Fotoshooting mit Kerio
Bei einem gemütlichen Zusammensein und einem Teller Cinque-Pi, fragt mich Kerio eines Abends: «Ey du fotografiersch doch gärn. I hätt ä cooli Location und brücht paar Biuder für z Bizz.». Und schon ist das Digezz geboren.
Eric K., aka Kerio, ist ein junger ambitionierter DJ aus Bern. Ob allein mit ihm im Wohnzimmer oder an einem Gig in der Cafete, lausche ich gespannt den ballernden Bässen und den schwebenden Klängen seiner Kreativität. Ohne eigenes Zutun fangen meine Tanztentakel an, sich zur Musik zu bewegen. Kerio mixt und produziert lokalen und nicht gerade langsamen Techno vom Feinsten.
Magst auch du, wenn die Bässe deinen Tanzmechanismus in Fahrt bringen? Hier eine kleine Kostprobe.
Location
Uns war es möglich, das Shooting in der Cafete in Bern – dem wohl letzten Tanzsaal in Bern für lau – durchzuführen. Die Kollekte ist jedoch für alle Tanz willige eine gute Möglichkeit solche aussterbenden Kulturlokale zu unterstützen. Die Cafete ist ein kleiner Nachtclub mit einzigartiger Atmosphäre. Kahle Bachsteinwände, ein gut gelaunter Innenhof, eine Musikmaschine mit Wumms und ein zeitgemässes Awareness-Konzept verleihen dem Schuppen sein wohltuendes Ambiente.
Techno ist Schwarz-Weiss
Techno ist voller Farben
Portrait
Before and After
Stay tuned!
(mou)
Herausforderungen
Farbe, Helligkeit, Kalibrierung
Ich habe die Bilder auf meinem MacBook Pro Retina Display bearbeitet, da ich so die höchste Farbechtheit erwarte. Jedoch ist mir bewusst, dass die Bilder auf jedem Bildschirm etwas anders aussehen. Bereits auf meinem externen Monitor sehen die Bilder deutlich verändert aus. Ich hoffe, dass die Ausleihe der FHGR bald ein Bildschirm-Kalibrierungsgerät ins Sortiment aufnimmt.
Licht
Sind die Clublichter aus, ist es dunkel in der Cafete. Glücklicherweise war es uns möglich die Lichtanlage zu verwenden. Jedoch war es damit nicht getan. Da ich noch nie mit dieser Lichtanlage gearbeitet habe, musste ich mir selbst einen Überblick über die Steuerung verschaffen. Ich habe mehrere Stunden damit verbracht, herauszufinden welches Licht ich wie ansteuern kann. Von Hand habe ich Spotlichter auf das DJ-Pult gerichtet und natürlich am Ende auch wieder an ihren Ursprungsort zurückgebracht.
Position
Das DJ-Pult ist erhöht und aus Platzgründen in einer Ecke platziert. Dadurch waren die Winkel, aus denen ich die Bilder machen konnte, begrenzt. Mithilfe einer Leiter habe ich es geschafft auf die gleiche Höhe zu kommen wie Kerio.
Post-Produktion
Zuerst habe ich selbst eine Auswahl der in meinen Augen besten Bilder getroffen. Anschliessend habe ich mich mit Kerio getroffen, damit er seine Favoriten aus meiner Auswahl auswählen konnte. Ich habe bei ihm seine Wünsche und Vorstellungen für die Bildserie abgeholt. Dabei hat er mir aber viel Freiraum gelassen.
In der Bearbeitungsphase habe ich drei verschiedene Look-Serien erstellt und unterdessen ab und zu Feedback von Kerio eingeholt. Ehrlich gesagt habe ich mir die Bearbeitungszeit kürzer vorgestellt. Da ich jedoch mehrere Serien mit verschiedenen Looks erstellt habe und immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten beim Betrachten der Bilder sehe, hat dieser Prozess etwas mehr Zeit in Anspruch genommen.
Kamera
Ich arbeite mit der Canon EOS 7D Mark I. Die Kamera hat schon einige Jahre auf dem Buckel und ist schon lange nicht mehr das Flaggschiff von Canon. So kommt es auch, dass trotz der Beleuchtung ein ISO von 640 nötig war, um gut ausgelichtete Bilder zu schiessen. Bei neuen Kameras wäre das wohl schon weniger ein Problem. Bei der Canon EOS 7D entsteht dadurch jedoch ein leider zu gut wahrnehmbares Bildrauschen. Beim nächsten Shooting mit eher schlechten Lichtverhältnissen würde ich eine etwas modernere Kamera organisieren.
Fazit
Wir sind beide glücklich und zufrieden mit dem Resultat des Shootings und der Post-Produktion. Es freut mich sehr, konnte ich Kerio mehr als zufriedenstellen mit dem Endresultat. Kerio setzt die Bilder schon fleissig auf seinen Kanälen ein.