Frantic – ein Erklärvideo
Frantic ist ein Kartenspiel, welches in der Schweiz wie auch im nahen Ausland innert Kürze bekannt wurde. Es funktioniert grundsätzlich wie das Spiel UNO, nur kann mit Frantic noch fieser gegeneinander gespielt werden. Die meisten kennen das hinterhältige Spiel bereits, nur wenige noch nicht.
Da die Spielregeln komplexer sind, als beispielsweise bei einem normalen UNO, ist es ziemlich aufwendig, diese den neuen Mitspielern zu erklären. Und einfach die Spielanleitung unter die Nase zu halten ist auch nicht die beste Lösung, wenn man Freunde für ein neues Spiel motivieren möchte. Schliesslich will man diese bei guter Laune behalten. So kam mir die Idee, ein animiertes Erklärvideo zu erstellen.
Et voilà – das ist daraus entstanden:
So könnte die Verpackung von Frantic aussehen – mit einem QR-Code darauf, welcher direkt zum Erklärvideo führt:
(dbo)
Idee & Motivation
Da ich eine begeisterte Franticspielerin bin, aber nur ungern jeweils die Regeln neuen Mitspielern erkläre, kam mir die Idee von einem Erklärvideo. Zudem wollte ich meine After Effects Kenntnisse etwas auffrischen und vor allem verbessern. Bis jetzt hatten wir im 1. Semester lediglich ein Logo animiert. Dies war nur eine kurze Animation, aber das Ganze hat mir damals schon viel Spass bereitet. Aus diesem Grund wollte ich nun als Digezz ein etwas grösseres Animierprojekt umsetzen.
Konzeption & Umsetzung
Off-Text erstellen
Als aller Erstes habe ich die offizielle Spielanleitung von Frantic durchgelesen. Parallel dazu notierte ich meine eigene Erklärung des Spiels in gesprochener Sprache auf. Damit kam ich schlussendlich auf drei vollgeschriebene A4-Seiten.
llustrationen erstellen (mit Illustrator & ProCreate)
Die Illustrationen habe ich entweder mit ProCreate auf meinem iPad gezeichnet oder mit Illustrator erstellt.
Anschliessend habe ich sie in drei Kategorien aufgeteilt, damit ich später im After Effects einen besseren Überblick hatte.
- Karten (einzelne Karten / Kartensets / Kartenstapel)
- Spieler
(Spieler 1 / Spieler 2 / Spieler 3 mit jeweils 2x Armen und 2x Daumen: separat, damit ich die Karte jeweils dazwischen nehmen konnte) - Diverses (Spieltafel / Sprechblase / Spielanleitung usw.)
Animieren (mit After Effects)
Den Off-Text habe ich zu Beginn mit dem Handy aufgenommen, damit ich beim Animieren eine Timing Grundlage hatte. Später erstellte ich mir eine Vorlage im After Effect mit den Inhalten, welche bei jeder Sequenz gleich sind. Anschliessend begann ich mit dem Animieren der einzelnen Sequenzen. Ich habe nicht alles in einem After Effect-File erstellt, sondern für jeden Themenbereich ein eigenes File verwendet. Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich das Ganze besser mit Compositions gelöst hätte. Das Animieren war sehr aufwendig und ich verbrachte viele Stunden damit. Gegen den Schluss des Projektes war ich schon viel effizienter, da ich mich mit der Zeit mit After Effects anfreundete. Als ich mit dem Animieren fertig war, exportierte ich die einzelnen Sequenzen als MOV-Dateien.
Feinschnitt (mit Premiere Pro)
Die Sequenzen habe ich im Premiere Pro zusammengeführt. Um einen gutklingenden Off-Text zu erhalten, ging ich ins Radiostudio und nahm das Voice Over auf. Als Nächstes stimmte ich das Bild mit dem Ton ab, so dass auch wirklich alles übereinstimmte. Zum Schluss fügte ich einige Sound Effects hinzu, die das Video noch etwas lebendiger erscheinen lassen. Damit war das Erklärvideo fertig.
Ich lud es auf YouTube hoch, fügte den Untertitel hinzu und erstellte sogenannte «wichtige Momente», damit die Zuschauer eine Themenübersicht haben.
Learnings & Fazit
Ganz so strukturiert, wie es oben in der Konzeption & Umsetzung aussieht, ist es leider nicht immer abgelaufen. Oft habe ich begonnen und im Nachhinein gemerkt, wie es besser ginge.
Beispielsweise gab mir Fabian bei einem Coaching den Tipp, dass ich vor dem Animieren zuerst den Off-Text mit meinem Handy aufnehmen soll. So habe ich eine Grundlage, nach der ich animieren kann. Vor allem für das Timing war dies sehr hilfreich. Zu Beginn hatte ich nämlich nach Gefühl animiert und musste zu einem späteren Zeitpunkt alle Keyframes nochmals anpassen, was ein ziemlich unnötiger Zusatzaufwand war.
Eines meiner grössten Learnings ist, dass ich nicht mit groben Ideen einfach loslegen soll. Die Idee auf Papier zu bringen, ein Storyboard und Vorlagen zu erstellen, vereinfacht vieles. Damit erspart man sich viel Zeit für Ausbesserungen im Nachhinein.
Meine Skills im After Effects konnte ich auf jeden Fall verbessern. Ausserdem steigerte ich zusätzlich auch meine Kenntnisse in anderen Bereichen, wie beispielsweise im Illustrator, im Pro Create und auch beim Ton aufnehmen im Tonstudio.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich habe das Video bereits einigen Freunden gezeigt und sie haben danach die Spielregeln von Frantic einwandfrei beherrscht. Somit ist der Zweck auf jeden Fall erfüllt.