lightroom getestet und finde die Software sehr intuitiv.
Tipp: Farbeinstellungen speichern und kopieren – dann sind sie für immer gespeichert und können nach Bedarf kopiert werden.
Das ist nicht so gelungen/kann verbessert werden:
Verglichen mit dem letzten Post finde ich, ist der Wolf dieses Mal nicht so gelungen. Oder mir gefällt der dunklere, blaue, kältere Look besser (?). Jedenfalls darf ich, glaube ich, trotzdem sagen, dass die Blumenwiese einfach spitze war und eine eigenartige Stimmung erzeugt. Weil wir während der Fütterung die Plattform verlassen mussten, weil so viele Leute nach vorne drängten, war der Abstand zu den Tieren meist eher hoch. Immerhin konnten wir in der halben Stunde davor schon einige coole Fotos machen, aber ich denke, da wären noch nähere, kräftigere Bilder entstanden.
(pru)
– Der Tierpark ist sonntags stark besucht, weil da die Fütterung der Wölfe und des Bärs stattfindet. Dass die Kinder in der ersten Reihe zusehen können, musste ich die Plattform nach einigen Minuten bereits verlassen. Zum Glück waren die Tiere aber vorher schon da —> immer genügend Zeit im Voraus einplanen!
– Leider hatte ich nicht dieselbe Kamera wie beim letzten Mal und mein Objektiv war gerade mal halb so kurz, dennoch sind ein paar gute Schnappschüsse gelungen —> Die neuste Kamera mit dem riesen Objektiv ist in der Ausleihe schnell ausgebucht 🙁
– Das freie Editieren ist eine super Übung, um die verschiedenen Tools von Photoshop und Lightroom kennenzulernen und durch zu üben. Da es nicht so sehr auf die Kontinuität ankommt, konnte ich bei den Fotos jeweils ganz andere Lichteinstellungen sowie Werkzeuge auf verschiedene Art und Weisen nutzen. Tipp: Voreinstellungen, die einem gefallen, in Lightroom speichern, und dann jederzeit für neues Shots mit nur einem Klick drauffkopieren. Das spart Zeit für grössere Projekte 🙂